nachdem ich bereits auf das Jahr 2022 zurückblickte (www.eisenbahnforumvogtland.de) möchte ich mit etwas Verspätung auch auf das fotografische Schaffen 10 Jahre zuvor zurückblicken.
Januar
Am 15.01.12 gab es eine Winterwanderung von Niederschlag nach Neudorf, wahrscheinlich weil in der Heimat kein Schnee lag. Zurück bergauf ging es mit ordentlich Dampf.
Während 99 794 mit P 1007 in den Bahnhof Neudorf einfährt, gelangt noch ein zarter Hauch Sonne auf die Rauchkammertür. Obwohl sowohl Haarfarbe der Frau als auch Größe des Kindes passen, handelt es sich doch um komplett unbekannte Personen. Den Zug gibt es auch in diesem Fahrplanjahr, er fährt allerdings aufgrund der Streichungen nun erst nach 19:00 Uhr.
Februar
Als sehr schneereich habe ich den Winter nicht in Erinnerung, wobei, wenn man das mit aktuell vergleicht, wahre Massen an Schnee lagen. Dafür war der Winter sehr sehr kalt. Im Februar sank die Temperatur um Freiberg in den zweistelligen Minusbereich und kroch zwei Wochen lang nicht mehr daraus hervor.
Einen Sonderzug aus Cottbus, den 143 001 bis Chemnitz zog, beförderte 223 144 am 11.02.12 weiter über die Zschopautalbahn und die BSg nach Schwarzenberg und konnte bei klirrender Kälte in Hennersdorf festgehalten werden.
März
Oftmals finden Veränderungen eher schleichend als plötzlich statt. Bei den EC-Zügen der Relation Prag - Hamburg war das nicht anders. Gab es früher noch deutsche und österreichische Wagenparks, ist heute beinahe alles in der Hand der tschechischen Staatsbahn, die aber mit der Einführung des najbrt-Designs ihr Erscheinungsbild änderten. Auch das MAV-Material der Budapest-Züge hat sich im Verlauf der Zeit gewandelt und rote Loks sucht man inzwischen auch vergeblich.
Planmäßig bespannte eine 120 im Fahrplanjahr 2012 den EC 174 nach dem Lokwechsel in Dresden bis zum Ziel in Hamburg-Altona, wie hier 120 135 in Cossebaude. Die fotogenen blauen ungarischen Wagen gehören seit ein paar Jahren ebenso der Vergangenheit an wie der Lokwechsel in Dresden, rauscht doch die „Plage“ Vectron inzwischen durch von der Moldau über die Elbe und Spree bis zur Elbe
April
Nachdem Ende 2010 oder Anfang 2011, so genau weiß ich das nicht mehr, ITL die Bedienung der Papierfabrik in Weißenborn übernahm, statte ich dieser eigentlich doch ganz gerne einen Besuch ab, auch wenn man manchmal etwas länger warten musste. Im April 2012 war dann aber leider schon wieder Schluss, vorerst, denn in Zusammenarbeit mit der RISS nahm man die Verkehre ein Jahr später wieder auf, aber das war leider auch nur vorn kurzer Dauer.
Am 21.04.12 hatte 285 108 die zweifelhafte Ehre das vorerst letzte Mal die Papierfabrik Weißenborn auf der Schiene anzufahren. Seit dem Ende des ITL/RISS-Intermezzos 2014 fährt nur noch die Gummibahn.
Mai
Im Mai beschenkte uns der Storch mit weiterem Nachwuchs. Aber nicht nur im Herzen schien die Sonne, auch am Himmel war sie oft zu sehen. Trotz des Trubels konnte der ein oder andere Abstecher an die Schiene unternommen werden, einmal sogar ins Elbtal.
2012 konnte man 142 001 der MTEG häufig mit Autozügen im Elbtal bewundern, so auch am 25.05.12 in Wehlen. Später konnte ich sie häufiger vor dem Leerkoks auf der Hausstrecke bewundern, aber seitdem habe ich die Lok nicht mehr gesehen.
Juni
Anlässlich des traditionell am letzten Juniwochenende stattfindenden Bergstadtfestes pendelten 2022 Ferkeltaxen zwischen Freiberg und Brand-Erbisdorf. Zehn Jahre zuvor fuhr man zum gleichen Anlass bis Nossen, was bei grauem Wetter zu einer Wanderung mit Kinderwagen durch den Zellwald veranlasste.
