[D][A][SI][HR][RS][MK]>[GR]: Der lange Weg nach Meteora - Teil 3 (m8B)
Die vorangegangenen Teile: Teil 1: Die Anreise von Deutschland bis nach Serbien Teil 2: Weitere Reise über Mazedonien nach Thessaloniki
Tag 4: Heute nun sollte die eigentliche Entdeckung Meteoras beginnen. Wir hatten gut geschlafen und wollten zeitig (?) beim Frühstück sein. Dieses gab es ohnehin erst ab 7:30 und es zog sich etwas länger hin, weil schon eine Gruppe Rentner da waren, die vrmtl. dem gleichfalls anwesenden orthodoxen Priester zugehörig waren. Wir nannten sie im Fortgang nur noch Raupen. Dies soll keinesfalls abwertend gegen Rente beziehende ältere Menschen sein, aber das Personal kam in keinem Fall hinterher alle Büffet-Teile wieder rechtzeitig nachzufüllen bevor die Teller und Platten kahlgefressen und leergeräumt waren. Das Frühstück zog sich also noch etwas, aber irgendwann kamen wir dann weg und steuerten flugs die Autobahn an. Da wir über Veroia und Kozani durch die herrliche Berglandschaft fuhren, hatten wir nur zwei Mautstellen. Irgendwo hinter Kozani tauchten dann die ersten Bärenwarnschilder auf der Autobahn auf und die „Wild“-Schutzzäune wurden wesentlich massiver. Bei Grevena fuhren wir ab und nahmen die Landstraße. Wenig später gings über Serpentinen in ein malerisches Flußtal hinab, dessen steile Abhänge aussahen wie eine Mischung aus Elbsandsteingebirge und Spritzbeton.
Das Tal des Venetikos zwischen Grevena und Eleftherochori
Weiter ging es über die schöne, kurvenreiche und fast leere Straße. Kurz vor Mittag erreichten wir Kalambaka und waren erst einmal überwältigt von der Felskulisse. Wir suchten ein ruhiges Plätzchen und machten unser Mittagspicknick mit den Sachen, die wir gestern im Tante-Emma-Laden hinterm Hotel erstanden hatten. Danach wollte ich gern noch Stellung beziehen für den einzigen Zug, der Kalambaka um diese Jahreszeit bei Licht erreicht. Die Stelle im Ort die gut im Licht liegt, erwies sich als nicht so toll, da links und rechts der Bahn Zäune standen und man obendrein noch tiefer stand. Da man aber eines der Klöster mit ins Bild rücken konnte, fand ich’s dann doch ganz toll. Eine Leiter hätte trotzdem gut getan – ich hatte aber nur die Autotür. Und es kam wie es kommen musste: Um die Ecke bog nicht etwa der erwartete 621er Triebwagen, sondern eine lokbespannte Garnitur mit sage und schreibe 6 (in Worten sechs!) Wagen und das passte nun von der Länge wirklich nicht ins Motiv. Zum Glück gab es da noch einen Busch, der zum Stutzen des Bildes verwendet werden konnte.
220 032 | DES 884 (Athen - Kalambaka) | Kalambaka
Das Kloster im Bild heißt übrigens Agios Stephanos. Auf diese Höhe werden wir uns nachher auch noch begeben. Die Bahn dreht danach über eine Rechtskurve in den Endbahnhof, wo das Umsetzen noch beobachtet werden konnte. Auch der fertig gebildete Zug zur abendlichen Rückfahrt konnte wieder mit einem der charakteristischen Felsen abgebildet werden.
220 032 | Beim Umsetzen | Kalambaka
220 032 | Beim Umsetzen nochmal anders | Kalambaka
220 032 | Fertig für die Rückfahrt nach Athen am Abend | Kalambaka
Danach parkten wir in der Stadt und nahmen einen steilen Bergpfad nach oben. Schließlich landeten wir im Kloster Agias Trias eines der vormals zirka 30 Meteora-Klöster. Heutzutage kann man da sogar „bequem“ über Treppen hochsteigen und für Lasten gibt es extra eine kurze Seilbahn über den Abgrund. Die althergebrachte Variante war allerdings eine Seilanlage mit Förderkorb über schätzungsweise 40 bis 50 Meter Höhe. Das Kloster an sich ist relativ klein, aber sehenswert. Unten von der Stadt kann man es nicht sehen, aber der Ausblick von oben über das weite Tal ist genial. Und es werden sogar noch mehr Klöster sichtbar.
Kleines Nebengebäude und Granatäpfel im Kloster Agias Trias
Wundervolle Ausblicke auf andere Klöster (es sind vier sichtbar!!)
Wir steigen in der Sonne wieder ab, nachdem wir auch noch schnell zu Agios Stephanos gelaufen sind. Mit dem Auto fahren wir dann noch einmal die Straße nach oben und weit nach Sonnenuntergang landen wir am Großen Meteora-Kloster (Megalon Meteoron), und es ist wirklich mega hier. Die Stimmung ist einfach galaktisch. Wir können diese wunderbare Bergwelt mit ihren urtypischen Klöstern nur sehr empfehlen! Ein Besuch lohnt sich. Wir beschließen den Abend dort in einer Kneipe bei leckerem Souvlaki und nehmen dann wieder die Bärenstraße zum Hotel. Zum Glück haben wir so ein Tier nicht auf der Straße getroffen.