Hallo, hier mal etwas historisches zur Verwendung der Kurzbezeichnungen für Betriebsstellen bei der Bahn, die ja im Forum auch sehr gern und häufig verwendet werden und da diese nicht jeder kennt, auch zu fatalen Verwechslungen führen können. Nachfolgende Verwechslung hat deutschlandweit zu umfangreichen Berichten geführt, die manchmal auch (als Wiederholung) heute noch zu hören und sehen sind.
Im Oktober 1989 fuhren durch Dresden die sogenannten Botschaftszüge. In der Nacht vom 30.09. zum 01.10. fuhr der erste Zug, der kurz in Dresden Hbf am Bahnsteig hielt und so die Möglichkeit einem Mitarbeiter der MITROPA bot, noch auf den Zug unkontrolliert aufzusteigen und mitzufahren, weil am Bahnsteig keine "Sicherheitsorgane" anwesend waren. Dieser "blinde Passagier" gab dann in Hof zahlreiche Interviews, die in den westdeutschen Massenmedien weit verbreitet wurden und gelegentlich heute noch wiederholt werden.
Zustande gekommen war dies, weil der Vizepräsident der Rbd Dresden bei der Information der Transportpolizei die Abkürzung für Dresden Hbf = "Ad" mit der für Dresden-Altstadt = "Zd" verwechselt hatte. Er hielt "Ad" für Altstadt, so dass die Trapo für den Halt in "Ad" den Auftrag erhielt, den Bahnhof Altstadt abzusichern und nicht Dresden Hbf.
Spätere Züge hielten dann nicht mehr in Dresden Hbf, weil es dafür keine betriebliche Notwendigkeit gab.
Ausführlich nachzulesen ist diese interessante Geschichte in dem Buch der ehemaligen Pressesprecherin der Rbd Dresden, Helga Kuhne "Eisenbahndirektion Dresden 1869 -1993" , Verlag Bernd Neddermeyer, Berlin 2009. Im übrigen schreibt sie auch viele zumeist unbekannte Details, die neben der Durchführung der Botschaftszüge auch die Aufnahme des "normalen" Zugbetriebes zwischen Hof und Plauen ab Mitte November 1989 beinhalten.