Anfang Mai habe ich die Baumblüte im Bayreuther Hofgarten besucht
Der Mai ist einfach jedes Jahr der schönste Monat, weil die Natur sich von ihrer besten Seite zeigt. Grund genug, immer wieder in mein geliebtes Ölschnitztal zu schauen
Ein botanisch sensationeller Fund war diese Albinobuche in unserem Ölschnitztal. Albinobuchen werden über einen Nachbarzweig miternährt und haben oft nur eine kurze Lebensdauer. In Deutschland wurde diese Form bislang nur sehr selten beobachtet.
Die Neue Kolonnade im Kurpark Bad Berneck
Die Rhododendronblüte war dieses Jahr im Dendrologischen Garten Bad Berneck besonders schön
Im Mai sollten auch wieder einige schöne Bilder vom Tchibozug rund um die Schiefe Ebene entstehen
Höflas
Schiefe Ebene – ein Sonnenloch war an dem Tag sowas von unerwartet
Im Bahnhof Marktschorgast tat sich dann nochmal für 10 sek eine Lücke auf
Es ist immer wieder eine spannende Herausforderung, auch in der Heimat neue Motive zu entdecken. Bei einem Hundespaziergang fiel mir der Bereich zwischen Goldbergkurve und Bahnhof Marktschorgast auf. Der erste Versuch fiel den Wolken zum Opfer, beim zweiten Versuch spielten die Wolken mit, weshalb ich die Bilder besonders gerne mag.
Münchberger Eisteich – ein weiteres Wunschmotiv
Und dann sogar nochmal in der Goldbergkurve Marktschorgast erwischt
Streitmühle
Mai ist auch immer der Hauptblütemonat für unsere heimischen Orchideen. Anbei ein paar Arten
Kleines Knabenkraut
Fleischfarbenes Knabenkraut
Männliches Knabenkraut
Das größte Vorkommen im Fichtelgebirge an Breitblättrigem Knabenkraut
In solchen Massenvorkommen findet man ganz selten auch ungewöhnliche Farbvarianten des Breitblättrigen Knabenkrauts
Eisenbahntechnisch gab es noch ein paar kleine Ausflüge für große Züge
Escheldorf
Weidlwang
Kauerndorf
Wieviel Freude doch so ein kleiner Grasfrosch machen kann. 2h habe ich mich an einem Morgen mit ihm beschäftigt. Ein hartes Stück Arbeit …
Plattbauchlibelle
Die junge Ölschnitz bei Gefrees. Solche Fließgewässer sind auch typischer Lebensraum für den Eisvogel
Ein ganz großes Highlight waren 2 erfolgreiche Ansitze im Tarnzelt für den Eisvogel. Einfach ein unfassbar schöner Vogel
Beifang waren noch diese Blaupfeil-Libellen
Ende Mai ging es in Europas größtes Felsenlabyrinth Luisenburg bei Wunsiedel im Fichtelgebirge. Die Luisenburg erhielt ihren Namen von der preußischen Königin Luise, als sie und ihr Gemahl Friedrich Wilhelm III. im Jahr 1805 die Luisenburg besuchten. Die Bezeichnung Burg bezieht sich dabei nicht auf eine Burg, sondern auf das gesamte Areal rund um das Felsenlabyrinth. Völlig in Vergessenheit geraten ist, dass es sich bei den Felsen der Luisenburg nicht nur um ein außergewöhnliches Naturereignis handelt, sondern dass dieses "durchgehbare Naturschauspiel" vor allem auch Ergebnis gezielter Inszenierung ist: Es entstand als bürgerlich-romantischer Landschaftsgarten in den Jahren zwischen 1790 und 1820 auf Initiative bürgerlicher Honoratioren einer Kleinstadt und in Personalunion mit einem der ersten deutschen Geschichtsvereine, der 1785 in Wunsiedel gegründeten "Gesellschaft zur Aufklärung vaterländischer Geschichte, Sitten und Rechte". War schon Goethe von dieser Anlage fasziniert, so ist ein Besuch bis heute ein Erlebnis.
Zur selben Zeit fliegen die extrem seltenen Randring-Perlmuttfalter in ganz wenigen Biotopen im Fichtelgebirge. An einem eisigen Morgen konnte ich gleich mehrere in einer Sumpfwiese finden
Juni
Mein vielleicht schönstes Eisenbahnbild 2022: es hat in der Nacht gewittert, dann kam zu meiner Überraschung ein blaues Loch, aber die fette Wolkenfront zog in Windeseile heran. Ich hätte nie gedacht, dass es mit Sonne noch klappt. Aber der Zug kam bereits 6.34 Uhr und es reichte gerade noch mit Sonne, so dass meine Freude riesig war.
