Arriva geht's ums liebe Geld... (VBG würde den VX ja weiterfahren wie bisher.)
Die werden zwar vom VMS (Verkehrsverbund Mittelsachsen) genauso wie vom VVV keinen Cent sehen, aber naja. Fernverkehr ist nun mal eigenwirtschaftlich durch die EVUs zu erbringen (kein Verkehrsverbund wird dafür Geld übrig haben...). Das Schicksal des VX kann sich damit eigentlich jeder ausmalen. Danke Arriva...

Zitat von Freie Presse

---

Zugverbindung nach Berlin auf der Kippe

Wohin rollt der Vogtlandexpress? Derzeit Verhandlungen über Zukunft der einzigen Direktverbindung nach Berlin

Von Lutz Hergert

Neumark/Chemnitz.Die Zukunft des Vogtlandexpress ist ungewiss. Grund sind Geldforderungen des britischen Konzerns Arriva an den Verkehrsverbund Mitteldeutschland. Dem Konzern gehört die Vogtlandbahn, die die einzige Direktverbindung der Region mit Berlin täglich mit einem Zugpaar bedient. Der Verbund hat eine solche Anfrage bestätigt. Über die Verhandlungen wollte dort niemand Auskunft geben.
Dem Vernehmen nach fordert Arriva mehr Geld, weil die Kosten für den Betrieb des Express gestiegen sind. Über Details schweigt der Konzern, lässt aber durchblicken, dass er auf eine schnelle Lösung hofft.
Bei Fernzügen wie dem Vogtlandexpress handelt es sich um Angebote, die von Verkehrsunternehmen eigenwirtschaftlich, das heißt auf eigene Rechnung, betrieben werden, erklärt Martina Pirk vom sächsischen Wirtschaftsministerium.
Anspruch auf Geld vom Verkehrsverbund Mitteldeutschland und dem Zweckverband Öffentlicher Personennahverkehr Vogtland (ÖPNV) hat Arriva nicht, weil die Verbände laut Pirk nur für den Nahverkehr zuständig sind.
Für Landrat Tassilo Lenk als ÖPNV-Vorsitzenden steht "ganz klar fest, dass der Express mit seiner attraktiven Verbindung nach Berlin erhalten werden muss". Der ÖPNV bestellt bei der Vogtlandbahn jedes Jahr die Nahverkehrsleistungen und zahlt dafür einen festgelegten Betrag. "Wir zahlen aber kein Geld für den Fernverkehr", so Geschäftsführer Karlheinz Meinel. Nach seinen Worten nutzen den Express jährlich rund 20.000 Passagiere.
Ex-Vogtlandbahn-Geschäftsführer Tobias Richter hatte vor seinem Ausscheiden davon gesprochen, dass die Erwartungen an den Zuspruch der Berlin-Fahrten über Zwickau und Chemnitz "weit übertroffen wurden". Der erste Express fuhr am 12.Juni 2005 über Leipzig. Seit Dezember 2006 rollt er durch Mittelsachsen. An guten Tagen werde der Zug über Chemnitz von 500, an schlechten von 200 Passagieren genutzt. Im Oktober 2007 hieß es bei der Vogtlandbahn, der Express fahre mit rund 90 Passagieren pro Tag und Richtung kostendeckend.

---

(Quelle: Freie Presse, 10.01.2009, Seite 13)

Hieße also, man fährt auch an schlechten Tagen (200 Fahrgäste/Tag -> kostendeckend ab 180 Fahrgäste/Tag) mit geringem Gewinn.


MfG Karsten