Ein Betreiberwechsel von einem Tag zum anderen auf größeren Streckennetzen bringt meist Probleme mit sich. Der bisherige Betreiber hat gegen Ende u.U. mit Personalmangel zu kämpfen oder muß Fahrzeuge kurz vor Betriebsende nochmal aufwendig reparieren, die er danach gar nicht mehr benötigt. Und der neue Betreiber hat bestenfalls bereits einige Zeit vor dem Betreiberwechsel jede Menge Personal unter Vertrag und Fahrzeuge auf dem Hof stehen und müsste damit eigentlich Betriebserfahrung sammeln, wozu aber meist die ausreichende Gelegenheit fehlt.
Sinnvoll erscheint daher ein fließender Übergang im beiderseitigen Interesse. Und sowas gibt es tatsächlich, wie das folgende Beispiel zeigt:
Zitat: "Damit die Betriebsaufnahme im Dezember reibungslos vonstattengeht, haben sich Abellio Rail Mitteldeutschland und DB Regio Südost in Abstimmung mit der Nahverkehrs-Servicegesellschaft Thüringen mbH (NVS) und der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) darauf verständigt, dass Abellio bereits ab Oktober einzelne Fahrten für DB Regio mit eigenen Fahrzeugen und eigenem Personal durchführen wird."
Es wäre schön, wenn eine solche Vereinbarung für das Elektronetz Mittelsachsen auch zustande käme, um die zu erwartenden Übergangsprobleme möglichst klein zu halten. Ich bin mal gespannt.
(Beim "vlexx" hat man allerdings gesehen, daß auch ein Vorlaufbetrieb keine Gewähr dafür bietet, daß am Tag X dann das volle Programm reibungslos gefahren werden kann.)