Und es war sooo knapp …
Am Abend hatte ich dann nochmal surreales Sonnenglück bei Untersteinach
Dafür klappte an den Pfingstdampftagen an 3 Tagen kein einziges Bild mit Sonne. Zu Gast war 35 1097 mit ihrem Pendelzug.
Die Hinfahrt wurde wieder bei Pulschnitzberg erwartet
Exemplarisch 3 Fotos von der Schiefen Ebene.
Und die Rückfahrt bei Falls
Manchmal fühlt man sich einfach nur verarscht … 132 426 fuhr mit einem Schwellenzug durch die Goldbergkurve Marktschorgast. Der Frust war groß …
Ein weiteres ganz großes Highlight 2022 war diese Aufnahme. Das gezeigte Motiv ist erst seit ca. 2 Jahren möglich und nur durch einen sehr anstrengenden Aufstieg quer durch den Wald erreichbar. Mit Sonne geht es eigentlich nur 1h im Hochsommer mit Streiflicht. An diesem Abend erfuhr ich durch Zufall von diesem Kesselzug, als er schon durch Lichtenfels fuhr. Ich habe alles stehen und liegen gelassen und bin zur Schiefen Ebene gerast und den steilen Hang „hochgerannt“. 50-50 war die Chance, dass der Zug dort lang kommt, er hätte ja auch über Bayreuth fahren können. Rund 10min Puffer hatte ich noch und eine riesige Wolke war vor der Sonne. Auf einmal wurde es hell und der Zug schlich im Schneckentempo um die Ecke. Es reichte um Sekunden mit Sonne, ab Hälfte des Zuges auf meiner Höhe wurde es wieder finster. Was habe ich mich gefreut. Grund für diesen spektakulären Zug war eine ganz kurzfristige Umleitung.
Und weil wir gerade an der Stelle sind. Wenige Tage später gelang mit dem Tchibozug eine weitere spektakuläre Aufnahme. Leichtes Front- und Seitenlicht hat man nur im Juni zwischen 6:30 und 6:45 Uhr. Und genau in diesem Zeitfenster kam an diesem Morgen der Tchibozug. Amüsant war im Nachhinein, dass der TF erzählte – den ich Wochen später kennengelernt habe – dass er mal früh morgens über die Schiefe Ebene fuhr und so ein Verrückter ganz oben im Hang in aller Herrgottsfrüh stand. Er dachte schon, da wolle sich einer runterstürzen, aber dann entdeckte er Stativ und Kamera …
4 Anläufe waren nötig, bis endlich eine brauchbare Aufnahme in Untersteinach rauskam. Wolkenschäden, leere Züge etc. gingen diesem Bild voraus …
Große Freude herrschte, als dieses Wunschmotiv bei Neuenmarkt im Sonnenloch klappte
Kindheitserinnerungen in Falls. In der ehemaligen Diskothek Piroschka rechts durfte ich mir als Kind eine Katze aussuchen. Und habe später vom Besitzer immer 5 DM bekommen, wenn ich ein Plakat im Geschäft meiner Eltern ins Schaufenster gehängt habe
Dank einer Umleitung fuhr der EZ 45366 einige Tage über das Pegnitztal. Grund genug, ein paar laue Sommerabende für Ausflüge an die Strecke zu nutzen. Vor dem Foto stand die Arbeit. Alle Motive mussten großflächig ausgemäht und ausgeschnitten werden. Aber es hat sich gelohnt.
Zips
Pegnitz-Buchau (das Motiv wird bald verloren sein, weil es total zuwächst)
Kulmain OT Aign
Ziel eines weiteren Ausflugs war Neudes bei Marktleuthen. Eine Nohab ist einfach immer ein Super-Highlight
Im Juni stand ein Besuch bei den Drei-Brüder-Felsen im Fichtelgebirge auf dem Programm. Diese spektakuläre Felsgruppe steht mitten im Wald. Man nennt diese Gesteinsformation „Wollsackverwitterung“.
Und zu meiner Überraschung gab es dann noch einen tollen Sonnenuntergang am Rudolfstein
Ein besonderes Highlight war der Fund dieses Europäischen Laubfrosches. Leider ist dieser Kletterkünstler extrem selten geworden.
Fuchs-Knabenkraut nahe der Bahnstrecke bei Schnabelwaid
Im heimatlichen Ölschnitztal gab es dann diese Zufallsfunde
Blauflügel-Prachtlibelle und Blaue Holzbiene
Ameisenjungfer
Nun geht es wieder zu den Zügen. Auf den heimatnahen Strecken gab es ein paar schöne Farbtupfer.
