Abseits der 1877/78 eröffneten Berliner Nordbahn (Eisenbahnstrecke Berlin - Stralsund),liegt nahe der Ortslage Fürstenberger, Kilometer 78.0 ein historisches Eisenbahn Kleinod. Hierbei handelt es sich um eine ehemalige Eisenbahnfähre über die Havel. Der Fährbetrieb wurde 1934 aufgenommen und 1993 eingestellt. Seit dem steht sie unter Denkmalschutz. Im Zweiten Weltkrieg wurden mit ihr zeitweilig neben Holz und Gütern der Rüstungsindustrie, auch Häftlinge des KZ Ravensbrück transportiert. Ab 1945 nutzte die Rote Armee die Fähre. Zu DDR Zeiten wurden Panzer und Lkw der NVA zu einer Reparaturstelle transportiert. Ferner wurde ein Sägewerk der Vereinigten Holzindustrie Neuruppin bedient. Die Eisenbahnfähre hat eine Pontonform, ist 34,18 Meter lang und 5,18 Meter breit. Die Tragfähigkeit betrug ursprünglich 170 Tonnen, wurde später jedoch herabgesetzt. Dabei stieg der Tiefgang von 0,70 m auf 1,30 m an. Der Höhenunterschied wurde durch die Landungsbrücken am Nördlichen bzw. Südlichen Anleger ausgeglichen. Ein Dieselmotor mit etwa 30 PS diente als Antrieb. Gebaut wurde sie 1934 auf der Schichau-Werft in Elbing. Bahntechnisch war sie an die Strecke Britz - Fürstenberg angebunden. Im Kleinlokschuppen steht noch immer die letzte örtliche Rangierlok V10B LKM 252049 und wartet auf bessere Zeiten.