Nahmnd, Dobry den, jó napot kívánok, pfiat eich,

in der vergangenen Woche fuhren MSV, VT 22, vogtländer und ich wieder gemeinsam in den Urlaub. Diesmal war eine echte Safari geplant, die uns am Ende durch vier Länder führte.
Aber von Anfang an. Am Montag, den 03.03.2013 hatte das Hochwasser unsere Region fest im Griff. Unser erster Zwischenstopp war deshalb schon im Bahnhof Pirk, wo meinte, es handelt sich im eine Bootsanlegestelle. Bilder sind ja bekannt.
Anschließend ging es dann weiter quer durch Tschechien, bis hinunter nach Südböhmen. In Jindrichuv Hradec wurde direkt am Fuße der Burg Quartier bezogen. Die folgenden Tage wurden an den Strecken der JHMD zugebracht. Es handelt sich um zwei Schmalspurbahnstrecken. Die ausgehend von Bahnhof Jindrichuv Hradec nach Norden bis nach Obratan führen, und nach Süden bis nach Nova Bystrice. Der Ausgangsbahnhof besitzt die CD-Gleisanlagen, und auf dem Bahnhofsvorplatz sind die Anlagen der Schmalspurbahn untergebracht. Bis 1998 wurden die Strecken von der CD betrieben, seit dem gehören die Strecken sowie Anlagen und Loks einem privaten Unternehmen, nämlich der JHMD. Insgesamt sind dort Diesellokomotiven der Baureihe 705.9, oder auch T47, im Einsatz. Diese dieselelektrischen Maschinen wurden in den 50er Jahren von CKD Sokolovo gebaut. Zwischenzeitlich wurden die meisten davon Rekonstruiert. Weiterhin sind noch eine T29 und eine T48 vorhanden. In den Sommermonaten gibt es auch dampfbespannte Züge.
Eine Besonderheit ist, dass sich die Schmalspurbahn mit ihren 760mm Spurweite und die Normalspurstrecke auf ca. 1 km. das Gleisbett teilt. Ein Dreischienengleis führt aus den Bahnhof Jindrichuv Hradec heraus, nach 800m zweigt die Obrataner Strecke ab, nach 1 km die nach Nova Bystrice.
Nun aber genug der Worte, lassen wir Bilder sprechen.

Im Lok-Depot der Schmalspurbahn gibt es eine Tankstelle, wo die kleinen Brummer mit frischem Diesel versorgt werden, wie hier T47 019. Daneben steht ein Normalspurgüterwagen auf der Rollbockbühne. Es wird in kleinem Umfang sogar Güterverkehr abgewickelt. Wie wir mitbekommen haben, müsste im Bahnhof Kunzak-Lomy Schrott verladen werden.



Die Dampflok U46 001 stand während unseres Besuchs auch einmal dampfend vorm Schuppend, während an ihr geschraubt wurde.



nördlicher Streckenteil nach Obratan

An der Abzweigstelle Dolny Skrychov zweigt die Strecke nach Obratan vom Dreischienengleis ab. T47 019 kommt gerade aus Nova Bystrice und fährt gen Jindrichuv Hradec.



Unmittelbar hinter der Abzweigstelle hat T47 018 den Fluss Nezarka überquert und nun gehts bergauf durch Wiesen und Wälder. Irgendwo mitten im Wald befindet sich der Bahnhof Lovetin. Er ist Kreuzungsstelle einiger Züge, weiterhin befindet sich eine Wagenhalle im Bahnhof.



Es folgen noch einige weitere Haltepunkte und Bahnhöfe. Ziemlich genau in der Mitte der 46km langen Strecke liegt der Bahnhof Kamenice. Auch hier befinden sich Werkstätten und Schuppen der Bahn.

Viele Züge legen hier eine größere Pause ein, die Gelegenheit bietet, sich alles anzusehen.



Wir folgen T47 018 nun in den Haltepunkt Vcelnicka, der ein verträumtes Ambiente bietet.



Kurz danach schlängelt sich die Bahn wieder durch dichte Wälder. Der Bahnhof Cernovice wird erreicht. Auch dieser ist besetzt und bietet wunderbare Motive aus allen Richtungen.



Danach vollführt die Strecke einen Verlauf mit einer 180° Kehre, die sich den Hang hianuf, um den Badesee des Ortes windet. Mein Bilderbogen erreicht nun den Endbahnhof Obratan. Auch hier endet die Linie neben der CD-Linie Tabor - Horni Cerekev, wo Anschluss an die Brotbüchsen besteht.





südlicher Streckenteil nach Nova Bystrice

Nachdem das Dreischienengleis verlassen wurde, geht die 33km Strecke bis kurz vor die Österreichische Grenze eigene Wege. Kurz vor Jindirs befand sich eine weiterer Anschluss, der aber mittlerweile nur noch als kurzer Stummel vorhanden ist. Mitten Wald entstand eine Aufnahme von T47 005, die Richtung Nova Bystrice fährt.



