Wieder zwei Pflegefälle bzw. hier evtl nur einer aus dem Gebirge.
Das erste Bild zeigt einen Zug mit in offenen Wagen stehenden Arbeitern.
Auf der Rückseite wurde folgender Text vermerkt: „Erwähnenswert ist die eigenartige 1901 erbaute zweigleisige Muldenbrücke zwischen Schlema unt. Bf. und Hartenstein (Poppenwaldbrücke). Sie gehört zu den größten in Sachsen gebauten schiefen Brücken aus Stein. Die parallel zur Flußrichtung laufende Gewölbeachse der 6 Öffnungen bilden mit der Bahnachse einen Winkel von 53‘ (Erbaut von der Firma Wiebelt u. Co. Dresden)“
Frage: 1) Handelt es sich um die hier beschriebene Brücke und ist diese so noch existent? 2) Welches Streckengleis unterquert hier die Brücke?
zu Frage 1: Die Brücke im Poppenwald (welche heutzutage noch regelmäßig mit dem Förderturm vom Schacht 371 in Szene gesetzt wird). zu Frage 2: Das Gleis darunter müsste ein Anschluss zu Selbigem sein. 1998 gab es da auch noch Reste. Lok steht in Richtung Aue.
Das nächste Bild befand sich zusammen mit dem oberen in einer Sammlung, wo ich vermute, dass es auch aus dem oberen Erzgebirge stammen könnte und evtl. sogar hier die Strecke nach Schlema unt. Bf – Schneeberg (Erzgeb) zeigt.
Trotz schon eingebrachter Spurhalter hat es die T9.3 (noch keine DRG Nummer) nicht fertig gebracht sich zwischen den 1435 mm zu halten und entgleiste hier Wo?
Auf der WC-Linie (Waltersdorf - Crottendorf) entgleiste am 09.05.1926 eine Maschine der pr. Gattung T 9.3 auf der Fahrt in Richtung Waltersdorf am Ortsausgang von Crottendorf. Am linken Bildrand sieht man die ehem. "Martin-Fabrik" heute Fa. Hoppe.
Vielen Dank im Voraus für Eure Mühe und Zeit.
Edit hat die Aufnahmen verortet und Ergänzungen eingebracht.
ja, Bild 1 ist definitiv die Brücke im Poppenwald (welche heutzutage noch regelmäßig mit dem Förderturm vom Schacht 371 in Szene gesetzt wird). Das Gleis darunter müsste ein Anschluss zu Selbigem sein. 1998 gab es da auch noch Reste. Lok steht in Richtung Aue.
Bild 2 ist ohne jeden Zweifel auf der WC-Linie. Links ist die "Martin-Fabrik" zu sehen. Der Zug befindet sich am Ortsausgang Crottendorf, Fahrtrichtung Schlettau.
Glück Auf Heiko, MBC hat schon aufgeklärt. Zu Bild 1 noch ´ne Anmerkung: Um 1900 wurde Strecke Zwickau-Aue teilweise neu trassiert und zweigleisig ausgebaut. Das Gleis unter dem ersten Bogen gehört zur alten Streckenführung und wurde nach Eröffnung des zweigleisigen Betriebes als Anschlussgleis (später Wismut) weiter betrieben und mündete in Schlema unt. Bf ein. Dort kann man auch noch heute eine alte Steinbogenbrücke kurz vor der Einfahrt bewundern. Viele Grüße aus Oberhohndorf
Markus, Danke für den Hinweis zur entgleisten T 9.3. Nun nahm ich an, dass im Buch "Eisenbahnunfälle in Sachsen" von Claus Schlegel, Verlag: Ritzkau KG/2002 ein konkretes Datum zu finden ist, was jedoch eine Fehleinschätzung war.
Gibt es zur Entgleisung eine annähernde Jahreszahl?
Laut "Original Crottendorfer Eisenbahn-Geschichten" (2001, S. 45) war es entweder am 09.05.1926 oder am 09.05.1913 (S. 27). Der Unfall ist mit zwei Aufnahmen vertreten, einmal mit dem gezeigten Foto (S.27) und nochmal aus einer anderen Perspektive. Welches Datum stimmt, kann ich auf die Schnelle nicht sagen...
auf einem ähnlichen Foto, was nur aus einer anderen Perspektive aufgenommen wurde heißt es hierzu vom 09.10.1899:
"Auf der Brücke steht die Lok "Königsbrück", 1897 in der Sächsischen Maschinenfabrik zu Chemnitz gebaut." (sächsische V IIIbb T, spätere IV T, Fabrik Nr. 2219, Bahnnummer 1707, ausgemustert 1922, hat also keine DRG Nummer mehr erhalten)
PS: würde das Foto gern zeigen, aber leider hat der Eigentümer eine andere Meinung dazu...
noch als Anmerkung dazu: es handelt sich definitiv um den selben Zug samt Lok!