vor 160 Jahren ging die heutige KBS 520 (sä. RC) von Riesa nach Chemnitz, genauer der Abschnitt Limmritz – Chemnitz in Betrieb. Es ist die älteste Anbindung der Industriestadt an das Schienennetz und somit beinhaltet das Jubiläum auch "160 Jahre Eisenbahn in Chemnitz" überhaupt. Die Station expandierte rasch mit der Streckenausdehnung nach Zwickau (1858), Annaberg/Dresden (1866/69) und Leipzig/Limbach (1872). Da ich den Chemnitzer Hbf im Oktober vergangenen Jahres schon recht ausführlich vorgestellt habe, soll an dieser Stelle nur mit einer kurzen Bilderreihe an das Jubiläum erinnert werden.
Zur Streckengeschichte
Die Bauarbeiten zwischen Riesa und Döbeln begannen im Mai 1845 und liefen zunächst recht zügig an. Im August 1847 ging dieser Abschnitt offiziell in Betrieb, einen Monat später folgte das kurze Stück nach Limmritz. Weiter südlich gerieten die Arbeiten ins Stocken. Zwischen Limmritz und Oberlichtenau brachten u.a. die acht Viadukte und zwei Tunnel die Chemnitz-Riesaer Eisenbahn-Gesellschaft in Finanznot. Schließlich übernahm der Staat die Gesellschaft 1850 und führte den Bau zu Ende. Der besonders "kunstbaulastige" Streckenabschnitt Limmritz – Waldheim ist bis heute als "Bankrottmeile" bekannt. Am 1.September 1852 war schließlich die Streckeneröffnung. Nach dem II.Weltkrieg wurde das zweite Streckengleis reparationsbedingt zurückgebaut. Zwischen 1980 und 1992 wurde es neu verlegt. Das kurze Stück zwischen der ehemaligen Abzweigstelle Furth und Chemnitz Hbf folgte erst im Oktober 2011. Anlässlich der Streckenelektrifizierung (1988-1991) wurden die beiden Tunnel bei Limmritz und Waldheim beseitigt und die Viadukte in Crossen und Altmittweida verfüllt. Heute hält sich der Verkehr in Grenzen. Die Strecke war Teil der letzten InterRegio-Linie Berlin-Chemnitz, welche am 27.Mai 2006 eingestellt wurde. Planmäßigen Güterverkehr gibt es, abgesehen vom Kokszug nach Glauchau/Lichtenstein und dem im kommenden Jahr laufenden Umleiterverkehr zwischen Döbeln und Riesa, nicht mehr. Die meisten Zwischenstationen sind mittlerweile nur noch unbesetzte Haltepunkte.
Das "Eisenschwein" 254 052 hat mit einem Sonderzug von Lübbenau nach Chemnitz gerade Döbeln Hbf verlassen und die Strecke Borsdorf – Coswig niveaugleich gekreuzt. Erst mit der Errichtung dieser Bahnlinie entstand 1868 der heutige Döbelner "Hbf". Der vorläufige Endpunkt des Teilstückes Riesa – Döbeln war im Ortsteil Großbauchlitz, im späteren Bahnhof Döbeln Nord.
Auf der legendären "Bankrottmeile" sind Güterzüge selten geworden. Am 9.November 2011 herrscht Umleiterverkehr, als 155 004 mit GA 60013 (Braunschweig-Mosel) das Viadukt in Steina passiert.
Der Bahnhof Schweikershain ist seit geraumer Zeit nur noch Haltepunkt. Im November 2011 sorgten, als Folge eines PUs im Zeithainer Bogendreieck, südwärts hängende 143er vor den Regionalbahnen für etwas Abwechslung. 143 359 am 9.November 2011.
War der IR-Verkehr jahrelang der Baureihe 112/114 vorbehalten, übernahmen die Baureihen 101 und 120 im letzten halben Betriebsjahr deren Aufgaben. 120 154 und 101 087 sind am 23.Mai 2006 bei Altmittweida gen Chemnitz unterwegs.
Seit Kurzem ist der Kokstransport zwischen Tschechien und der ehemaligen Nickelhütte in St.Egidien eine neue Güterzugleistung. Wird der Zug von 142 001 bespannt, nimmt er zwischen Bad Schandau und Glauchau den Umweg über Riesa. Am 1.August 2012 eilt dieser Zug gerade durch den ehemaligen Bahnhof Oberlichtenau (ab 2004 ortsbediente Blockstelle, seit Oktober 2011 ESTW).
