der Tag der Arbeit sollte entsprechend seines Namens auch gewürdigt werden. Bei Zeiten rief deswegen der Wecker zum aufstehen, mein Auto setzte sich gen Thüringen in Gang. Ziel war die Pfefferminzbahn, die Bahnstrecke Straußfurt - Großheringen. Der Förderverein Finnebahn organisiert, in Zusammenarbeit mit dem Erfurter Bahnservice, unter der Marke FUX "Finne-Unstrut-Xpress, mehrmals im Jahr Sonderzüge. Anlässlich des Freyburger Weinfrühlings wurde ein Zug von Sömmerda nach Freyburg bzw. Balgstädt eingelegt. Die Abstellung des Leerzuges erfolgte in Karsdorf. Für einen befreundeten Eisenbahnfotograf und mich war es ganz klar, was da am Zug hängen wird. Da ich im Vorfeld nun dochmal an anderer Stelle nach Infos gefragt habe, wurde hier von Ferkeltaxe bzw. V100 gesprochen. Seltsam. An einem Bahnübergang in Kölleda graute dem Morgen, als wir uns in Position für den Leerzug brachten. Zwei einheimische Fotografen spekulierten wieder über die V100 die da kommen könnte. Der befreundete Fotograf und ich zuckten die Achseln, als das schellen der BÜ-Glocken nun denn Gewissheit bringen sollte. Nun, im letzten Jahr habe ich den Fotoapparat ja kaum angerührt, Eisenbahn war zur Nebensache degradiert. Scheinbar habe ich aber auch größere Wissenslücken bekommen, denn eine V100 hatte ich anders in Erinnerung...
Nachdem die Reisenden den Zug verließen, fuhr dieser zur Abstellung nach Karsdorf. Hier verzogen sich dann auch die Wolken, so dass die "V100" reichlich Beleuchtung fand.
So, Pause. Was nun. Ein Lückenfüller musste her. Großkorbetha ist nicht allzu weit entfernt, da wird schon was gehen. Nach kurzer Suche postierten wir uns am Einschnitt der A 38 bei Schkortleben. 185 195 brachte auch gleich einen unbekannt gebliebenen Güterzug daher.
Das dritte Gleis ist von der Strecke Großkorbetha - Deuben. Diese ist durch den Tagebau Profen unterbrochen, bzw. dient als Werkbahn. In Profen werden die Kohlezüge von den Tagebauloks bis in den Bahnhof gestellt, auf Seite von Großkorbetha existiert mit Wählitz noch ein Werksbahnhof, der als Übergabe zwischen Tagebau und öffentlicher Infrastruktur dient. Die Bedienung erfolgt durch die MEG, die mehrmals täglich Kohlependel von Buna Werke nach Wählitz fährt. Kaum hatten wir darüber gesprochen, kam auch schon die gelb-rote G 1206 mit einem leerem Kohlezug ums Ecke. Also auf nach Webau, dem letzten Bahnhof vor dem Werksgelände. Am Einfahrtsignal zum Werksbahnhof stand dann unser Zug, so konnte nich fix ein Feld bezogen werden.
So, nun wieder zurück zur Pfefferminzbahn. Bereits auf der Hintour fiel uns im Dörfchen Seena auf, das hier ein Motiv mit Eckartsburg von Eckartsberga machbar ist. So folgten wir der Losung des Tages "Sonne in Seena" und bezogen das Motiv. Leider mit leichten Schlagschatten auf der Seite, dennoch bei Licht.
Lassen wir es an dieser Stelle bewenden. Was uns auffiel, wir trafen den ganzen Tag nur das gleiche kleine Grüppchen an Fotografen die den Zug verfolgte. Der übliche Almauftrieb bei Ludmillaeinsatz bleib aus. Es muss sich also doch um eine V100 gehandelt haben. Wenn auch um eine ziemlich große :-D
Anders rum gesehen, es waren drei V 100, die haben sich nur in einer großen Ludmilla versteckt ;-)
Mit freundlichen Grüßen aus dem Südharz, Falk
Experte ist nur der, der vorher weiß was hinterher falsch ist
Und wir wissen heute, das wir das was wir heute nicht fotografieren vielleicht schon morgen nicht mehr fotografieren können, auch wenn wir es damals noch nicht wußten.