Das Örtchen Blazejov liegt ein paar Kilometer weiter, hier entstand an den Gärten von neu Gebauten Häusern, mit das einzige Sonnenbild.



Der bereits erwähnte Bahnhof Kunzak-Lomy wird heute noch ab und an von Güterwagen auf Rollböcken angelaufen. An der Laderampe wird Schrott geladen.
T47 005 fährt hier wieder gen Jindrichuv Hradec.



Kurz vor dem Endbahnhof liegt Alber. Wer die Strecke besuche will, sollte sich unbedingt dort umsehen. Kurz vor dem Bahnhof befindet sich das größte Brückenbauwerk der Strecke, das auch noch eine Besonderheit bietet. Auf der Brücke befindet sich ein Wasserkran, mit dem früher Dampfloks direkt Wasser aus dem Bach nehmen konnten.



Der Bahnhof selbst besitzt eine Gleiswaage, die liebevoll restauriert wurde.



Am Ziel angekommen, wird die Lok umgesetzt, der Meister gönnt sich ein kleines Päuschen, bevor es wieder hinab geht.

Teil 2:
Nach drei Tagen an der Schmalspurbahn zog es uns dann weiter. Wir zogen um nach Neusiedl am See. Am Freitag, den 10.06. hieß es mit den Hühnern aufstehen, um ins benachbarte Ungarn zu reisen. Die Grenze ist nicht weit weg, der Westen Ungarn ist zu weiten Teilen in der Hand der Gysev. Diese hat letztes Jahr Ludmillas der DB gekauft, um IC-Züge von Budapest nach Szombathely auf der nicht Elektrifiziertem KBS 16 Csorna - Porpac( - Szombathely) zu bespannen. Seit Anfang diesen Jahres laufen die Russen wohl recht regelmäßig vor den Schnellzügen, wenn es auch immer mal Probleme gibt.

Beginnen wir aber erstmal mit der KBS 10, Györ - Celldömölk. Diese Strecke war das eigentliche Ziel unserer Reise. Sie ist nicht elektrifiziert, der Personenverkehr findet zu Großteilen mit Dieselloks 418 statt. Ein-/zweimal am Tag sollte ein Güterzug fahren, der mit einer Taigatrommel bespannt ist. Die M62 sind als 628 eingenummert, eine Ordnungszahl zwischen 301 und 334 weist darauf hin, dass die Loks remotorisiert sind. Trotzdem waren die Wummen genau unser Tagesziel.
Der Bahnhof Papa liegt genau in Streckenmitte, bietet ausreichend Motive. Genau das richtige als erste Anlaufstelle. An beiden Bahnhofsköpfen gibt es Stellwerke, die an Wohnhäuser erinnern. Wenn der Mann auf dem Balkon tritt, passiert irgend etwas. So wars dann auch, die Schranken schlossen sich, er wedelte mit einer gelben Fahne, 418 318 setzte um.



Merkwürdig. In der Empfangshalle hatten wir den Salat erkannt. Es hingen Zettel mit Baustellensymbol aus, irgendwie entzifferten wir, dass die Züge nur Györ-Papa fuhren. Mist! Naja, die GPS-Ortung der MAV zeigte in der Umgebung keine Trommel, also guckten wir erstmal nach den 418ern.
Im Bahnhof Györmöre schlossen sich die Schranken, das Formsignal zeigte nach oben. Also Position eingenommen und abgedrückt.



Es ereilte uns eine SMS aus Deutschland, dass eine M62 rollt. Nun wurde sich gesputet. Leider fuhr sie auf der falschen Strecke. Es war die Bedienung des Bahnhofs Repcelak, der einen Anschluss der Fa. Linde besitzt. M62 312 bringt Gaskesselwagen nach Celldömölk. Zum Glück musste der Zug noch den Personenverkehr durchlassen, das ließ uns Zeit an einem Bahnübergang kurz vor Celldömölk die Apparate aufzurichten.



Trommel mit Sonne, Tagesziel erreicht! Nun gut, nehmen wir noch etwas Personenverkehr mit. 431 289 fährt mit dem gut genutzten Regionalzug im Hp Kemenesmialhyfa ein.



Nach zwei oder drei weiteren P-Zügen beschlossen wir, die Strecke zu wechseln. Es ging an die oben erwähnte KBS 16, um die Gysev-Ludmilla abzulichten.
Bereits früh, fuhren wir durch Csorna und kontrollierten den Bahnhof. Tatsächlich stand 651 003, im früheren Leben 232 559, im Bahnhof. Als wir dort waren wurde ihr grade Leben eingehaucht.