Der Vogtland-Express (Adorf (Vogtl) –) Plauen (Vogtl) ob Bf – Berlin Zool. Garten ist seit Dezember 2006, mit Unterbrechungen, das letzte "Fernverkehrsangebot" via Chemnitz überhaupt. Als VT04 am 23.Juli 2009 Stellwerk 2 gen Norden passiert, steht die erste Teilsperrung zum großen Umbau des Hauptbahnhofes kurz bevor.
Am 7.Oktober 2001 trafen sich drei DR-Loks im Kopfgleisbereich des Hauptbahnhofs. V.l.n.r. 143 883 mit RB aus Riesa, Rangierlok 346 852 und 219 177 mit dem RE nach Leipzig.
160 Jahre nach den bescheidenen Anfängen als kleiner Endbahnhof der Riesaer Strecke ist vieles im Umbruch. 35 1097 fährt mit einem Sonderzug nach Marienberg aus (8.April 2012). Die Stellwerke sind im Januar gefallen.
Am 29.August 2012 ging wieder ein Teil der neuen Gleise in Betrieb. Von den Dimensionen her hat man sich nun wieder an das 19.Jahrhundert angenähert. (RB nach Aue am 29.Oktober 2012)
Verabschieden wir uns mit Winterdampf vom Knoten Chemnitz: 18 201 fährt mit einem Sonderzug nach Görlitz aus (4.Dezember 2010).
Wer am aktuellen Umbau des Chemnitzer Hauptbahnhofes interessiert ist, siehe Signatur.
Zu Deinen ersten Foto in Döbeln-Masten habe ich ein Vergleichsfoto ohne Masten bevor hier der Fahrdraht gezogen wurde . Damals trugen die Eisenbahner im Dienst noch nicht Freizeitklamotten und Turnschuhe wie in Barthmühle , Weischlitz , Lichtentanne oder Reuth . Nein , adrett mit Uniform und Schlipps ! In der Hand hält die Eisenbahnerin die Signalflagge . Falls im Ernstfall der Schlagbaum blockiert , kann man nicht erst drin in der Stube danach suchen . Man muß sofort mit der Flagge den Straßenverkehr stoppen ! -- Auf dem linken Gleis fährt Lz eine Auer 110er nach Döbeln . Die kam hier planmäßig jeden Nachmittag vorbei . Manchmal , mit etwas Glück , wurde sie auch als Vorspann vor P 5730 ( K-M-St-Riesa ) mitgegeben . ..................................Und hier kommt uns bei Schweikershain der Personenzug nach Riesa entgegen . Diesmal fährt die Auer 110er als Vorspann . Das linke Gleis muß noch gestopft und verschweißt werden . Das zweite Gleis mußte nach dem Krieg als Wiedergutmachung an die Sowjetunion abgegeben werden ......Das dritte Foto zeigt den Sammler bei Saalbach . Dieser Zug wird in Waldheim, Mittweida und Oberlichtenau Wagen aufnehmen und kommt immer sehr ausgelastet in Hilbersdorf an . Die Baustraße rechts im Bild führt zum Saalbachtunnel . Das Gestein konnte dort nicht ins Zschopautal hinunter verkippt werden und mußte mit russische LKW Richtung Steina abtransportiert werden . Der Tunnel wurde als Vorlaufarbeiten zur Streckenelektrifizierung aufgeschlitzt . Danach kam der Waldheimer Tunnel an die Reihe ..... Das vierte Foto zeigt den Abbruch des Pfaffenbergtunnel durch den Schachtbau Nordhausen . Mit der druckluftgetrieben Bohrmaschine werden gerade Sprenglöscher gebohrt . Im Hintergrund verladen NOBAS-Bagger den Schutt von der letzten Sprengung in LKW-Kraz . Links in der Felswand sind Scheinwerfer installiert um auch Nachts arbeiten zu können . Die Strecke ist voll gesperrt . Schnellzüge und Güterzüge wurden über Freiberg umgeleitet . Personenzüge im SEV mit Kraftomnibussen . An dieser Strecke entstand ein großer Einschnitt . Das etwas helle rötliche Gestein ist heute durch Verwitterung wieder schwarz gfärbt und kleine Bäume versperren die Sicht .
Zitat von EgroNet im Beitrag #2Sehr schöner Bildbericht von dieser Strecke , wobei Du im Chemnitzer Hauptbahnhof doch mit Abstand am liebsten fotografierst.
Danke, aber die Zeiten sind wohl bald vorbei, wenn der Umbau abgeschlossen ist.
Zitat von EgroNet im Beitrag #3Und hier kommt uns bei Schweikershain der Personenzug nach Riesa entgegen . Diesmal fährt die Auer 110er als Vorspann . Das linke Gleis muß noch gestopft und verschweißt werden .
