in Armeniens Haupstadt Jerewan wurde 1937 wie damals in vielen Orten der einstigen Sowjetunion eine Pioniereisenbahn eingeweiht. Nach der politischen Wende im seit 1991 unabhängigen Armenien mutierte sie zur Kindereisenbahn, ist aber noch heute aktiv. 300 Dram kostet die Fahrkarte, umgerechnet weniger als 1 Euro.
Reichlich übermotorisiert wirkt die TU2 vor den zwei Wägelchen.
Die Dampflokomotive gehörte wohl zur Erstausstattung der Bahn, seit ungefähr 10 Jahren fristet sie ihr Dasein als Denkmal.
Runde 120 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt liegt Gyumri, im zaristischen Russland Alexandropol und zur Sowjetzeit Leninakan genannt.
Auf dem Bahnhof scheint die Zeit stehen geblieben zu sein - die Aufnahme entstand gegen 10.00 Uhr am Vormittag.
Unweit des Bahnhofs findet sich das Lokomotivdepot - einstmals das größte in der gesamten Kaukasusregion nebst angeschlossenem Ausbesserungswerk. Eine gepflegte Sockellok begrüßt uns.
Im Dezember 1988 erschütterte ein Erdbeben die Region. Von den Folgen hat die Stadt sich bis heute nicht erholt. Dazu kommt der Zusammenbruch der Wirtschaft nach der Unabhängigkeit 1991 und die geschlossene Grenze zur Türkei - all das hat auch Auswirkung auf die Eisenbahn, auf der nur wenig Verkehr zu finden ist.
Einige wenige CME3 sehen einsatzfähig aus.
Wir verlassen Gyumri in östlicher Richtung hin zum Sevan-See - gelegen auf 1.900 Metern Höhe und damit einem der höchstgelegenen Hochgebirgsseen der Welt.
Unterwegs kurz vor Spitak treffen wir diesen Güterzug, von zwei WL10 befördert. Mit einem forschen "Please turn around!" bewegte ich unseren Fahrer und Guide zur Wende und einer schnellen Verfolgung bis zur nächsten Chance auf ein Bild.
Als Rausschmeisser ein Blick zur Gummikonkurrenz. Viele solcher Busse fahren primitiv aussehend auf Gasbetrieb umgerüstet durch das Land.
Armenien bzw. in der Landessprache "Hayastan" ist zwar kein Land, dass zwingend im Mittelpunkt des Interesses des Eisenbahntouristen steht. Als ältstestes christliches Land bietet es aber eine der ältesten Kulturen der Welt, daneben grandiose Landschaften, beeindruckende historische Bauwerke, eine fantastische Küche und am wichtigsten: unheimlich nette und gastfreundliche Menschen! Ich kann eine Reise dorthin wärmstens empfehlen.