der Mi, 22.12.2021, brachte dann nach ziemlich langer Tristesse doch nochmal Sonne in die Region Vogtland/Oberfranken/Oberpfalz. Doch leider hatte das in den Tagen zuvor einsetzende Tauwetter den schönen Schnee nahezu verschwinden lassen. Aber immerhin mal wieder etwas Sonne und so starteten ich und mein Begleiter früh morgens gemeinsam in den Tag hinein. Das Radar verriet, 51617 mit 266, erst 51612 sollte mit 232 fahren. Vorher aber könnte noch eine Leerkohle nach Nove Sedlo hineinpassen, die sich kurz nach unserer Abfahrt auch von Plzen aus auf dem Weg nach Norden gemacht hatte. Im Egertal derweil ziemliches Waschküchenwetter, wie schon so oft beobachtet. Nur auf den Höhen gab es glasklare Luft und Himmel. Auch um Marktrewitz verrieten die Webcam´s nichts anderes als hier. Motive die auch ohne Sonne funktionieren gibt es ja genug, so fanden wir am Einfahrsignal Cheb aus Richtung Sokolov eine günstige Position, in der auch ein altes, aber schon ziemlich verwachsenes Postenhaus, mit ins Bild konnte. 240 063 und 240 066 (nur kalt mitlaufend) ziehen im Funkenflug der knisternden Oberleitung an uns Richtung Osten vorbei:
Die Kohle hatte sich etwas Zeit gelassen, aber es war immer noch genug Zeit für den Wechsel nach Deutschland. Um Marktleuthen besserte sich die Lage zunehmens, aber es zeigte sich auch hier der Nebel immer noch zäh. Bis zur Abfahrt war dann allerdings die Lage bereinigt und dem brennenden Planeten stand nichts mehr im Wege, als 232 703 mit EZ 51612 Halle Gbf - Nürnberg Rbf Einfahrt, der noch bis 15.4 über Hof verkehrt, das Einfahrsignal Marktleuthen passiert. Der ÖBB Flachwagen samt orangem Wascosa Kesselwagen waren nicht nur eine Augenweide, auch das Rundholz weiter hinten passte wunderbar ins Bild:
Mangels Alternativen entschieden wir, den Zug nochmal zu verfolgen. In Windischeschenbach hatte man im Herbst tüchtig geschnitten und so den ein oder anderen Blickwinkel auf die Bahn wieder freigelegt. Doch ich unterschätzte trotz passenden Sonnenstande etwas den Schattenwurf der angrenzenden Bäume und da der Zug überall durchgefahren war, blieb nicht mehr viel Zeit. So bot immerhin das Fdl-Stellwerk samt Ortskirche im Hintergrund Motiv:
Es war noch nicht mal Mittag und schon gab es Überlegungen, wohin jetzt? Bis zum Fahrplanwechsel wäre hier noch am Nachmittag EZ 45365 nach Cheb vorbeigekommen, der aber eben seit jenem Wechsel nun den Weg über das Pegnitztal nimmt. Da sind zwar auch passende Motive da, doch diese sind eigentlich alle schon mehr oder weniger gut bis sehr gut im Archiv vertreten und auch an einer Hand abzählbar, wir vergaßen diese Idee schnell. In CZ wären noch drei bis vier passende Güterzüge im Angebot, die Überlegung kam aufs Miestal. Zwei 363.5 waren mit einer Kohle nach Plzen bereits schon bei Kynzperk unterwegs. So setzten wir uns von Windischeschenbach gen CZ in Bewegung und das durch Gegenden, wo auch ich nur selten bis garnicht hinkomme. Erst bei Tachov kam ich wieder in bekanntes Gebiet und ab der Hauptstraße Plana -Plzen brauchte ich auch kein Navi mehr, man war oft genug hier für das Kennen auf dem FF. Bei Brod nad Tichou fanden wir uns dann an einem Motiv wieder, das