Montréal war der eigentlich Aufhänger des Trips. Da ich hier 2004 mal ein Weihnachten mit Schnee und Kälte verbringen konnte, wollte ich schon immer mal zurück in den kanadischen Winter. Los gehts mit Bildern von der Métro.
Métro
Die Métro fährt auf Gummireifen und die Station sind künstlerisch gestaltet (ob einem die Kunst gefällt oder nicht steht auf einem anderen Blatt). In der Station "McGill" gibt es Glaskunst.
Die Station "Bonaventure" schafft einen Übergang zwischen der Métro und den Via- und AMT-Zügen am "Gare Centrale". Blick von einer Überführung auf einen Métrozug
Seitenansicht eines Zuges
Neben den alten Baureihen MR-63 (stammen aus der Eröffnungszeit der Métro) und MR-73 sind mit der MPM-10 (genannt Azur) mittlerweile die ersten neuen Züge in Betrieb. Das Innenleben der alten Züge atmet den Charme der 60er und 70er Jahre
Im Kontrast dazu das Innenleben des Azur. Im Gegensatz zu den alten Baureihen, ist beim Azur ein Übergang von einem Wagen in den anderen möglich
Azur von außen
Die Azur fahren momentan nur auf der orangenen Linie. Aber selbst dort ist die Masse der Fahren noch in Hand der alte Baureihen. Alter Zug in der Station "Plamondon"
Im Januar wurde die Azur-Flotte kurzfristig komplett aus dem Betrieb genommen, nachdem ein Schleifschuh Signalanlagen beschädigt und den Betrieb auf der orangenen Linie lahmgelegt hat. Danach wurde ein Zug mit Kameras ausgerüstet um bei Testfahrten das Verhalten der Schleifschuhs zu beobachten. Am Ende stand die Erkenntnis, daß sich die Schleifschuhe schneller abnutzen als bei den alten Baureihen. Nach Anpassungen an den Wartungsintervallen durften die Azur nach und nach wieder auf die Strecke. Die ganze Azur-Beschaffung ist von Problemen geplagt (sowohl technischer als auch juristischer Art) - die englische Wikipedia-Seite zum MPM-10 gibt einen Überblick dazu.
Blick in die Abstellanlage der gelben Linie an der Station "Henri Bourassa"
Mit der gelben Linie kommt man auf die "Île St Hélène" und "Île Notre-Dame". Dort finden sich u.a. der Formel-1-Freunden bekannte "Circuit Gilles-Villeneuve" und die "Biosphère". Diese Kugel ist von einer Weltaustellung übrig
An der Station "Lionel-Groulx" treffen sich die orange und die grüne Linie. Der Bahnhof hat zwei Ebenen. Um den Umsteig zu erleichtern, treffen sich auf der einen Ebene von beiden Linie die Äste nach außen und auf der anderen die Äste Richtung Innenstadt, sodaß viele Fahrgäste bahnsteiggleich umsteigen können
Auf den Bahnsteigen geben Schilder Informationen zur Fahrzeit
An der Station "McGill" mit ihren vielen Treppen und Ausgängen, sagten einem Schilder sogar, wo man sich auf dem Bahnsteig befindet.
In "Square Victoria" ist eine neue Art von Beschilderung angebracht, bei die Ausgänge mit Buchstaben bezeichnet sind, die sich dann auch auf den Wegweisern wieder finden
An einem Eingang von "Square Victoria" findet sich ein Geschenk der Pariser Métro
Hat nichts mit Edward S. zu tun, sondern ist ein Stadtviertel von Montréal und Endpunkt der blauen Linie
Zwei Tickets: Auf der linken die "L'Occasionelle" (=Gelegentliche) ist ein 3-Tagespass und rechts das "Solo" ist ein Einzelticket. Die "L'Occasionelle" ist eine Funkkarte, die man oben auf den Leser am Drehkreuz legt. Das "Solo"-Ticket muß man in den Schlitz des Drehkreuzes stecken und es wird dann mit Datumaufdruck wieder ausgespuckt.
