nachdem der April 2022 seinem Ruf unbeständigen, wechselhaften Wetters in den ersten Tagen der 30-tägigen Existenz voll gerecht werden konnte, nochmals Schnee und Frost mit sich brachte und ich somit an fotografische Aktivitäten nicht zu denken wagte, änderte sich dies ab Mitte des Monats. Nach rückliegender, gefühlt ewiger "Winter und strenger Winter"-Phase begab ich mich am Montag, 11. April 2022, mal wieder auf Pirsch.
Der Fotograf - meinereiner - und die beiden Haubentaucher, deren angestammtes Revier sich am FKK-Strand auf Planschwitzer Seite der Talsperre Pirk abzeichnet, waren die einzigen, die diesen frostigen Sonnenaufgang genießen wollten. Eigentliches Ziel war selbstverständlich der den Bedarf des Oelsnitzer Flachstahlverarbeitungsbetriebes bedienende Nahgüterzug. Dieser kam - zugegebenerweise wie erwartet - eine halbe Stunde vor Plan und damit 3 Minuten vor Sonnenaufgang, sodass es nach Wiederholung schreit. Allerdings konnte vom aufgehenden Zentralgestirn eine Aufnahme angefertigt werden.
Wie aus der Modelleisenbahn-Startpackung präsentierte sich die Rückfahrt nach Zwickau, 261 015 hat zwei Wagen Stammholz am Zughaken und rollt auf den Bahnhof Weischlitz zu.
Zufälligerweise war auch das bekannte Weischlitzer Storchenpaar vor Ort: Meister Adebar nebst Gattin waren auf der Suche nach Futter oder Baumaterial. Ich denke, dies hier ist SIE. Denn dieses Exemplar hat die Wiese irgendwann spontan und aufgeregt verlassen, ...
... (vermutlich) ER musste notgedrungen hinterher ... (Storchenexperten mögen mich berichtigen)
Am Nachmittag habe ich noch einige Motive im heimischen Tal abgeklappert. Zunächst den gelben Wagen am gelben Haus: 650 067 strebt als 20822 gen Zwotental am ehemaligen Postenhaus am Bahnübergang Querweg in Zechenbach vorbei. Wer genau hinsieht, findet auch eine Dampflok im Bild.
Stellungswechsel ins Böhmische: Der letzte 810er des Tages wurde im Bahnhof Olovi / Bleistadt erwartet: 810 623 fährt als 17034 zur Kreuzung in den Bahnhof ein.
Auch am folgenden Dienstag, 12. April 2022, zog es mich ob idealer Wetterbedingungen ins Zwodautal. Zunächst war ein Abstecher weiter südlich geplant, doch tags zuvor habe ich abermals fertig beladene Güterwagen in Kraslice předměstí / Graslitz Vorstadt / Unter-Graslitz entdeckt. Vielleicht, zufälligerweise ... In der Tat stand mit Strabag - 740 678 eine Lokomotive im Nebengleis. Diese war zwar kalt, auch kein Lokführer drauf, außerdem war die Beladung der Wagen noch in vollem Gange und somit war an eine baldige Abfahrt nicht zu denken. Allerdings macht sich die fototechnisch ideal abgestellte Maschine neben ausfahrendem 810 526 ganz gut.
Frühmorgens am Donnerstag, 14. April 2022, entstand kurz vor Abfahrt des werktäglichen Doppels Adorf - Greiz - Gera eine Aufnahme im Abfahrtsbahnhof. 650 151 und 650 153 bleiben bis Greiz unzertrennlich, danach fährt jeder seiner Wege ...
Am Karsamstag, 16. April 2022, stand die Überführung von 19 alex-Reisezugwagen von Neumark nach Engelsdorf auf dem Plan. Kurz vor Abfahrt gab es einen spontanen, erhellenden Moment vom bewölkten Himmel herab, sodass ich die Gelegenheit nutzen und noch geschwind ein Beweisfoto von 223 064 und ihrer einen halben Kilometer langen Wagenschlange anfertigen konnte. Die Rückfahrt brachte die alex-Lok übrigens ins Muldental - via Grimma - Döbeln - Chemnitz ging's gen Heimat.
Am Ostersonntag, 17. April 2022, waren die bereits >> hier << von anderen Forumsmitgliedern und mir bebilderten Rundfahrten der Glauchauer 35 1097 durch's Vogtland angesetzt. Ein weitere Aufnahme der zweiten Runde wurde in Rebersreuth angefertigt; an dieser klassischen Fotostelle der PE-Linie im Oberen Vogtland stand ich ganz allein. Wie man so hörte, war die Veranstaltung für alle Beteiligten ein voller Erfolg.
Eingangs erwähnte ich die drei Minuten vor Sonnenaufgang durchs Motiv am Gestade der Talsperre Pirk fahrende Übergabe nach Oelsnitz. Da ich am Mittwoch, 20. April 2022, einen Tag lang Zeit und Gelegenheit hatte, klingekte der Wecker wieder früh halb fünfe, um die Übergabe im ersten Licht des Tages zu erwischen. Auch die Haubentaucher waren wieder vor Ort und zogen ihre Bahnen durchs ruhige, morgendliche Wasser.
Das Spitzensignal der Gravita erschien wiederum pünktlich - ca. -30' - im Einschnitt unterhalb von Planschwitz, 265 020 transportierte vier plus neun Wagen nach Oelsnitz.
Da während des Wartens die Meldung kam, dass der MEG-Zement in Hof angekommen sein sollte - danke! - überschlug ich grob, wo denn ggf. noch eine Aufnahme dieser Leistung möglich wäre. Plauen im morgendlichen Berufsverkehr muss man sich nicht antun, wenn's net sein muss. Einen Tag vorher dachte ich, als ich von Falkenstein runter kam, dass der frühe Blick von Christgrün auf die Strecke Leipzig - Hof ganz ansehnlich sei und bei Gelegenheit mal ausprobiert werden müsste. Gedacht, getan, fast exakt 24 Stunden später stand ich da drüben und konnte mir ein Bild der Eurodual mit ihren 32 Silbertorpedos machen ...
Die Rückfahrt der Oelsnitzer Übergabe habe ich dann noch in Kürbitz mitgenommen. Nachdem der Zug planmäßig gegen halb zehn in Weischlitz eingefahren war, dauerte es noch knapp anderthalb Stunden, ehe die Weiterfahrt nach Zwickau angetreten wurde. Dabei kam das dichte Wolkenband aus Nordosten immer näher - ganz ohne Nervenkitzel geht's eben nicht! Als der Zug endlich abfuhr - es bietet sich über die weitläufigen Elsterwiesen schließlich ein Blick bis zum Bahnhof Weischlitz - war es finster am Himmel. Doch man hielt Höhe Stellwerk 1 erneut, über die Ursachen kann jeder spekulieren. Mir genügte diese Fahrtunterbrechung aber, sodass das einzige Wolkenloch vor die Sonne ziehen und so deren ungetrübtes Licht letztmalig an diesem Tag freigab. (Wem hierbei was spanisch vorkommt: Ich habe mich als digitaler Wagenreiniger versucht.)