Nicht nur bei uns in Deutschland läßt man die Bahnhöfe teilweise verkommen, auch im Nachbarland Frankreich ergeht es vielen Bahnhöfen ähnlich. Dort wo noch ein Fahrdienstleiter benötigt wird ist die Welt noch einigermaßen in Ordnung. Auf der Strecke Thionville - Bouzonville - Hargarten/Falck - (Völklingen) fahren an Werktagen MO-FR noch 3 Personenzüge zwischen Thionville und Bouzonville. Zwei am frühen Morgen und einer am Abend gegen 18.00 Uhr. Die Strecke wird zur Zeit gründlich saniert, zumindest was den Oberbau und die Gleise betrifft. Der Bahnhof von Kédange-Sur-Canner (Kedingen) hat schon viel bessere Zeiten erlebt. Die Bahnstrecke Völklingen–Diedenhofen gehörte zunächst zur „Eisenbahn in Elsaß-Lothringen", das Gebiet bis Metz wurde ja nach dem Krieg 1870/71 deutsch. 1883 war die Strecke komplett fertig gestellt. Im französischen Streckenplan ist die Linie in mehrere Strecken unterteilt. Der Bahnhof Kédange liegt an der Strecke 177000 Thionville - Anzeling. Viele der Querverbindungen von dieser Strecke nach Metz und Merzig sind schon lange abgebaut und in Vergessenheit.
Nach einigen Jahren Caravelle Einsatz unter Fahrdraht werden nun moderne Elektrotriebwagen vom Typ Z 27500 vom Bombardier eingesetzt. Nachdem der Zug in Bouzonville alle Fahrgäste ans Ziel gebracht hat, fährt er wieder leer nach Thionville zurück. In den Sommerferien werden die Züge durch Busse ersetzt. SNCF Z 27559/560 Ausfahrt Kédange Richtung Bouzonville
Kohlentransporte waren auf der Bahnstrecke Thionville - Bouzonville - Falck (Völklingen) - Béning zu Hauf am Tage unterwegs. Die Bergwerke im Lothringischen Kohlebecken und die Saargruben förderten Millionen Tonnen des "Schwarzen Goldes". Aber auch französisches Eisenerz (Minette) rollte zu den Hüttenwerken an Saar und französischer Mosel. Die Houillères du Bassin Lorraine (HBL) stellte den Bergbau 2004 endgültig ein und die Deutsche Steinkohle (DSK) 2012 an der Saar. Die Minette Förderung wurde in Luxemburg 1981 und in Lothringen 1997 eingestellt.
SNCF Prima 4 27086 kommt wohl aus Carling, dort wird noch ein Kraftwerk mit (Import) Kohle beliefert. Hier in Hombourg-Budange wurde auch das Gleis komplett saniert.
Vielen Dank an den Lokführer für das Zweiklanghorn, die Lichthupe und den freundlichen Gruß!
Die neue Gleisbefestigung wohl zur Lärmvermeidung. Auch die speziellen französischen Gleise mit Halbschwellen aus Beton, die mit einer Eisenstange verbunden waren wurden meist durch durchgehende Betonschwellen getauscht.
Nachdem Z 27559 in Bouzonville die letzten Fahrgäste abgesetzt hat, geht es wieder leer zurück nach Thionville.
Und dann machten wir uns wieder aus dem Staub über die Grenze, heim ins Saarland Viele Grüße Erhard