aktuellen Gerüchten zufolge soll die Anschlussbahn zum ehemaligen VEB Rohr- und Kaltwalzwerk in den kommenden Wochen abgebaut werden. Zwischen dem Bahnhof Chemnitz Süd und dem Hp Chemnitz-Reichenhain (CA-Linie) zweigte das Anschlussgleis von der Hauptbahn ab und verlief weitestgehend parallel zum heutigen Südring, vorbei am Frauengefängnis in Reichenhain und endete an der Bernsdorfer Straße, beziehungsweise im heutigen Faradit Gewerbepark. Die letzten Bedienungen fanden meines Wissen´s im Jahr 2007 statt, andere Quellen sprechen von 2008.
Mein erstes Foto dieser Bedienungen konnte ich eher durch Zufall mit Hobbykollegen CFE am 17. Oktober 2006 machen. 363 167 hat soeben mit zwei Wagen das "RoKa" verlassen. Zu diesem Zeitpunkt ruhte der Verkehr schon mehrere Jahre:
Im Jahr 2007 wurden dann wieder, wenn auch letztmalig, regelmäßige Fahrten mit dem "Dreibein" aus Chemnitz Süd absolviert. In Höhe der JVA Reichenhainer Straße schiebt 362 385 am 12. März 2007 einen Wagen zum "RoKa". Die Bü-Sicherungsanlagen erinnern auf der Anschlussbahn eher an eine Straßenbahnlinie:
Vom Südring ließ sich die Rückfahrt gut beobachten, während 362 385 die Thalheimer Straße überquert:
Am 02. März 2007 wieder eine Bedienung. Diesmal wurden für´s Werk typische Teleskophaubenwagen geholt:
Wenige Tage später, am 12.03., war erneut 362 385 eingeteilt und drückt einige Wagen ins Werk:
Die Rückfahrt dann wieder beim Überqueren der Thalheimer Straße. Links ist der Südring zu erkennen:
Ein Highlight war natürlich 2007 der Einsatz der letzten ozeanblau-beigen V60 im Chemnitzer "Süden". So gelangte auch diese Lok nach Reichenhain. Am 23. Mai 2007 rangiert die Maschine im Werk die Wagen für die Rückfahrt zusammen:
Zurück im Bahnhof Chemntz Süd wurden dann die Wagen für die Übergabe nach Zwickau zusammenrangiert:
Leider hat man die Bedienungen viel zu selten dokumentiert. Jetzt soll´s nun entgültig vorbei sein. Schade...!
Vielen Dank für den historischen Bildüberblick der letzten Jahre! Vom Datum her befürchte ich, daß Du irgendwo kurz durcheinandergekommen bist - 2 verschiedene Aufnahmen (2x Teleskophaupenwagen bei Sonne und 1x Schiebeplanen-Coilwagen bei ebwölktem Himmel - beides datiert 12.03.2007 - eiens der beiden Bilder war bestimmt an einem anderen Tag.
Die Aktion am WE habe ich leider nur fernmündlich mitbekommen. Mit dem RKW hatte ich noch fotografisch "eine Rechnung offen" - war meine letzte Aufnahme einer Übergabe doch damals noch mit analoger Dia-Technik bei starkem Regen und mächtig verdunkeltem Himmel chancenlos gewesen.
Aus meinem Archiv kann ich auch ein paar Aufnahmen aus meiner fotografischen Anfangszeit beisteuern. Die damals gemachten Scans auf Kodak-Photo-CD waren leider qualitativ nicht das Gelbe vom Ei, deshalb bitte ich die Scan-Qualität zu entschuldigen.
Werklok 1 des RKW im Frühjahr 2002:
Übergabe mit 298 069 im Herbst 2003:
Die geschobene Übergabe erreicht den Bahnübergang vor dem Tor zum RKW:
Einfahrt ins RKW:
Über weitere historische Bildbeiträge zu diesem Thema würde ich mich sehr freuen.
Ist das der Bahnübergang, wo der Karl-Marx-Städter Lokführer und Buchautor Peter Bernhardt ("Abgefahren: Vier Jahrzehnte Lokführer auf den Schienen Mitteldeutschlands, Bildverlag Böttcher - 2004) während einer geschoben Rangierfahrt einen Pkw aufgabelte und in Folge des Aufpralls die Beifahrerin getötet wurde, oder verwechsel ich jetzt diesen Anschluß mit einem anderen? Diesen Vorfall beschrieb P. Bernhardt im genannten Buch.
interessante Aufnahmen von euch! Ich habe die Bedienung leider noch viel seltener erwischt.
362 385 hat am Nachmittag des 22.02.2007 nur ein paar Wagen gebracht und fährt Lz zurück.
Tabula rasa, eine halbe Woche nach der letzten Befahrung sind die Gleise schon verschwunden. In Bereichen, wo die Gleise unter Straßenplatten liegen, werden sie wohl erstmal liegen bleiben. (30.04.15)
Kann jemand aus diesem Forum ggf. Details zu Gleisplänen aus den Jahren 1970 - 1990 beisteuern? Den aktuellen Plan erkennt man bei Google sehr gut und ist mit einigen 100 Fotos gut dokumentiert. Leider fehlen Angaben zu früher vorhandenen Gleisen. Da die aktuellen Eigentümer des Areals dazu nicht viel beisteuern können, hier mal die Frage an die Experten. Jede Information wäre hilfreich.
hilfreich ist oft ein zeitraubender Archivgang. Die netten Damen aus dem Hauptstaatsarchiv Chemnitz helfen gerne und sind sehr kompetent. Hier reicht auch zunächst eine Mail mit einem ausreichend formulierten Anliegen. Falls etwas vorhanden ist, (und das ist sicher) werden per Mail auch die Findmittel genannt. Einfach ausdrucken und mitnehmen, der Rest ist wie gesagt zeitraubend, aber auch sehr interessant. In diesem Falle wäre es meiner Meinung nach das Beste und du gehst garantiert mit einem Lächeln aus dem Archiv.