Das sieht aber sehr nach Furth aus, wenn der Zug aus dem Einschnitt aufs Feld taucht? Der Hochspannungsmast und das höher liegende vordere Gleis sprechen dafür.
Ich habe kein direktes Vergleichsbild, hier ein paar Meter weiter vorn.
254 052 mit Sdz nach Lübbenau zwischen Furth und Kinderwaldstätte, 31.07.2010.
Zitat von EgroNet im Beitrag #3Das dritte Foto zeigt den Sammler bei Saalbach
Hallo "EgroNet", das dritte Bild ist nicht der Saalbachtunnel sondern der Pfaffenbergtunnel im Hintergrund. Gut erkennbar das Esig von Waldheim und die davor abbiegende Baustrasse in den ehemaligen Steinbruch, welcher ebenfalls mit Abraummassen des Tunnel´s verfüllt wurde.
Ja , Hemmschuh hat Recht . Auf Foto mit Wumme ist der Pfaffenbergtunnel im Hintergrund . Die Baustraße verläuft östlich vom Gleis , beim Saalbachtunnel westlich ( linke Seite ) . Das Foto heute zeigt den richtigen Saalbachtunnel . Er war etwas kürzer als der in Waldheim . Rechts der Vorsignalwiederhohler von der Einfahrt Limmritz . In der kleinen Holzhütte war der Sipo vor Regen geschützt . Zu der Zeit mußte noch ein Mensch die Arbeiter warnen . Das übernimmt ja heute die Technik mit einen Kontakt an der Schiene . Foto vom November 1986 .---------------------------------------------------------------------------------Auf dem zweiten Foto ebenfalls der Saalbachtunnel mit Personenzug Richtung Waldheim . Die Rollen sind Gummimatten . Diese wurden bei Sprengungen ausgerollt um die Gleise vor Beschädigungen zu schützen . Diese Strecke konnte jeweils nur kurz gesperrt werden ( wichtige Hauptstrecke mit Schnellzügen und vielen Güterzügen ! ) . Bei der BR 110 hängt das Signalhorn etwas schief . Links der NOBAS-Seilzugbagger . Rechts die große Bohrmaschiene . Diese Technik wurde danach nach Waldheim umgesetzt . Das Foto entstand an einen Sonntag . Es wurde leider nicht gearbeitet .-
Richtig MBC . Danke für Korrektur . Der Personenzug ist hier bei Furth unterwegs . Ich habe es verwechselt . Zwar war ich diese lange Strecke mehrmals zu Fuß abgelaufen , aber nach 25 Jahren verblassen die Erinnerungen etwas . Im Sommer 1988 wurde das zweite Gleis zwichen Furth und Kinderwaldstätte aufgelegt und auch zwichen Schweikershain und Heiligenborntalbrücke . - - - Das Foto zeigt den D 573 ( Berrlin-Chemnitz ) in der Mittagshitze gegen 13.30 Uhr . Ebenfalls bei Furth - noch eingleisiger Betrieb . Die Chemnitzer 132 566 hatte ein langes Leben . Sie wurde erst 2010 verschrottet . ----------------------------------------Nun mußte man sich auch schon beeilen , denn in einer halben Stunde kam auch schon der Gegenzug ---> der D 574 nach Berlin . Dieser wurde bei Kinderwaldstätte erlegt . Diese Strecke war hochbelastet . Manchmal stauten sich auch unterwegs Güterzüge in Mittweida und Waldheim ( Kreuzungen , Überholungen ) . Die ex Chemnitzer 132 575 müßte heute noch existieren . Nicht mehr einsatzfähig auf irgendeinen Abstellgleis .
Zitat von EgroNet im Beitrag #7 Ebenfalls bei Furth - noch eingleisiger Betrieb.
Hallo EgroNet, auch hier ne kleine Berichtigung, die Ortslage ist hier eher Kinderwaldstätte/Glösa als Furth. Dieser bereich wurde in bahnkreisen "rote Haus" genannt ! Grund hierfür die beiden Bahnwärterhaus links und rechts der RC.
und wenn wir einmal dabei sind, noch eine kleine Berichtigung aus fachlicher Sicht: Die Schrankenwärterin führte die Flagge nicht wegen klemmenden Schrankenbäumen (Schlagbäume waren auch woanders) mit sich, die Flagge diente einzig dazu, den Zug bei Gefahr unter Verwendung dieser Fahne durch Kreissignal anzuhalten. Das Mitführen der Flagge beim Verlassen des Dienstraumes zur Zugbeobachtung war früher Vorschrift und ist auch heute noch in manchen Ländern Osteuropas zu beobachten. Das Bild mit der Schrankenwärterin ist ein sehr schönes zeitgeschichtliches Dokument.
