Anfang Mai fuhr dann ein SBW Sandzug über die Schiefe Ebene. Leider verstärkte sich die Schleierbewölkung minütlich, so dass nur noch Restlicht auf dem Zug bei Stammbach war.
Der Mai blieb leider oft regnerisch und trüb. Zumindest einen Lichthauch gab es im Dendrologischen Garten Bad Berneck, wo der Rhododendron herrlich blühte.
Ein paar Bilder an den schönen „Orte der Stille“ im Ölschnitztal Bad Berneck.
Das bewölkte Wetter war zumindest ideal für stimmungsvolle Waldaufnahmen wir hier im Arzloch bei Eckersdorf. Das Gebiet erinnert schon fast an Dschungel.
Spektakulärer Güterverkehr vor Rapskulisse bei Ramsenthal
Manchmal gibt es Geschichten, die glaubt einem keiner. Am 14.05. musste ich meine Schwester in Bayreuth vom Zug abholen. „Leider“ verpasste sie ihren geplanten Zug in Nürnberg und musste eine Stunde später fahren. Ich fuhr natürlich dann auch eine Stunde später los in Richtung Bayreuth und bekam von einem Bekannten die Info, dass irgendein unbekannter Güterzug durch Kulmbach in Richtung Neuenmarkt fuhr. Daraufhin habe ich mir gedacht, dass ich die 10min Puffer zwischen meiner Ankunft und der Ankunft des Zuges meiner Schwester mal proforma auf der Brücke an der Walküre in Bayreuth warte. Was auch immer für ein Zug da in Kulmbach gehört wurde, vielleicht würde er ja nach Bayreuth fahren. Der Himmel war zu 98% bedeckt. Aber auf einmal kam ein kleineres Wolkenloch und schon rumpelt es. Und was kommt da ? Eine Taigatrommel mit Leerholzzug. Diese Fahrt verlief komplett unter dem Radar der Eisenbahnfotografenszene.
DAS Megafrusterlebnis gab es dann wenige Tage später, als ich seit 6:30 Uhr an der Strecke stand und auf die eigentlich hätte kommende Taigatrommel gewartet habe. Von anfangs wolkenlosem Himmel änderte sich die Bewölkung hin zu einer geschlossenen Wolkendecke. Nach 3 Stunden wollte ich von Untersteinach aus heim fahren, erfuhr dann aber, dass der Zug nun bei Mainleus ist. Ich ging das Risiko ein, die wenigen Kilometer zum berühmten Plassenburgmotiv zu fahren und blieb an einer Tagesbaustelle in einer Bauampel hängen. Als ich am Motiv ankam und gerade ausstieg – das Motiv war noch 20m entfernt – zog der Zug im perfekten Wolkenloch an mir vorbei. Mein Frust war einfach unbeschreibbar. Eine Taigatrommel mit Plassenburg … das wäre ein Traummotiv gewesen. Trotz dem Megafrust habe ich den Zug verfolgt und noch bei Ramsenthal erwischt. Leider zog eine Wolke kurz vorher rein, aber ich finde das Bild dennoch ganz brauchbar.
In Bindlach ging es dann nochmal schief, so dass meine Laune sowas von im Keller war. Nachmittags fuhr dann die Lok mit dem Vollholzzug zurück. Trotz Bewölkung finde ich das Motiv bei Bayreuth-Eremitenhof recht schön.
Dann ging es zur Verfolgung nach Sandreuth und hier kam das Glück mal kurzzeitig zurück, als der Zug genau im Wolkenloch durchkam.
Am Folgetag schaffte es der Vollholzzug Teil 2 aufgrund mehrerer Verspätungen des Nahverkehrs von Parkstein-Hütten bis Lichtenfels ohne einen einzigen Kreuzungshalt durchzufahren. Das gibt es eigentlich garnicht. Ich war wenig erfreut, auch das Wetter spielte nicht wirklich mit. Anbei zumindest ein schön grünes Foto bei Neunkirchen am Main.
Ein absolutes Highlight des Jahres war ein unerwartetes „Fotoshooting“ mit einer Zauneidechse im Steinbruch Bad Berneck. Die Echse war früh morgens noch etwas behäbig, so dass einige schöne Fotos möglich wurden. Ein reiner Zufallstreffer, dass ich die Eidechse gefunden habe. Ansonsten sind die ja immer sooo schnell verschwunden …
218 155 mit Schleifzug bei Trebgast
232 690 mit Waggonüberführung bei Falls
52 8195 bei Schnabelwaid
248 007 mit Tchibozug bei Pulschnitzberg
Da fährt man nach Escheldorf für den EZ 45366 …
… und dann taucht völlig überraschend dieser RP Vollholzzug kurz danach auf.
