Ob sich die "Väter der Bahnreform" überhaupt Gedanken darüber gemacht haben, wie Betreiberwechsel größerer, neu ausgeschriebener Streckennetze in der Praxis ablaufen sollen? Ob man davon ausgegangen ist, daß die Betriebseisenbahner ein in beliebiger Anzahl vorhandenes und beliebig regional verschiebbares Gut sind?
Auch ein Netz wie das Elektronetz Mittelsachsen (EMS) ist ja nicht gerade klein. Derzeit dürften auf RE3, RB30 und RB45 werktags insgesamt ca. 16 Züge gleichzeitig unterwegs sein, künftig werden es im Berufsverkehr ca. 18 Züge gleichzeitig sein, und das bei einer Betriebszeit von. ca. 5:00 Uhr bis 23:00 Uhr. Wieviele Lokführer benötigt man, um ein solches Netz zu betreiben? Ich schätze als Außenstehender, daß es mindestens so ca. 60-70 Lokführer sein müßten, die man dafür benötigt?
Nun stand in einer Stellenanzeige der MRB, daß man die benötigten Lokführer bereits zum Termin 1. Mai 2016 einstellen möchte, um sie auf die Betriebsübernahme am 12. Juni vorzubereiten. Ohne eine solche Vorbereitungszeit geht es ja auch gar nicht, wenn der Betrieb reibungslos starten soll. Gleichzeitig muß DB Regio jedoch noch bis zum 11. Juni alle Zugleistungen fahren. Da fragt sich der Laie, wie das bei den oben genannten Größenordnungen überhaupt funktionieren soll? Es werden sich ja bisher nicht 60-70 Lokführer in unserer bzw. angrenzenden Regionen gelangweilt haben. Und soviele neue Tf auszubilden erscheint auch schwierig, zumal dann ab 12. Juni beim abgelösten EVU plötzlich 70 andere Tf in der Region nichts mehr zu tun hätten, wenn die MRB mit komplett neuer Mannschaft starten würde.
Wie also kann der Betreiberwechsel organisatorisch funktionieren? Ganz abgesehen von den persönlichen Belastungen für die betroffenen Eisenbahner.
Das Beispiel vlexx hat gezeigt, daß es zumindest in Gegenden mit angespanntem Arbeitsmarkt nicht wirklich funktioniert. Vereinzelt hat man mittlerweile auch von fließenden Betriebsübernahmen gehört, die die EVU untereinander organisierten. Ob das im vorliegenden Fall so kommen wird, weiß ich nicht. Aus anderen Regionen wiederum hörte man, daß in der Zeit vor Betriebsübergabe einfach nicht mehr alle Züge gefahren werden konnten, weil das Personal bereits zum neuen Betreiber gewechselt war.
Hallo Andreas ,die die es aushecken, sollen es auch auskosten nur die leidtragenden sind dann meistens die Tf ,weil sie Überstunden schieben müssen,- und die Fahrgäste-,die Frage ist ob das dann der Sicherheit dienlich ist ,wir werden es erleben ,wie bei uns in Franken steht dann auf den laufenden Schriftzug "Zug fällt heute aus,wir bitten um Entschuldigung" und keiner ist da der sich rechtfertigen muss . Ist halt so !! Der nächste Zug fährt in einer Stunde und das finden die hohen Herren heute zumutbar.
Der ausschreibende Eisenbahnlaie geht davon aus, dass die Tf bis zum letzten Tag für DB regio fahren und am Tag darauf bei der "neuen Bahn" die gleiche Arbeit weiter verrichten. Übergangschaos wird dabei billigend in Kauf genommen.
Es gibt seit Anfang des Jahres genügend Arbeitsstellenwechsel von Tf aus der Region. Das betrifft Regio, sowie Städtebahn, VBG, verschiedene Güterverkehrsunternehmen usw...
Gruß Martin
Wenn bereits der Ansatz falsch ist, so führt strenge Logik unweigerlich zum falschen Ergebnis. Nur Unlogik gibt Dir jetzt noch die Chance, wenigstens zufällig richtig zu liegen.
ZitatEs gibt seit Anfang des Jahres genügend Arbeitsstellenwechsel von Tf aus der Region. Das betrifft Regio, sowie Städtebahn, VBG, verschiedene Güterverkehrsunternehmen usw...
Gibt es bei der Städtebahn überhaupt Mitarbeiter die dort längere Zeit sind? Da hauen doch mit jedem Betreiberwechsel reihenweise die Leute ab, z. B. zu Trilex und jetzt zur MRB. Nachvollziehen kann ich es, nachdem was man so alles gehört hat...