Welcher Kursbuchsammler kann hier helfen? Ich bin in den Jahren um 1950 regelmässig jährlich zwei bis dreimal mit dem Schnellzug von Dresden ins Vogtland gefahren. Einige Zeit stellte Dresden Pieschen dafür ein Triebwagenzug. Das war weit vor den Triebwagen, die in späteren fuhren. Findet jemand heraus, wann das war und in welchen Fahrzeiten, so früh gegen 06.00 Uhr ab Dresden, Radiumbad Brambach an gegen 13.30 Uhr und zurück so gegen 16 Uhr, Ankunft in Dresden gegen 22 Uhr. Die Triebwagen des
Ups, falscher Knopf Die Vorkriegstriebwagen fuhren bis Ende der 60er Jahre noch von Dresden -Neustadt nach Zittau, ehe sie dann wohl ausgemustert wurden. Danke sagt im voraus Bärenteich
ich habe vier verschiedene Kursbücher aus dieser Zeit, finde aber in keinem einen Hinweis, dass die Relation Dresden - Bad Brambach mit Triebwagen gefahren wurde. Ich kann es mir auch fast nicht vorstellen, denn in der damaligen Zeit waren die Erholungsmöglichkeiten und -angebote für das werktätige Volk noch recht beschränkt. Das Platzangebot in einen Triebwagen wird da wohl nicht ausgereicht haben. Gefunden habe ich im Kursbuch Winter 50/51 und 51/52 jeweils einen D 122 (Dresden - Bad Brambach), die Rückleistung war D 121. Abfahrt in Dresden Hbf 06:45, Ankunft Bad Brambach 12:54. Von Tharandt bis Klingenberg, bzw Flöha bis Oederan wurde nachgeschoben. 1951/52 hatte der Zug Kurswagen nach und von Gutenfürst (P1122/1121), allerdings nur 3. Klasse (vorderer Zugteil). 1951/52 steht im Kursbuch, dass das Zugpaar einen sogenannten Kulturwagen hatte. Nach Informationen von älteren Kollegen soll das so eine Art Kinowagen gewesen sein.
Im Sommer 1957 änderten sich die Zugnummern. Es verkehrte D 100/107 bis und ab Plauen/V. ob. Bf. , die Wagen liefen weiter als P 2078/2079 bis Bad Brambach und zurück.
Im Sommer 1960 ist die durchgehende Verbindung von Dresden nach Bad Brambach nicht mehr vorhanden. Es gibt einen E 260 Dresden - Erfurt, der in Karl-Marx-Stadt Kurswagen für einen E 216 nach Adorf/V. (an 12:03) über Aue stehen lässt. 12:13 besteht in Adorf/V. Anschluss nach Bad Brambach (P 2078). Zurück verkehrt der Zug als D (!) 217 Adorf/V. ab 17:12 mit Halt in Muldenberg und Tannenbersthal, sowie in Aue, Karl-Marx-Stadt und Freiberg. Offensichtlich brauchte der Zug für den Oederaner Berg keine Schiebelok, da in Flöha nicht gehalten wurde.
Um nochmals auf die Triebwageneinsätze zurückzukommen, die alte Triebwagenhalle in Flöha war früher Einsatzstelle des Bw Pieschen. Ende der 50er bis zur Elektrifizierung waren die VT unter anderem als Eilzüge, bzw Et zwischen Dresden und Karl-Marx-Stadt im Einsatz, aber auch im Vorortverkehr zwischen Kmst. und Oederan. Zeitweise hatte Et nicht mal in Freiberg/Sa. Halt, sondern nur in Tharandt, bzw in der Gegenrichtung in Flöha zum Ansetzen der Schiebelok. Fahrzeit jeweils 1h 28min. Vielleicht weiß noch jemand mehr zu diesem Thema?