Wie mit dem "PATH" unter der Innenstadt von Toronto, gibt es auch unter Montréal eine "Unterstadt", die es einem erlaubt unterirdisch von Büroturm zu Büroturm bzw. von Shopping Mall zu Shopping Mall zu ziehen und immer wieder in die Métro springen. Das Ding heißt "Reso" (Kurzform für "Réseau piétonnier souterrain de Montréal") und hat ein eigenes Logo.
AMT
Nun ein Sprung zu den Nahverkehrzügen der "Agence métropolitaine de transport" (AMT). Die AMT bedient zwei Endpunkte in Montréal. Ein Teil der Linie startet vom Hauptbahnhof "Gare Centrale", die anderen vom "Gare Lucien-L'Allier". Der Hauptbahnhof ist ein Kellerloch ist, aber in "Lucien-L'Allier" konnte man Züge vor die Linse bekommen. Zwei mal Diesel
Und einmal Diesel-Strom-Hybrid (Bombardier ALP-45DP)
Der Blick auf die Abfahrtstafel zeigt, daß der Fahrplan (in "Lucien-L'Allier") sehr auf Pendler ausgerichtet ist. Außerhalb der Rush Hour ist das Angebot eher dünn
Ich habe einen Zug der "Candiac"-Linie benutzt, um ins Eisenbahnmuseum "Exporail" zu fahren (Zug war der oben gezeigte Dieselzug mit den Eingeschoßwagen). Die Sitzanordnung war ein wenig unorthodox
Tür für Hoch- und und Tiefbahnsteig
Ohne Worte
Um die Ecke vom "Gare Lycien L'Allier" liegt das Gebäude des "Gare Windsor" dem früheren Bahnhofs der CP. Der in Stein gemeißelte Bahnhofsname gibt einen Eindruck der Architektur
Exporail
Wenige Minuten Fußweg von der Station "St Constante" der AMT-Candiac-Linie liegt das Eisenbahnmuseum "Exporail". Einen Besuch da kann ich nur empfehlen (erfordert - wenn man per Bahn anreisen will - ein wenig Vorplanung, weil auf der Candiac-Line nur Mo-Fr Züge fahren und da man gegen die Pendlerrichtung fährt, daß Angebot übersichtlich ist). Fahrzeit von Montréal ist rund 25min.
Zwei Aufnahmen von der Empore runter in die Fahrzeughalle
Recht feudales Inspektionsfahrzeug
Aussichtswagen der Straßenbahn
Auf dem Außengelände stehen auch noch Fahrzeuge. Außerdem gibt es in der Hauptsaison Straßenbahnfahrten. Fahrzeugvergangenheit von Via
Fahrendes Kistchen ;-)
Mein Fazit: Die 18$ Eintritt (plus 14$ Zug) sind sehr gut angelegt und jeden Dollar wert.
Via
Direkt im "Gare Centrale" kommt an die Via-Züge nicht heran (ohne Ticket kommt man nicht runter auf die Bahnsteige), aber man kann ihnen auflauern, wenn sie den Bahnhofskomplex verlassen
Nettes Motiv: Via auf einer Brücke über den vereisten "Canal Lanchine"
Und zum Schluß noch ein paar Sightseeing-Eindrücke. Weithin sichtbares Wahrzeichen: Der Turm des Olympiastations
Blick vom "Mont Royal" auf Downtown
Der Weg dahin war ein wenig glatt und eisig, daher folgendes Hinweisschild
Die (katholische) Kathedrale "Notre-Dame" kostet 6$ Eintritt, ist den aber wert (wobei ich den nicht direkt bezahlt habe, sondern zur Messe gegangen bin und meinen Obulus per Kingelbeutel geleistet habe)
In der "Basilique Marie Reine du monde" fand ich die Malereien der Evangelisten mit den ihnen zugeordneten "Wappentieren" sehr sehenswert: Johannes mit dem Adler
Lukas mit dem Stier
Damit endet der kurze Blick auf eine sehr sehenswerte Stadt. Next and final stop / Prochaine arrêt et terminus: Québec City and/et Halifax.