Alex bei Oberteich
EZ 51617 bei Martinlamitz
Am 20.Mai wurde nach über 4 Jahren Schliessung unsere Burg Hohenberneck nach einer umfassenden Sanierung wieder geöffnet.
Zahlreiche politische Prominenz war vor Ort – hier stellvertretend Landrat Wiedemann, mit dem ich früher die Schulbank gemeinsam gedrückt habe und bis heute ein freundschaftliches Verhältnis pflege.
Gruppenbild der Ehrengäste
Die frisch sanierte Burg – weiter Bilder werden im Laufe des Jahres folgen
Buntes Treiben zur Eröffnung
Der Mai ist einfach der schönste Monat für zauberhafte Frühlingsfotos. Besonders Bachbilder wirken so wunderbar frisch in grün.
Morgenstimmung im Ölschnitztal
Morgenstimmung am Weißen Main
Sonnenaufgang an der Neuen Kolonnade Bad Berneck
Dann stand das Pfingstwochenende vor der Tür. Die Wetteraussichten waren richtig gut. Die Überführung des Zuges wurde bei Pulschnitzberg abgewartet.
Dort tauchte als Überraschung auch noch eine 118 Lz auf. Hier war Maßarbeit gefragt.
Anbei einige Impressionen von den Pendelfahrten über die Schiefe Ebene.
Und die Rückfahrt bei Stammbach.
Am Pfingstsonntag kann einmalig im Jahr der Thusfall bei Röslau bestaunt werden. Denn zum Thusfest wird eine Schleuse geöffnet, welche diesen herrlichen Wasserfall speist. Sieht fast aus wie im Regenwald …
Mai ist auch immer der schönste Monat für unsere heimischen Orchideen. Ein paar Arten konnte ich auch wieder 2023 fotografieren.
Kleines Knabenkraut
Männliches Knabenkraut
Fliegen-Ragwurz
Brand-Knabenkraut
Breitblättriges Knabenkraut
Vogel-Nestwurz
Großes Zweiblatt
Alex kreativ durch ein Schraubenloch im Geländer bei Martinlamitz fotografiert.
SWT Schrottzug bei Niederlamitz
Der „Walfisch“ kreativ an der Streitmühle. Der letzte Sommer, in denen sie dort zu sehen waren.
Zum Monatswechsel Mai / Juni war dann „Eurodual-Time“. Zunächst tauchte völlig überraschend ein langer Kesselzug bei Münchberg auf. Ich bin dort eigentlich für den vorgemeldeten Kieszug hingefahren.
Nochmal erwischt an der Goldbergkurve Marktschorgast
Eine Stunde später kam dann der nächste Eurodual mit einem vollen Kieszug
Am Folgetag gab sich dann „Zelos“ von der EVB mit einem vollen Holzzug bei Untersteinach die Ehre.
BSAS 159 mit Kesselzug bei Marktleuthen
Und dann überraschte noch dieser Kieszug zu früher Stunde bei Kauerndorf.
Der frühe Sommer lädt dann auch wieder zur Suche nach Schmetterlingen und Insekten ein. Anbei ein paar Erfolgserlebnisse.
Zwerg-Bläuling & Sumpf-Hornkleewidderchen
Ameisenjungfer
Hornisse
Randring-Perlmuttfalter
Hier mal ein Making of vom rechten Foto
Kleiner Feuerfalter & Kleiner Esparsettenbläuling
Schachbrettfalter
Und noch ein Making of vom rechten Foto
Bad Berneck bietet immer wieder wunderschöne Aussichtspunkte
Sonnentempel
Prinz-Leopold-Platz am Schlossberg
Steiner Blick am Thiesenring
Mitte Juni tauchte dann wieder unerwartet die Taigatrommel auf. Mit etwas Glück erwischte ich sie bei Bindlach mit dem Leerzug.
Am nächsten Tag fuhr mir dann die Lz per Zufall während einem Termin in Bayreuth über den Weg.
Ziel der Lz war Parkstein-Hütten, um dort den vollen Holzzug zu holen. Grund genug nochmals sein Glück zu versuchen. Allerdings war meine Laune gewaltig im Keller, da der Himmel fast vollständig bewölkt war. Doch verzögerte sich die Abfahrt des Holzzuges und es bildeten sich immer wieder blaue Lücken. Dann erlebte ich einen der schönsten Eisenbahnabende, an die ich mich überhaupt erinnern kann.
Bei Weha kam der Zug genau im Sonnenloch
Auch beim Kreuzungshalt in Kemnath-Neustadt schien kurz die Sonne
An der Ausfahrt Kirchenlaibach war das Sonnenglück schon fast surreal, da der Zug sowas von exakt eine Punktlandung mit Sonne setzte.