Danke an Holzroller für seine Recherche, es stimmt, dass in einem Jahr der Zug mit 3 Reisezugwagen über Aue nach Adorf gefahren ist. Das war mal was anderes und heute ja so überhaupt nicht mehr möglich. Es hies, das wegen Bauarbeiten die Fahrt direkt über Plauen nach Bad Brambach nicht möglich sei. Ob es wirklich so war, wer weis es. Der Schnellzug fuhr in den ersten Jahren nach 1945 immer bis Brambach durch mit wenigen Halten (Adorf, Elster und am Russenbahnhof in Brambach und Plauen Kohlenbahof zur Kontrolle). Später dann nur bis Plauen als Schnellzug, aber mit Wagendurchlauf bis Brambach mit Halt auf allen Unterwegsbahnhöfen. In Plauen Ost (Kohlenbahnhof) war immer ein längerer Halt, weil die Russen die Passierscheine kontrollierten, die man lange vor der Reise am Heimatort beantragen musste. Später war die Kontrolle in Oelsnitz. Das ganze Prozedere fand aber nur bei der Reise nach dem Vogtland statt, zurück nicht, zuletzt dann nur noch in Siebenbrunn auf der Strasse war in Kontrollpunkt der Russen, der zeitweise besetzt war. Passierschein brauchte man da nicht mehr. Ich war dieses Jahr in Brambach im Museum, der Leiter bestätigte mir diese Passierscheinpflicht und ist noch auf der Suche nach einem Original. Die waren in Russisch und handgeschrieben mit der violetten russischen Tinte. Vielleicht kann hier jemand dem Museum in Brambach eine Freude mache.
Zu den Triebwagen von Pieschen. Es war nur in einem Jahr, es waren die Triebwagen der Bauart VT 137 mit Beiwagen und eine lange Leine, also mehrere Motorwagen und Beiwagen, die in Tharandt nachgeschoben worden. In einem Jahr endete die Rückfahrt auch in Dresden-Mitte, der hies damals noch Wettiner Bahnhof, das muss dann vor 1952 gewesen sein, vor der Umbenennung. Es stimmt, dass so ein Zug später zwischen Dresden und Chemnitz fuhr. Vielleicht weis jemand noch was zu dieser Eisenbahngeschichte im Vogtland. Gruss vom Bärenteich
Habe nochmal bei Rettig "Die Eisenbahnen imVogtland" nachgelesen. Er schreibt ebenfalls von einer Triebwagenverbindung Dt 106/107 Dresden - Radiumbad Brambach, benutzbar mit Zulassungskarte.
Und es war nicht Plauen Ost sondern Plauen West, wo die Passierscheine Kontrolliert wurden. Und zur Klarstellung, es waren nicht die Passierscheine, die man später für die Einreise in das Grenzgebiet zu Bayern (5 km -Sperrzone) oder für bestimmte Gebiete rund um die Wismut (auch das gab es mal) brauchte.
Zugnummern (Dt106/107) könnten passen. Dann war der Einsatz sicher in Fahrplanperoiden, wo ich jetzt leider keine Fahrplantabellen habe. Entsinne mich aber, im Netz mal ein Bild gesehen zu haben, wo Zug aus etwa 8 Triebwagen, nebst Beiwagen irgendwo zwischen Flöha und Falkenau unterwegs war. Danke für die ergänzenden Informationen. Die Sache mit den Passierscheinkontrollen war mir auch neu. Waren die erwähnten Zulassungskarten vielleicht eine Form der Reservierung, um Überbesetzung zu vermeiden? Beim Dt 96 brauchte man solch eine Zulassungskarte nur zwischen Dresden und Freiberg, für die Rückleistung (Dt 95) für den gesamten Zuglauf
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Guten Abend
Im EK-Buch "Eisenbahn im Vogtland" Band 1 wird auf Seite 81 die Triebwagenverbindung Dt 106/107 Dresden - Radiumbad Brambach erwähnt, die ausschließlich mit Zulassungskarte benutzbar war.
Zur Zulassungskarte selbst: Sind das diese, die hier bei Ebay & Co angeboten werden?
Hallo Heiko, Zulassungskarten wurden wohl erstmalig in den Kriegsjahren ausgegeben, sicher um die Überfüllung der Züge zu vermeiden. Die gab es dann auch noch bei der DR nach 1945 aus dem gleichen Grund. Die abgebildeten sind welche von der DB auch aus den unmittelbsren Nachkriegsjahren, die der DR hatten Pappdeckel im Edmondschen Format. Wenn ich mich nicht irre, waren die ersten Schnellverkehre nach 1960 auch zulassungspflichtig oder sogar platzkartenpflichtig, eben auch um die Überfüllung zu vermeiden, Zulassungskarten gabs ohne Gebühr, Platzkarten kosteten 50 Pf, 1. Kl. 1 Mark, die DB nahm dafür wesentlich mehr. Habe versucht eine Zulassungskarte der DR im Inet zu finden, aber noch nichts gefunden. Danke auch für den Fahrplanauszug, der Dt nach Erfurt war mir neu, aber da er ab Dresden-Neust fuhr, zeigt, dass es eine Leistung des Bw Pieschen war. Man musste in Dresden Hbf nicht noch mal Kopf machen. Grüsse vom Bärenteich
Im EK-Buch "Eisenbahn im Vogtland" Band 1 wird auf Seite 81 die Triebwagenverbindung Dt 106/107 Dresden - Radiumbad Brambach erwähnt, die ausschließlich mit Zulassungskarte benutzbar war.
