Bedingt der Laufweg eigentlich den Einsatz von Dieselloks? Ich finde es schade, daß einige private EVU die Strippe im Vogtland noch so unzureichend nutzen. Natürlich lohnt sich die Anmietung einer E-Lok nur, wenn man sie durch regelmäßigen Verkehr auslasten kann. IntEgro allerdings fährt z.B. auch die vollständig elektrifizierte Strecke Passau-Ingolstadt regelmäßig mit der ER20. Hier würde ich mir - jenseits aller betriebswirtschaftlichen Überlegungen - etwas mehr Engagement von Herrn Richter und Co. erhoffen.
Es könnten sich ja auch mehrere EVU zusammentun. Mal sehen, ob diesbezüglich etwas in Bewegung kommt, wenn die PRESS ihre 155 in Betrieb nimmt.
Das wird ein Zug aus Hartmannsdorf gewesen sein. Ziel ist in diesem Fall Ingolstadt. Von Hartmannsdorf bis Chemnitz ist schon mal kein Strom. Und ab Hof geht es dann je nach Laufweg bis Nürnberg wieder mit Diesel. Da braucht es schon viel Ehrgeiz seitens des EVU, hier eine Elok vorzuspannen.
Tja Andreas, borgst du dir den Akkuschrauber, die Brotmaschiene, den Geschirrspühler, die Zahnbürste und das Bett auch beim Nachbarn und nutzt diese Dinge, wenn er sie grad nicht braucht?! Warum eigentlich nicht?
Innerhalb eines Unternehmens mag so etwas ab und an mal funktionieren. Aber mit anderen EVUs, die auch Verschiebungen in ihren Umläufen haben (Natur-, Personal- oder Maschinenschaden), wird das äußerst schwierig und teuer. Und wenn ein Zug selbst rangiert werden muss, sowie einen Teil der Strecke ohne Fahrdraht zurücklegen soll, ist es freilich besser, gleich mit Diesel zu fahren, außer der Laufweg ist so lang, dass die Wechslzeiten für Tfz sowie Tf nicht mehr ins Gewicht fallen und eben genug Loks tagelang rumstehen dürfen...
Gruß Martin
Wenn bereits der Ansatz falsch ist, so führt strenge Logik unweigerlich zum falschen Ergebnis. Nur Unlogik gibt Dir jetzt noch die Chance, wenigstens zufällig richtig zu liegen.
Zitat von VT 22 im Beitrag #4Ich denke auch 3x Lokwechsel bei diesem Zug und der eher kurzen Strecke ist wenig realistisch.
Ja, danke. Deswegen hatte ich ja nach dem Laufweg gefragt. Da hat sich zumindest für diese Leistung meine Frage bzw. Anmerkung erübrigt.
@Martin: Naja, das mit der Zahnbürste ist etwas weit hergeholt. Aber ganz im Ernst: Wenn es "Car-Sharing" und "Bike-Sharing" gibt, warum soll es dann künftig nicht auch "Locomotive-Sharing" geben?
Aber wie Du schon schreibst, lohnt es sich natürlich nur, wenn der Laufweg dafür geeignet ist. Zum Rangieren vor Ort käme in Zukunft ja vielleicht der "Last-Mile-Diesel" infrage, sofern sich das Konzept jemals durchsetzt. Auch das wird vor allem wieder eine Kosten-Nutzen-Frage sein.
Klar ist Car-Sharing usw nicht verkehrt. Nur wenn es mal kein Bike gibt, kann der gemeine Nutzer auf den Bus ausweichen oder ähnliches. Für eine dadurch verursachte Verspätung wird wegen dem einem Menschen kein wirtschaftlicher Schaden entstehen. Aber im großen Stil wird das sehr sicher schon beachtlich teurer... Und der weitere Weg solcher Gemeinschaften sind dann Fusionen, dann hat man alles unter einem Dach und selbst dort funktioniert so etwas auch nicht immer.
Gruß Martin
Wenn bereits der Ansatz falsch ist, so führt strenge Logik unweigerlich zum falschen Ergebnis. Nur Unlogik gibt Dir jetzt noch die Chance, wenigstens zufällig richtig zu liegen.
Zitat von Andreas M. im Beitrag #6Zum Rangieren vor Ort käme in Zukunft ja vielleicht der "Last-Mile-Diesel" infrage, sofern sich das Konzept jemals durchsetzt.
Nicht in diesem Fall. Der Zug muss von Chemnitz Hbf bis Hartmannsdorf mit Diesel befördert werden. Da geht es schon recht straff bergan. Mit Last Mile ist da kein Blumentopf zu gewinnen. Wo es sich dagegen anbieten würde, wäre zum Beispiel der Anschluss Tulas in Frohburg. Von dort war letztens ein Zug zur Fahrt quer durch Deutschland gestartet. Im gesamten Laufweg war eine Diesellok vorgesehen, obwohl er ab Bf Frohburg komplett unter Draht fuhr. Für den kurzen Schubs aus dem Anschluss wäre die Pressbahn sicherlich zur Hilfe bereit gewesen. Aber falls es nicht noch andere Gründe für die Fahrt mit Diesellok gab, scheint hier das Kostenargument nicht schwer zu wiegen.
Man darf eben nicht immer nur den Diesel als einziges Kostenargument sehen. Man muss eben die Tfz auslasten, die man hat und nicht für jeden Auftrag ein spezielles Tfz vorhalten. Klar können sich das manche Firmen leisten, wie zum Beispiel die Bahnbau Gruppe, welche oftmals Überführungen mit 2xV100 und fünf Schachteln macht. Nur sind eben die Überführungen nicht alles, vor Ort ist dann bestimmt auch noch Arbeit da. Man sollte eben nicht vergessen, dass nach einem erledigten Auftrag die Lok nicht wieder in die Packung kommt und im Schrank verschwindet, sondern Anschlussleistungen erbracht werden müssen/sollten, da die Leerfahrten zu vermeiden sind. Und genau aus dem Grund sind V-Tfz bestens in diesem Bereich des Schienenverkehrs bestens geeignet. Da ist es egal wo sie hin müssen, bei Strom ist das schon etwas anderes. Und die Unternehmen kalkulieren schon damit...
Gruß Martin
Wenn bereits der Ansatz falsch ist, so führt strenge Logik unweigerlich zum falschen Ergebnis. Nur Unlogik gibt Dir jetzt noch die Chance, wenigstens zufällig richtig zu liegen.