Schon seit geraumer Zeit das kleine Postenhäuschen im Zellwald, das 772 132 hier mit Festbesuchern passiert, keinen Zug mehr gesehen.
Juli
Gibt es auf der östlichen DW-Linie etwas zu bauen, nutzt man gern den Bahnhof Freiberg zur Abstellung. Das war auch zehn Jahre zuvor nicht anders.
Wo genau geschottert wurde, habe ich mir nicht notiert. Genauso wenig, wie die zweite Maschine hinter 202 703 am 11.07.12 in Freiberg.
August
Das Schöne an Neugeborenen ist ja auch die Elternzeit. Wir verbrachten einen Teil davon am nördlichen Harzrand. Dass dort mit 218 bespannte n-Wagen-Züge fuhren, spielte bei der Wahl des Urlaubsortes natürlich überhaupt keine Rolle.
Der richtige „Run“ auf die Innerstetalbahn begann erst etwas später, denn die 218 sollten noch zwei weitere Jahre zwischen Hildesheim und Bad Harzburg dieseln. Auch ich hatte mir einen weiteren, schlussendlich nicht realisierten Besuch vorgenommen, denn die berühmte Signalbrücke am Zielort klappte nur ohne Sonne. Dafür aber das Spiegelei in Baddeckenstedt mit 218 451 am 29.08.12
September
Nicht nur familiär gab es Zuwachs, auch im Beruf gab es ein neues Projekt mit der Gießerei in Bad Lobenstein, der mir in den nächsten anderthalb Jahren einige Dienstreisen dorthin bescherten, die ich nicht selten so legte, dass ein Ausflug an die Schiene möglich war.
Ich war zwar seit vielen Jahren nicht mehr dort, vermute aber, dass es in Bad Lobenstein nicht viel anders aussieht, als am 18.09.12
Oktober
Ähnlich wie der Oktober 2022, der mit Rekordtemperaturen im besten Fall beeindruckte, im schlechtesten erschreckte, war auch der zehnte Monat des Jahres 2012 von warmen Temperaturen geprägt, zumindest bis ein plötzlicher und bis ins Flachland hineinreichender Wintereinbruch das Temperaturmittel noch korrigierte.
Kurz vor dem Ende stand im Oktober 2012 der Einsatz der Flachwagen zwischen Cottbus und Dresden, mein persönlicher Abschied fuhr in Form von 143 589 am 21.10.12 im schönen Nachmittagslicht am Bk Baßlitz vorbei.
November
Erlaubt es die Zeit und das Wetter, stattete ich früher den Kesselwagenzügen zum Tanklager Rhäsa gerne einen Besuch ab. Seit 2018 Hectorrail die Züge übernahm ist das Ganze aber deutlich weniger vorhersehbar geworden.
Kein ganzes Jahr mehr sollten die „Power-Russen“ der Baureihe 241 im Dienst von DB Railion Cargo Schenker bleiben. Am 14.11.12 durchfährt 241 697 mit einem Leerzug aus Rhäsa den Bahnhof Deutschenbora und passiert dabei die Wagenschlange des Zementzuges, dem auch keine große Zukunft mehr beschieden war.
Dezember
Ein wahrhaft zauberhafter Wintertag war der 01. Dezember 2012. Sonne und frischer Schnee an Blättern und Ästen, der auch noch den ganzen Tag dort kleben bleiben sollte verwandelten die Landschaft in das oft besungene Winterwonderland. Schön, wenn man an solchen Tagen Zeit zum Fotografieren hat, ich an diesem Tag leider erst am späten Nachmittag, als sich der Schlonz bereits vor die Sonne schob.
Es sollten noch ein paar Jahre vergehen, bis die Weißeritztalbahn wieder täglich von Dipps nach Kips dampfen würde. Einen Vorgeschmack boten alljährlich Adventsfahrten auf dem von der Flut nicht beeinträchtigten Abschnitt Obercarsdorf-Schmiedeberg. 99 608 erreicht nach Einbruch der Dunkelheit Schmiedeberg-Naundorf.
Hallo, danke für die Erinnerungen aus dem Raum Dresden. Der Holzroller sollte aber auf dem Bild 5 gerade durch den Haltepunkt Stadt Wehlen rollern ;) mfg Kevin