heute will ich euch die fotografischen Ergebnisse unserer letzten beiden Ausflüge ins böhmische Nachbarland präsentieren. Es wird sich wohl das ein oder andere Motiv zu bereits gezeigten Bildern nicht verändert haben, denke aber zum gesamt Bericht gehört es einfach dazu. Der Einfachheit halber verzichte ich im Text auf die typischen Häkchen und Striche. Gemacht hat die Aufnahmen wieder mal meine Reisebegleitung.
Samstag 26.03.
Hier stand der Sächsisch-Böhmische Freundschaftszug von Flügelradtouristik e.V. auf dem "Fahrplan". Frühs war es noch leicht feucht und trübe, begannen wir in Königstein. Zuglok 50 3648 legt sich hier elegant in die Kurve.
Hinter Benesov gings dann in der Steigung schon zur Sache. Akustisch ein Genuss. BÜ bei Horni Harbatice.
Ab Decin hatte der Sonderzug noch ein Anhängsel, dezent zurückhaltend brummelte der Diesel wahrscheinlich nur für die Heizung vor sich hin.
Vor Ceska-Kamenice gab es bissel extra Adrenalin, wobei die Frage steht für wen der Fall des Falles schlimmer ausgegangen wäre...
Den Halt in Ceska-Kamenice nutzten wir zum Überholen. In Mlyny fanden wir den Bahnhof ganz nett. Die Fuffi kämpfte sich den Berg rauf.
Das Schauspiel setzte sich dann etwas weiter oben im Tal fort, der andauernde Nieselregen machte es dem Lokpersonal nicht einfacher die Last nach oben zu wuchten.
In Jedlova wurde der Zug außerplanmäßig auf den Rand genommen, es ging dann dennoch erst mal weiter bis Rybniste. Dort wurde aufgrund der eingefahrenen Verspätung erst der Plantriebwagen vom Trilex aus Varnsdorf abgewartet. In Horni Podluzi fühlten wir uns in frühere Zeiten des Privilegierten Durchgangsverkehrs versetzt, als es durchaus gängig war, dass DR-Reisezüge über tschechisches Territorium mit Dampf bespannt wurden.
In Varnsdorf sorgte der Dampfzug für einen nahezu volksfestartigen Menschenauflauf, einige Dutzend Leute, vor allem Familien mit Kindern, nutzten die Gelegenheit: Eisenbahn zum Anfassen. Der "Hurvinek" besorgte derweil den Transport einiger Fahrgäste zur ortsansässigen Brauerei, während andere wiederum mit einem typisch tschechischen Bus dorthin transportiert wurden.
Der Wasservorrat der Fuffi wurde durch die Feuerwehr ergänzt, spektakulär der 8x8 Tatra. Hier der kleine Bruder.
Die 50er setzte sich später in Richtung Zittau zum Drehen ab. Bei Großschönau fanden wir diese Brücke.
Der Haltepunkt Hainewalde war früher auch mal "größer"...Auf dem Foto kann man sich den Zug "dazu denken"...
Zur Rückfahrt wurde das Wetter tatsächlich besser, es gab sogar ein paar blaue Flecken am Himmel. Später entwickelte sich, wie sollte es auch anders sein, ein Wolkenlotto. In Horni Podluzi gings mit Getöse und ständigem Pfeiffen bergan.
Dann gings bergab. Bei Rousinov kreuzte der Linienbus...
Der Halt in Novy Bor ist entfallen, um Fahrzeitreserven für die steigungsreiche Strecke hinter Ceska Lipa zu gewinnen. Der Zug rauschte während der Motivsuche etwas überraschend an uns vorbei, sodass wir gleich auf Nummer sicher gingen und uns bei Kravare in die Steigung begaben. Richtige Entscheidung, optisch und akustisch top. Lange schon hörte man die 50er arbeiten und der Nachklang verhallte nicht so schnell.
Bei Zimor gibt es dieses Postenhaus, wir fanden es ganz nett...Wir haben wieder mal dazu gelernt, Geschmäcker sind verschieden;-)
Bei Libesice haben wir das erwähnte Wolkenlotto ganz klassisch verloren. Ja, manchmal verliert man und manchmal gewinnen die Anderen.
In der Steigung vor Litomerice glänzte die Fuffi im schönsten Licht, leider hatten auch hier die tschechischen Kollegen eine andere Auffassung vom Motiv...da nützt die beste Vorbereitung und Planung nix.
Letzte Aufnahme des Tages erfolgte dann in Zalhostice.
Schon langweilig? Ja - Nein?
Gut dann, mach ich mit dem 02.04. weiter:
Der Frühlingsexpress Rund ums Erzgebirge war angesagt. Im letzten Jahr haben wir den Zug in der Gegenrichtung begleitet, siehe hier: 01 509 und 35 1097, Knödel, Schweinebraten und Kraut... ,nun sollte es andersherum geschehen, da wird's einem wenigstens nicht schwindelig;-)
Start zur unchristlichen Zeit in Dresden war notwendig, hatte man doch viel vor. Außerdem zwei 01er, das ist Motivation genug;-) Sonnenaufgang in Colmnitz kann auch so aussehen.
Bei Memmendorf legte sich die lange Leine in die Kurve.
Bei Oberrothenbach zeigte sich der Zug in ganzer Länge, der Dieselschub ist auch verschwunden...
Nachdem wir in Limbach nur das Schlußlicht sahen, warteten wir in der Fotokurve Rebersreuth mit vielen Anderen auf die Ladies.
Die Ausfahrt Bad Brambach kann ich leider nicht zeigen, da strikte die Fototechnik. Gibt's halt nur als Video...war trotzdem was fürs Auge und Ohr. Danach ging es in die Ausfahrt Frantiskov Lazne.
Die Mittagspause verbrachten wir bei Knedlik und Pivo. Frisch gestärkt gings dann wieder an die Strecke. Die Erzgebirgsrunde in dieser Richtung hat den Nachteil, dass die Egertalstrecke in West-Ost-Richtung verläuft, so gab es vielmals ein Gegenlicht-Problem, fotografisch nicht ganz so einfach. Hier begegnete uns der Zug in Kynsperk nad Ohrici.
In Straz nad Ohrici sieht man schon die Modernisierungsmaßnahmen, die mit der Elektrifizierung der Egertallinie einhergingen.
Das Wasserfassen in Chomutov ging wohl etwas schneller als geplant, sodaß wir an der Stauseebrücke noch nicht den entgültigen Standort erreicht hatten, als der Zug kam. Suboptimal.
In Bohousudov gings mit Schwung durch, hinab dann ins Elbtal.
Über Usti, Decin und Dresden gings für die Fahrgäste wieder zu den Ausgangsbahnhöfen. Die Sonne steht zu dieser Stunde im Elbtal noch nicht hochgenug, um über die Berge hinweg das Tal an jeder Stelle auszuleuchten. In Königstein machten wir Feierabend und zogen uns auf die Hazienda zum Ausruhen zurück, rund 600km sind dann auch genug...
Herzlichen Glückwunsch, ihr habt es endlich geschafft! Laß mich Arzt, ich bin durch...