[CZ]: Schienenersatzverkehrersatzverkehr im Bäderzippel - Teil 1 (m8B)
Prolog Im Frühjahr 2014 hob „Die Bahn“ an zu bauen und einige Erneuerungs- und Unterhaltungsarbeiten zwischen Adorf und Bad Brambach auszuführen. Das hatte zur Folge, dass die durchgehenden grenzüberschreitenden Verkehre im sog. „Bäderzippel“ („Zippel“ = Zipfel) von und nach Franzensbad zwischen dem 26. März und dem 13. April in SEV bedient werden mussten. Die Busse verkehrten direkt und mit wenigen Halten über die E49. Und unsere tschechischen Nachbarn planten kurzerhand für die nun vom Verkehr abgeschnitten Dörfer (hauptsächlich Plesna) Ersatz. Und zwar auf der Schiene. Erfreulicherweise deuteten die Symbole in den Ersatzplänen auf den Einsatz älteren Materials hin und nicht auf Niederflurfahrzeuge der Vogtlandbahn.
Einstand Bereits am 27. März traf es sich, dass sich die Wetterprognosen und mein Dienstplan halbwegs deckten. Und so sollte der Vormittag bis zur Spätschicht im Nachbarland verbracht werden. Da die Sonne im März ohnehin noch spät aufgeht, musste man wegen dem Frühzugpaar keinen Stress machen. Auch war bei diesem in den Plänen das Rollstuhlsymbol noch drin. Kurz vor 9 Uhr stand ich schließlich in der Einfahrt Voitanov und hatte schon ein leichtes Kribbeln im Bauch. Doch das typische Klackern verriet schon alles auch ohne Sichtkontakt: Zwei Achsen, 14 Meter, eine Brotbüchse! Ich war glücklich und drückte wenig später das erste Mal (wenn auch knapp) bei Sonne ab.
810 417-6 | MOs 36000 (Cheb - Plesna) | Voitanov
Für die Rückleistung als 36001 ging es nochmal kurz über die Grenze. Denn das Extra-Zugpaar (36000/-1) sollte doch ordentlich gewürdigt werden. Im Normalfahrplan gibt es ja nur fünf Zugpaare und um diese Zeit käme gar kein Zug. Und so entstand die nächste Aufnahme am Großen Teich unweit des legendären Posten 50.
Da der Zug nicht gerade flott unterwegs ist und im Gegensatz zur Straße einige Kurven schlägt um in den Egergraben hinab zu klettern, wurde die Verfolgung aufgenommen. Bei den Staßenhäusern von Horni Lomany war wie immer das Problem keinen gescheiten Parkplatz zu bekommen ohne von einem garstigen Hund angefallen zu werden. So wurde es dann doch wieder knapper als gedacht und für die richtige Stelle war es dann auch zu spät.
Jetzt ließ ich den Zug ziehen und suchte eine Stelle beim Aquaforum. Die nächste Leistung sollte nur bis Frantiskovy Lazne gehen. Dafür wagte ich einen Seitenschuss, der nicht unbedingt zeigenswert ist. Zwischen Baumschatten und nächstem Gebüsch, waren nämlich scheinbar nur 13,80m Platz. Für eine Zugfahrt nach Cheb war die Stelle allerdings topp.
Da nun wieder eine Leistung nach Plesna anstand, der Sonnenstand und die kurze Wendezeit in Cheb aber nicht viele Optionen ließen, ging es kurzerhand nochmals auf die Wiese vor Voitanov.
810 417-6 | MOs 36004 (Cheb - Plesna) | Voitanov
Mehrfach typhonierend kam die Büchse auf mich zu. Das lag aber nicht an mir, denn der Triebfahrzeugführer war durchweg sehr freundlich. Der Stellwerker von Voitanov ließ den Personenzug einfach grundlos am Einfahrsignal verhungern und mehrere Minuten dort stehen. Das kann schon mal passieren bei dem Stress der jetzt für zirka zwei Wochen durch das zusätzliche Zugpaar besteht … Mir wars recht und so fertigte ich noch ein Seitenporträt mit dem Kapellenberg im Hintergrund an.
810 417-6 | MOs 36004 (Cheb - Plesna) | Voitanov
Laut Plan müsste dieser Zug nun über zwei Stunden in Plesna stehen. Das hielt ich für sehr unwahrscheinlich. Es war davon auszugehen, dass die Brotbüchse bis Voitanov oder sogar noch weiter zurück rollt. Und mit dieser Vermutung lag ich goldrichtig. Kurz nach 11 rumpelte es in der Einfahrt Voitanov und die Büchse kam zur Mittagsruhe zurück.
Damit hatte ich zufrieden einige erste Fotos von diesem wunderbaren Schienersatzverkehrersatzverkehr im Kasten. Die nächste Leistung konnte ich nicht mehr aufnehmen, musste ich doch bald zur Arbeit. Ein Anlaufpunkt sollte allerdings noch der BÜ in Strizov sein. Den Hai aus As erwischte ich dort wunderbar, nur der Pendolino kam leider nicht mehr in der Sonne.