Zur Zulassungskarte selbst: Sind das diese, die hier bei Ebay & Co angeboten werden?
ergänzend zum Thema: Ein paar Seiten vorher, in oben besagtem Buch, wird ein solcher VT 137 im Bahnhof Pirk im Jahr 1963 abgebildet. Trifft dies die angesprochene Triebwagenverbindung oder ist dies zu dem Zeitraum bereits eher einer Sonderleistung zuzuordnen? (geht aus der Bildbeschriftung nicht ganz hervor)
Der abgebildete Triebwagen ist ein bauartgleicher, wie die die im Regelverkehr eingesetzt wurden. Er gehörte zum Bestand des Bw Dresden -Pieschen. Das war ein Sonderwagen, der sogenannte Präsidenten-Triebwagen, der für Dienstpostenbereisungen des Präsidenten der Rbd Dresden eingesetzt wurde. Als es mit den Triebwagen des Bw Dresden-Pieschen zu Ende ging, wurde er zum Teil als Motorwagen in den Regelzügen im Vorortverkehr Dresden eingesetzt. Er wurde dann abgeschlossen und war für die Reisenden nicht zugàngig bzw. Nur als Dienstabteil tätig. Im Wagen war ein grösserer Raum mit Besprechungstisch, ein grösseres Aufenthaltsabteil für den Präsidenten und soweit ich mich erinnere auch ein Abteil mit Liege für Ruhezeiten od. Übernachtung. Die Inspektionfahrten des Präsidenten mit diesem Triebwagen war legendär. Aber nach 1960 stark rückläufig bis ganz ausfallend. Der Präsident kam dann mit dem Pkw, wenn er überhaupt noch Dienststellenbereisungen machte. Was der Wagen als Solo in Pirk 1963 gewollt hat, wer weis?
Der Dt nach Bad Brambach war bestimmt 6 - 8 Wagen lang, davon 3 Motorwagen, der Rest Beiwagen, der Zug wurde in Tharandt nachgeschoben mit Kellerscher Kupplung, evtl. auch nochmal ab Flöha. Er fuhr nach meiner Erinnerung in der ersten Hälfte der 50er Jahre, evtl. schon vorher, zweite Hälfte 40er Jahre. Trotzdem vielen Dank für das Interesse und die Hinweise. Grüsse für den Jahreswechsel vom Bärenteich.
Hatte ich schon fast vermutet, dass dies eine Sonderleistung gewesen sein muss. Mich verwundert nur etwas, das dies, bei der genannten Zuglänge, zu keinen fotografischen Festhaltungen im vogtländischen Raum führte. Oder schlummern diese Aufnahmen in irgendwelchen Archiven vor sich hin !!!
Hallo, im Buch "Lokomotiven und Triebwagen in der SBZ/DDR 1945 - 1950" v. Ulrich Walluhn Transpressverlag 2004 ist eine Auflistung aller noch im Bestand befindlichen Triebwagen zum 01.07.1950. Der in Pirk abgebildete VT 137 100 wird in diesem Buch "Bw Berlin Anhalter Bf für Besatzungsmacht und Minister für Verkehr" bezeichnet, I)m Buch ist VT 137 061 "Präsidentenwagen Rbd Dresden". Aus anderer Quelle im Internet ist zu lesen, dass die beim Berlin Anhalter Bahnhof stationierten Triebwagen nach dessen Aufgabe 1952 bei der DR verteilt wurden. Insgesamt sind in dem Buch 12 solche VT 137 als Sonderwagen für Minister, Präsidenten und Besatzungsmacht aufgeführt. Wahrscheinlich gibt es davon auch noch erhaltene Museumsstücke,
In der Rbd Dresden waren die VT 137 in Bw Dresden-Pieschen und BW Flöha (1950 2 Stück) beheimatet. Über die Beiwagen VB 147 ? habe ich bisher nichts gefunden. Als herausragende Leistung wird im Internet der Einsatz von Dresden über Berlin nach Stralsund genannt. Ich bin 1960/1961 als Schaffner gefahren mit dieser Zugbildung von Dresden über Cottbus nach Frankfurt/Oder und zurück, freitags war der Zuglauf bis Angermünde. Ich kann mich erinnern, das wir die angeordnete mehrminütige "Gedenkminute" anl. der Staatstrauer zum Ableben des DDR-Präsidenten Wilhelm Pieck (gest. 07.09.60) während der Wendepause auf den Abstellgleisen des Bahnhofes Frankfurt/Oder "erlebt" haben. (lang-lang ist's her) Gruß vom Bärenteich
Im Zuge der Vorbereitung zu einer weiteren Sammlungsbereinigung fiel mir das 2007 verlegte EK Buch „Internationale Schnellzüge in der DDR und deren Reisezugwagen“ von Rico Bogula in die Hände, wo zum „Karlex“ auf Seite 121 ff und zum „Karola“ Seite 199 ff noch ergänzende Angaben zu den Laufwegen und Zugnummern stehen.
