nicht erschrecken, aber wenn möglich Zeit nehmen und ALLES lesen um zu verstehen
Liebe Forengemeinde,
von 1901 bis 1993 produzierte man im Elstertal zwischen Neumühle und Berga in der Lehnamühle Pappenerzeugnisse. Der erzgebirger Unternehmer Alexander Wilisch erwarb die Wassermühlen in Lehna und Rüßdorf, baute sie in den Folgejahren zur Holzschleiferei um wenig später hier ein Hartpappenwerk aufzubauen, das noch bis in die 90er Jahre produzierte. Zu DDR-Zeiten fungierte dieses Werk als volkseigener Betrieb und war zuletzt dem Pressspan- und Spezialpappenwerk Zwönitz unterstellt. Der innerbetriebliche Transport wurde seit ca. 1904 mit einer 750mm-Werkbahn verrichtet, seit 1919 konnte Wilischs Werk auch einen Bahnanschluss zur Elstertalbahn vorweisen. Über die Überreste dieser schmalspurigen Werkbahn wurde hier im Forum schon des Öfteren berichtet und auch ich stattete 2010 den Gleisfragmenten und Industrieruinen einen ersten Besuch ab. Bis heute sind vom Hartpappenwerk fast alle Spuren verwischt worden und auch die Werkbahn ist nur noch bei genauem Hingucken zu erblicken.
Aber warum schreibe ich das alles, was im Prinzip ja dem Fachmann alles bekannt ist?!
Ganz einfach-in den letzten 4, 5 Jahren habe ich mich intensiv mit der Vergangenheit dieses Betriebes auseinandergesetzt. Anfangs erregte nur die Werkbahn Interessse bei mir, aber bereits nach kurzer Zeit hat mich dieser malerisch schöne, urige Teil des Elstertales um den Mäander von Rüßdorf in seinen Bann gezogen. Ich begriff-die Werkabahn alleine ist es nicht, das ganze Werk interessiert und nur mit dem Werk ist auch die Bahn zu verstehen. Ich lernte unter den Anwohnern und ehemaligen Betriebsangehörigen viele nette Menschen kennen, die sich sehr über mein reges Interesse freuten und ein offenes Ohr für ihre Geschichten suchten.
In Gesprächen und Quellenanalysen/Recherchen bemerkte ich, dass über die Lehnamühle und Werkbahn eigentlich nicht viel berichtet wurde. Für mich nicht haltbar, zumal dafür einfach viel zu interessant.
In meiner Abiturfacharbeit habe ich mich daher der Thematik Lehnamühle unter dem Aspekt Wasserkraftnutzung zugewandt, allerdings kam dabei das wirklich Interessante, das Erlebte der Menschen, die Industrieromantik, die Geschichten die sich hier abspielten und natürlich die kleine Werkbahn + Regelspuranschluss viel zu kurz.
Deshalb habe ich mich entschlossen mit Hilfe meiner bereits recherchierten Daten und weiteren Nachforschungen (es gibt immer noch zu entdecken) etwas zur Thematik Hartpappenwerk Lehnamühle auszuarbeiten um die Geschichte dieses Werkes für die Nachwelt (und nicht zuletzt für Eisenbahnfreunde wie mich) zu erhalten. Schwerpunkte hierbei sind: -Vorgeschichte -Pappenwerk Wilisch -Pappenwerk als VEB -Werkbahn (750 mm) -Anschlussbahn (1435mm) -Niedergang bis heute
Derzeit bin ich noch nicht schlüssig ob es nur eine Website werden wird, oder aber (was ich bevorzuge) eine Broschüre. PROBLEM: Vermarktung der Broschüre bzw. ausreichend Interessenten usw. Aber das wird sich noch zeigen.
Meine Frage/Bitte an Euch:
Obwohl ich schon Einiges an Bildmaterial gesammelt habe...
Wer hat eventuell noch weiteres historisches Bildmaterial vom Werk oder gar Werkbahn/Anschlussbahn/ASF-Schuppen/Anschlussweiche zur Elstertalbahn? Besteht wenn vorhanden, die Möglichkeit mir dieses Material zur Verfügung zu stellen, um die Broschüre/Website zu bereichern? (unter Angabe von Quelle versteht sich)
Hinweis: Als historisch gilt auch Material von nach 1990/Abriss usw. es interessiert auch Material, das nicht die Werkbahn, sondern auch das Werk an sich betrifft. Bildmaterial von den heutigen Gleisresten sind meinerseits ausreichend vorhanden.
Wir sind uns sicher einig-historische Bilder können es nie genug sein!
Weiterhin freue ich mich auch über das Zuspielen andere Infomationen/Quellen, die nicht Bildquellen sind, falls vorhanden.
Bitte meldet Euch mit einer Antwort oder per PN.
Vielen Dank
@Moderatoren: Falls dieser Beitrag hier von mir falsch eingeordnet wurde, bitte verschieben, danke.
Glück Auf, dein Anliegen finde ich sehr interessant. Wende dich mal an "Ullu" hier in Forum, der kann dir vielleicht weiterhelfen. Halt mich bitte auf dem laufenden zwecks deinem Projekt!
hast du dir schon mal das Buch zur Elstertalbahn von Wilfried Rettig hergenommen? Da ist meines Wissens das Thema ganz gut abgehandelt. Wenn ich heut zu hause bin, kann ich da mal reinschauen, wie umfangreich das Thema dort abgehandelt wurde.
Bzw. über den vorgenannten Autor müsstest du ev. auch an weitere Info´s kommen. Viell. mal anschreiben.
sowohl den Modelleisenbahner 10/88 und auch das Elstertalbahnbuch habe ich hier und bereits durchforstet.
Das Problem ist, dass ich nicht so recht weis, wie ich an die Autoren herankommen soll, das ich keine Kontaktdaten habe. es handelt sich hierbei um folgenden Personen:
Bertram Zetzsche, Plauen --> kennt den hier jemand bzw. ist er Forumsmitglied?! -Es gab auch mal jemanden aus Plauen, der 2003 im Besitz des Karlik Elektrogleisschleppers aus Rüßdorf war. Im Tausch mit dem Verein "Historische Feldbahn Dresden" aus Lohmen bei Pirna bekam er damals Teile für eine Metallist-Lok und der Verein den EGS. Kennt den Mann jemand hier? Kann das sein, dass er zur Blankenberger Feldbahntruppe gehört?
Mathias Buchner
Willi Klose
und Bernd Neddermeyer
Buchner und Neddermeyer sind mir ja ein Begriff, aber ich habe eben keinen Kontakt zu denen-vielleicht kann mir da ja hier jemand helfen?