Hallo zusammen, noch eine Bemerkung zu der Schrankenwärterin. Wenn man genau hinsieht, erkennt man, das sie nicht nur die Signalflagge, sondern auch das für Schrankenwärter vorgeschriebene Signalhorn in der Hand hat. Sie trägt das spätere DDR- Kunststoff- Signalhorn. Die vorherigen waren aus Messing und jeder Wärter hatte nur sein persönliches Kunststoff- Mundstück (aus hygienischen Gründen, genauso wie die persönlichen Trillerpfeifen der Aufsichten, Zugbegleiter und Rangierer).
Hier ist die Orginalausrüstung eines Schrankenwärters des Po 16 zwischen Lengenfeld(v.) und Irfersgrün zu sehen.
Die Signalflagge konnte auch in der Hülle verstaut werden. Dabei wurde sie aber nicht aufgerollt, sondern gefaltet, damit sie im Gefahrenfall beim Herausziehen sofort einsatzbereit war. Das Signalhorn war nicht an der Hülle angebunden, sondern nur um die Trageschlaufe gelegt.
Diese Ausrüstung haben auch die Streckenläufer mitgeführt, die zu DR-Zeiten täglich auf den Gleisen unterwegs waren. Gruß Harald
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160 Jahre RC-Linie und Eisenbahn in Chemnitz (m.10B.)
01.09.2012 00:00 (zuletzt bearbeitet: 01.09.2012 00:07)
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Sehr schöner Bildbericht von dieser Strecke , wobei Du im Chemnitzer Hauptbahnhof doch mit Abstand am liebsten fotografierst .
..................................Und hier kommt uns bei Schweikershain der Personenzug nach Riesa entgegen . Diesmal fährt die Auer 110er als Vorspann . Das linke Gleis muß noch gestopft und verschweißt werden . Das zweite Gleis mußte nach dem Krieg als Wiedergutmachung an die Sowjetunion abgegeben werden .
.....Das dritte Foto zeigt den Sammler bei Saalbach . Dieser Zug wird in Waldheim, Mittweida und Oberlichtenau Wagen aufnehmen und kommt immer sehr ausgelastet in Hilbersdorf an . Die Baustraße rechts im Bild führt zum Saalbachtunnel . Das Gestein konnte dort nicht ins Zschopautal hinunter verkippt werden und mußte mit russische LKW Richtung Steina abtransportiert werden . Der Tunnel wurde als Vorlaufarbeiten zur Streckenelektrifizierung aufgeschlitzt . Danach kam der Waldheimer Tunnel an die Reihe .
.... Das vierte Foto zeigt den Abbruch des Pfaffenbergtunnel durch den Schachtbau Nordhausen . Mit der druckluftgetrieben Bohrmaschine werden gerade Sprenglöscher gebohrt . Im Hintergrund verladen NOBAS-Bagger den Schutt von der letzten Sprengung in LKW-Kraz . Links in der Felswand sind Scheinwerfer installiert um auch Nachts arbeiten zu können . Die Strecke ist voll gesperrt . Schnellzüge und Güterzüge wurden über Freiberg umgeleitet . Personenzüge im SEV mit Kraftomnibussen . An dieser Strecke entstand ein großer Einschnitt . Das etwas helle rötliche Gestein ist heute durch Verwitterung wieder schwarz gfärbt und kleine Bäume versperren die Sicht . 
--------------------------Auf dem zweiten Foto ebenfalls der Saalbachtunnel mit Personenzug Richtung Waldheim . Die Rollen sind Gummimatten . Diese wurden bei Sprengungen ausgerollt um die Gleise vor Beschädigungen zu schützen . Diese Strecke konnte jeweils nur kurz gesperrt werden ( wichtige Hauptstrecke mit Schnellzügen und vielen Güterzügen ! ) . Bei der BR 110 hängt das Signalhorn etwas schief . Links der NOBAS-Seilzugbagger . Rechts die große Bohrmaschiene . Diese Technik wurde danach nach Waldheim umgesetzt . Das Foto entstand an einen Sonntag . Es wurde leider nicht gearbeitet .-
-----------------Nun mußte man sich auch schon beeilen , denn in einer halben Stunde kam auch schon der Gegenzug ---> der D 574 nach Berlin . Dieser wurde bei Kinderwaldstätte erlegt . Diese Strecke war hochbelastet . Manchmal stauten sich auch unterwegs Güterzüge in Mittweida und Waldheim ( Kreuzungen , Überholungen ) . Die ex Chemnitzer 132 575 müßte heute noch existieren . Nicht mehr einsatzfähig auf irgendeinen Abstellgleis . 
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