212 mit privatem Charterzug bei Untersteinach
132 426 mit Langschienen bei Harsdorf
212 mit einer Überführung von zugegebenermaßen nicht mehr ganz frischen Waggons auf der Schiefen Ebene
Ganz sporadisch fahren immer mal wieder EBS Leerholzzüge über die Schiefe Ebene. Oft im Dunkeln oder mit Wolkenschäden. Hier hatte die Lok mal den Schaden und fuhr daher erst am nächsten Mittag bei (Hoch-)Licht über die Schiefe Ebene
Am Wochenende 18. & 19.6.22 fand eine Fotofahrt mit V100 in der Fränkischen Schweiz und auf der Schlüsselfelder Strecke statt.
Am Tag 1 befuhr 212 133 die Strecke der Dampfbahn Fränkische Schweiz im wunderschönen Wiesenttal. Anbei einige Impressionen.
Am Nachmittag ging es dann auf die Strecke nach Schlüsselfeld.
Am Sonntag war dann die 261 687 der Hauptakteur. Für mich persönlich das noch größere Highlight.
Der Tchibozug ist einfach immer ein gern gesehener Gast. Anbei weitere schöne hochsommerliche Motive.
Gaaaanz früh in Kauerndorf
Und nochmal am Förmitzspeicher
Super war dieses Motiv bei Mainleus. Weniger super ist der unfreundliche Anwohner dort, der sich gerne mit Fotografen Wortduelle liefert, wenn diese seine Wichtigkeit nicht gebührend schätzen.
Streitmühle
Höflas
Ende Juni beginnt die Flugzeit der Schillerfalter im Ölschnitztal. Seit Jahren war ich erfolglos hinter dem Großen Schillerfalter hinterher. Lediglich der Kleine ließ sich hin und wieder mal blicken. Dieses Jahr dann umgekehrt. Es gelangen ein paar fantastische Aufnahmen dieser seltenen Art.
Juli
Anfang Juli eine weitere Morgenlichtaufnahme vom Tchibozug auf der Schiefen Ebene
Und die Rückfahrt
Im allerletzten Abendlicht konnte der EBS Leerholzzug in der Goldbergkurve Marktschorgast aufgenommen werden
Gefühlt alle 2 Monate verirrt sich mal ein Press Kesselzug auf die Strecke Neuenmarkt – Bayreuth. Ein einziges Mal habe ich ihn erwischt und das sogar im Sonnenloch bei Ramsenthal
Anfang Juli sind auf den Trockenwiesen immer zahlreiche Schachbrettfalter unterwegs
Großes Ochsenauge und Braun-Dickkopffalter
Kleiner Fuchs und Kleiner Feuerfalter
Hauhechel-Bläuling
Diesen Sommer haben erstmals Weißstörche in unserem Ortsteil Blumenau am Weißen Main gebrütet. Grund genug, mehrere abendliche Fahrradtouren zu den Störchen zu unternehmen. Es kamen doch einige sehr schöne Aufnahmen bei raus
Unerwartet tauchte der Tchibozug mit dem ER20 bei Höflas auf
233 217 an der Streitmühle
Eines der Topmotive auf der Schiefen Ebene talwärts
Das Lichtfenster von der Bundesstrassenbrücke bei Neuenmarkt ist gerade mal 30min. Umso schöner, dass der Tchibozug an diesem Tag genau zur richtigen Zeit fuhr
Der Schlossturm in Bad Berneck hat auf dem Dach noch eine kleine Haube. In diese führt eine wackelige Aluleiter hinein. Mit wackeligen Knien kletterte ich an einem Morgen dort hinein. Als städt. Mitarbeiter durfte ich die Schlüssel ausleihen. Ich wollte unbedingt mal den Blick von da oben fotografieren.
Und noch der Ausblick auf Bad Berneck vom Prinz-Leopold-Platz
Blick zur Burgkapelle Stein im Ölschnitztal
Sonnenuntergang in den Bad Bernecker Mainauen
Endlich konnten auch unsere Kurparkkonzerte wieder von Mai – September stattfinden und hatten großartigen Zuspruch
Ein ganz besonderes Dankeschön geht an meine zahlreichen Informanten und Freunde, die häufig einen wichtigen Beitrag geleistet haben, damit manch schönes Foto entstehen konnte.
Und wie immer biete ich gerne an, Informationsbroschüren rund um meine Heimatregion Bad Berneck und Fichtelgebirge bei Interesse zuzusenden. Hierfür bitte eine PN senden. Ich arbeite in der Touristinformation meines Heimatortes und freue mich immer über Begeisterte oder solche, die es werden wollen. Schließlich kann man im Fichtelgebirge Urlaub, schöne Landschaft, gutes Essen, Gastfreundlichkeit und Eisenbahnfotografie verbinden.