Ein Gleisarbeiter warf uns Wörter mit vielen "ö" an der Kopf und zeigte uns gekreuzte Arme, weil wir wohl an den Abstellgleisen entlang sind (reine Gewohnheit, wenn man vorher in der Tschechei war). Seine Gestik meinte wohl, was von wir sollen lieber verschwinden, sonst kommt Polizei. Gut, also "Sorry" gesagt und fort. In Ungarn ist man nicht ganz so locker... Okay.
Kurz hinter der Ausfahrt von Csorna passte das Licht, es musste nicht lang gewartet werden, bis die Ludmilla IC 910 an uns vorbei zog.



Ein schönes Bild. Es folgte oben beschriebener Abstecher an die KBS 10. Danach sollte ein Tipp von moki aufgesucht werden. Er meinte, an der sonst so öden Strecken bietet der Bahnhof Repcelak noch ein wenig flair. Eine Fußgängerbrücke sorgt für den Überblick. Kaum dort, stand 418 301 mit einem ehemaligen ÖBB 5047. Diese Triebwagen übernehmen, normalerweise ohne Lok, den dortigen Nahverkehr.
Wieder eine SMS, aus Richtung Hegyeshalom nähert sich eine M62. Geil!
Warten. Die Schranken schlossen sich, plötzlich kam unerwartet 761 001 von Metrans mit leeren Containerwagen durch.



Dahinter dann 628 326 mit einem Güterzug. Wunderbar im Licht, drumrum Motiv, was will man mehr.

Teil 3:
Nun geht es zum letzten Teil. Nach der doch anstrengenden Ungarn-Etappe, sollte am Samstag die Eisenbahn nur Nebensache sein. So wurde Wien besichtigt, natürlich original Schnitzel und Sachertorte gegessen. Auf dem Prater musste eine Runde Riesenrad gedreht werden, wo ein Panorama der Stadt geknipst wurde.



Am darauffolgenden Sonntag war der Urlaub fast vorbei, die Heimreise stand an. Die Fahrt zurück in die Heimat blieb aber nicht ungenutzt. An der Strecke Wien - Bratislava wurde Gramatneusiedel angesteuert. Die typische Lok der ÖBB, der Taurus, brauchte auch bald einen Güterzug. 1116 106 mit Schüttgutwagen.



Vor den Toren Wiens verflechten sich mehrere Strecken, die aus dem Umland kommen und in die Hauptstadt führen. Der typische Zug im ÖPNV der ÖBB ist der Talent. Dieser fährt nach Wiener Neustadt.



Im Anschluss ging es weiter die Donau hinauf. Bei Linz waren wir sprachlos, bis wohin das Hochwasser stand. Wahnsinn. In Passau wurde überall in der Innenstadt Schlamm mit Schubkarren weggefahren, und Keller gereinigt.
Nichts desto trotz sollte auch hier noch ein Bild entstehen. Bei Sandbach konnte nocheinmal die Kamera ausgepackt werden, um Zug mit Kirche festzuhalten. 111 031 bringt den RE nach München.



Das wars von mir, ich hoffe, meine ebenso digtial fotografierenden mitreisenden Mitreisenden ergänzen den Bericht noch. Abschließend noch ein riesiges Dankeschön an den Bimmelbahner für die Positionsmeldungen der M62!

tschüß, sbohem, viszlát, Servus!

Ohje, da hatten wir aber Glück gehabt. Naja, der Fdl von Gyömöre hat schon grimmig geguckt, aber in Papa konnten wir ungestört auf den Bahnsteigen fotografieren, ein Rangierer hat und breit grinsend angeredet, aber nach seiner Mimik wollte er ein paar Späße mit uns machen.

@Fahrgast: Die JHMD-Strecken sind in einem topp Zustand. Ich habe schon gelesen, dass die man noch zu CD-Zeiten dazu übergegangen ist, die Gleise zu mähen. Siet 1998 gehören die Anlagen und Strecken der privaten JHMD, die Loks sind großteils modernisiert, die Strecken gut in Schuss, die Züge feuern da mit 50 lang, für eine Schmalspurbahn ordentlich. Auch die Bahnhöfe sind liebevoll hergerichtet. Also wirklich ein lohnendes Ziel.
Im Güterschuppen ist eine Ausstellung zur Strecke und ein Souveniershop, dort haben wir auch ein Gleisbildstellpult von Hazlov entdeckt...

Hallöchen!

Von mir gibt es vorerst einmal nur bewegte Bilder in Form eines 14 minutigen Videos der JHMD.


Wie immer auf's Bild klicken ...

Viel Spaß