Bilder von den CSD Triebwagen M495.0 sind ebenso darin vorhanden, wie die BR 75.5 und 50 vorm „Karlex“.
Dank an Bw Freiberg (Sachs), aber noch hat niemand rausgefunden, wann der Nachkriegs-Dt ins Vogtland mit Pieschener Triebwagen gefahren ist. Bin immer noch am recherchieren. Gruss vom Bärenteich
Ich habe einmal bei mir geschaut. In meinem Postleitheft 1950/1951 (basiert auf dem amtlichen Kursbuch) sind Dt- Umläufe eingestellt. Ich habe beide Strecken Berlin - Bad Brambach und Zittau/Dresden - Bad Brambach heraus gesucht. Aber nur ab Zittau oder ab Dresden steht die Dt-Angabe drin. Vielleicht helfen die Daten etwas und tragen zur Klärung bei.
Hallo, hier noch eine Ergänzung zum Thema Triebwagenverbindungen Dresden - Bad Brambach
Beim Aufräumen ist bei mir eine Festschrift des Bahnhofsmanagement Dresden-Neustadt der DB StationSevice AG zu "Hundert Jahre Bahnhof Dresden-Neustadt 1901 - 2001" aufgetaucht, die auf Seite 44 eine Abfahrtstafel gültig vom 02.10.1949 enthält (als Faksimile). Im Bildnachweis ist als Quelle das Verkehrsmuseum Dresden angegeben (leider immer noch für die Öffentlichkeit wegen Umbau nicht zugängig).
6.35 Uhr fuhr Dt 106 2./3.Kl. ohne Gepäckbeförderung über Bad Elster (an 11.39 Uhr) nach Radiumbad Brambach (an 12.18 Uhr) benutzbar nur mit Zulassungskarte Das war eine Pieschener Leistung mit den dort beheimateten VT 137. Bahnsteig 8 als Abfahrtbahnsteig spricht auch dafür, die Züge vom Bw Pieschen kamen über Güterbahnhof Dresden-Neustadt - Leipzig- Dresdner-Verbindungsbahn (LDV) zur Westseite Personenbahnhof und wurden auf Gleis 20 (Bahnsteig 8) bereitgestellt.
Es ist noch ein Tdv 96 Abfahrt 8.21 Uhr Bahnsteig 8 nach Erfurt über Dresden Hbf und (wahrscheinlich weiter über Chemnitz) verzeichnet, weitere Tdv nach Leipzig über Döbeln und nach Zittau. Vermutlich waren auch das Triebwagenzüge (alle 2./3. Kl oG zum Teil nur mit ZUlassungskarte benutzbar). Dann noch ein Tp nach Flöha, das spricht für die Rückleistung der Flöhaer Triebwagen als Personenzug.
Und Sa 16.50 Uhr ein Dt 116 Ru nach Zwickau Hbf - nur für russische Urlauber. Bei den Eisenbahnern waren das die "Russenzüge", aber das ist wieder ein anderes Thema ostdeutscher Eisenbahngeschichte.
Weiß jemand, was Tdv konkret bedeudet hat, lese ich das erste Mal in dieser Form.
Tdv ist eine Zuggattung der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft. Es handelt sich um einen Triebwagenschnellzug. Dafür gab es die Gattung Td (mit eigener Kraftquelle) und Tdo (ohne eigene Kraftquelle). Tdv wurde dann verwendet, wenn die Zugnummernbereiche für eine der beiden vorgenannten Gattungen ausgeschöpft waren.
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Dt von Dresden nach Radiumbad Brambach
22.12.2016 12:58 (zuletzt bearbeitet: 22.12.2016 13:24)
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