In Sandreuth erreichte ich das Motiv 5 Sekunden vor dem Zug und dank eines Sprints klappte auch hier das Sonnenfoto.
Der fünfte Streich gelang dann bei Kauernburg. Dieses Motiv existiert auf diese Weise heute nicht mehr, da sich dort nun ein Regenauffangbecken befindet.
Als Bonus gab es dann noch den Tchibozug mit der seltenen 248 036 bei Kulmbach. Nach Durchfahrt des Zuges war die Sonne wieder weg. Einfach ein toller Abend.
Am nächsten Morgen ging es nach 1h Schlaf – ein langes Telefongespräch war schuld – um 5:40 Uhr zur Schiefen Ebene. Um 6:02 fuhr 248 036 mit dem Tchibozug Sekunden vor „Licht aus“ über die Schiefe Ebene. Grund war ein Wolkenband, welches direkt vor die Sonne zog. Der Zug hätte keine 30 Sekunden später kommen dürfen. So entstand eines meiner schönsten Bilder 2023.
SETG Containerzug bei Großwendern
BSAS 159 mit Kesselzug bei Wiesau
Am 22.Juni hatte ich zunächst einen schönen Fotovortrag auf Schloss Goldkronach unter Schirmherrschaft des ehem. Bundestagsabgeordneten Hartmut Koschyk im Rahmen des Humboldt-Kulturforums. Nur die Temperaturen waren fast unerträglich.
Was dann in der folgenden Nacht geschah, werde ich wohl mein Leben nicht mehr vergessen. Eine unglaublich starke Gewitterzelle entlud sich direkt über Bad Berneck und setzte die Hauptstraße innerhalb einer Stunde unter Wasser. In solch einer Situation überkommt einen einfach nur Panik. Unser Hinterhof lief voll und von dort aus bahnte sich das Wasser auch seinen Weg ins Haus. Dank der super Hilfe der gesamten Nachbarschaft konnte das Wasser noch in der Nacht in großen Teilen mit Eimern rausgeschöpft werden, so dass wir mit einem dicken blauen Auge davon kamen. Eigentlich wollte ich in aller Früh zu einer Fotozugveranstaltung nach Nördlingen fahren, aber das musste ich alles absagen. Es gab nun einfach viel Wichtigeres. Andere Häuser hatten weniger Glück und es gab in manchen Bereichen größere Schäden.
Ein paar Tage habe ich gebraucht, den Riesenschreck erstmal zu verdauen.
Morgenstimmung mit Ochsenkopf …
… und mit Schneeberg
Unser Weißstorchpaar brütete auch 2023 wieder in den Bad Bernecker Mainauen. Einen Abend habe ich mich in der Wiese mit Teleobjektiv auf die Lauer gelegt.
Ende Juli fand erstmals unser Trailrunevent „ThiesenLaufFichtelgebirge“ in Bad Berneck statt. Knapp 100 Läufer und Läuferinnen starteten auf unserem 11km langen Thiesenring-Rundwanderweg. Dieser hat stolze 530 Höhenmeter. Wanderern empfehle ich eine Wanderzeit von 3-4h. Die Siegerzeit lag bei rund 45min. Veranstalter war unser Therapieloft Fichtelgebirge, dessen Inhaber auch der persönliche Fitnesstrainer der Triathlonweltmeisterin Anne Haug ist. Unterstützt wurde das Event vom Bundesliga-Triathleten Felix Günther. Mein Job beschränkte sich auf die ausgiebige Wegekontrolle im Vorfeld, die fotografische Begleitung des Events und die Pressearbeit. War ein cooles Event und soll 2024 wiederholt werden.
Am Ende noch ein bisschen „Werbung“ für meine Kalender 2024. Mit dem Späthling-Verlag aus Weißenstadt hat sich ein Verleger gefunden, der erstmalig Kalender mit meinen Fotos herausbringt.
Insgesamt sind 4 verschiedene großformatige Kalender im Format DINA2 in hochwertigem Offset-Druck erschienen. Der Preis pro Kalender beträgt 20 Euro und kann online über den Verlagsshop bestellt werden (Versand nur 3 Euro):
Verleger Heinz Späthling mit mir bei der Kalenderpräsentation.
Wie immer zum Schluss: wenn jemand Interesse hat an Informationsmaterial über Bad Berneck und unser schönes Fichtelgebirge, der kann mir gerne eine PN senden, dann schicke ich Prospektmaterial zu.
Den nächsten Teil des Rückblicks gibt es dann am kommenden Wochenende.
Ich hoffe, die Bilder und der persönliche Rückblick haben wieder Spaß gemacht.