ich zuletzte mit Freund malo besuchte, auch schon fast drei Jahre her. Rund um Pavlovice wäre wahrscheinlich eh in die Hose gegangen, die kurzen Sonnenphasen und ein tiefes Flußtal samt Eisenbahn vertragen sich bis auf einige ausgewählte Stunden nicht in dieser Jahreszeit. Die zwei 363.5 waren uns mit ihrer Kohle um ca. 10min enteilt, tja, fliegen können wir auch 2021 noch nicht von Motiv zu Motiv grenzüberschreitend. Erst einige Zeit später tat sich etwas von Süden, als 230 064 den Nex 60204 am nödlichen Ausgang des Miestales wieder ins permanente Sonnenlicht steuert:
Im Schnellzugverkehr sind immer noch die Knödelpressen der BR 362 im Einsatz und nun seit Fahrplanwechsel auch vor komplett neuen Wagengarnituren. Zur Verstärkung dieser und für alle Os Verkehre setzt CD nun auf die Panther, der 844 Einsatz unter Oberleitung endete somit. 362 079 ist auf dem Weg in die Bierstadt:
Auch die beiden Laminate 240 066 und 063 brachten aus Nove Sedlo wieder eine Kohle mit. Ihnen war mit einigem Abstand Nex 60201 nach Brno vorausgeeilt und musste in Plana zum Rangieraufenthalt auf die Seite. Die Frage war jetzt nur, welche zuerst kam, würde man zuerst die Kohle durchfahren lassen oder noch vorher den Nex einscheren lassen? Es wäre alles möglich gewesen, doch die Kohle war gut in Fahrt und durfte so ohne Halt durchfahren, ehe sie einige Minuten später auch bei uns vorbeikam. Sie wird in wenigen Momenten im Miestal verschwinden:
Nex 60201 war im Blockabstand gefolgt und es verblieben nur 5min für die Wahl einer anderen Position. Mancher würde das als Stress bezeichnen, doch die paar Meter nach links tun keinem weh. 230 065 bringt den Zug an uns vorbei. Vor drei Jahren wäre es vermutlich das! Bild gewesen, denn vor ihrem Einheitslack hatte 230 065 einen wunderschönen blauen Lack mit elfenbeinfarbener Bauchbinde. In diesem Gewand lies sie nicht so oft in dieser Region blicken in den letzten Jahren, seitdem sie in Najbrt erstrahlt, ziemlich regelmäßig:
Der Tag wurde abgerundet mit den Brillenleistungen nach Domazlice, von Plana aus ist das kein langer Weg mehr. Zwar beschränken sich die Lichtstellen auf immer die selbe Zeitlage, was in den kürzesten Tagen des Jahres nochmal erschwert wird, aber vielleicht findet sich ja nochwas. In Holysov wurden wir fündig. Zwar war das geplante Motiv schon verschattet, aber der Bahnhof ist immer machbar. Jenes Bild gelang mit bis jetzt nur mit Najbrt 754 058, mit Altlack noch nicht. Da nördlich Holysov die Nebelgrenze lauerte, war dies unsere einzige Möglichkeit. Leider wurde das schöne Stellwerk an der Einfahrt vor einiger Zeit abgebrochen:
Für den letzten Os, den 754 066 in alter Nummerierung bespannte, blieb nichts mehr in Sonne übrig. Der Hochnebel um Stod hielt den ganzen Tag und sorgte für frostige Temperaturen um die 8 Grad Minus. Da der Heimweg hierlang führte, gab es ein Bahnsteigsbild. Der Fahrgastwechsel war vollzogen und gut besucht waren die Züge auch. So beschleunigt die Lok ihren Zug wieder, hinein und die kurz danach hereinbrechende Dunkelheit:
Nun wünsche ich euch allen noch einen guten Rutsch ins neue Jahr 2022 und bleibt alle gesund in dieser schweren Zeit.