zum Abschluß Bilder von den letzten beiden Stationen: Québec City und Halifax.
Québec City
Durch verschneite Landschaft ging es von Montréal nach Québec City
Eine Zeit lang entlang der Autobahn
Zug in der Anfahrt auf den "Gare du Palais" am Rande der Innenstadt
Der Bahnhof versteckt sich hinter den Schneehaufen
Weithin Sichtbares Wahrzeichen von Qubéc City: Das "Château Frontenac"
Es thront am Rande der Oberstadt
Nächtlicher Blick von der Unterstadt
Blick vom Bahnhof auf die Oberstadt: Zu sehen sind der Turm vom Château und das "Édifice Price"
Québec City bietet viele hübsche Häuschen und kleine Gassen mit Ramsch- und Nippesshops und Restaurants
Der "Funiculaire" verbindet die Ober- und die Unterstadt
Blick von der "Terasse Dufferin" vor dem Château hinter auf die Unterstadt
Abends sind viele Häuser beleuchtet
Am Rathaus warf der Paddys Day seine (grünen) Schatten voraus
Die Fassade der Kathedrale Notre Dame
Im Altarraum für meinen Geschmack ein wenig zuviel Gold
Schneekanone mal anders ;-)
Der US-Ostküsten-Blizzard brachte auch Kanada Schnee. Im kanadischen Fernsehen wurde eine Kanadierin aus Toronto interviewt, die in NY zu Besuch war. In NY herrschte Ausnahmezustand, die Subway fuhr nicht mehr auf den oberirdischen Abschnitten und der Bürgermeister rief die Leute auf zu Hause zu bleiben. Ihr Kommentar: "For NY its state of emergency, for Toronto its just Tuesday". Nachts fiel in Québec ein Meter Schnee und das Leben ging einfach weiter: Der Hausmeister vom Hotel hat die Schneefräse ausgepackt um den Parkplatz zu räumen und die Stadt hat jede Menge Räumfahrzeug losgeschickt, sodaß die Straßen frei waren (Ablauf war meist: Der Räumer kommt und schiebt den Schnee an die Seite und später kommt ein Bagger, der ihn auf einen Laster schaufelt zum Wegfahren).
Gut, wenn man morgens sein Auto nutzen will, sollte man ein wenig Räumzeit einplanen :-)
Selbst für die Bürgersteige gab es Räumgerät
Als mir der Schnee zuviel wurde, bin ich ins Hotel zurück, habe mich in den Pool auf dem Dach gesetzt und mich in 30° warmen Wasser gleichmäßig durchkochen lassen, während mir die Schneeflocken um die Nase wehten. Das nenne ich Urlaub und Entspannung! Außerdem konnte ich dabei noch - dank WDR Event Webstream und Hotel WLAN - das DFB-Pokalspiel Lotte vs. Dortmund hören.
Auch in Québec habe ich eine Parlamentsführung mitgemacht. Blick in den Plenarsaal
Auch wenn Kanada zweisprachig ist, gilt die Zweisprachigkeit erstmal nur auf Bundesebene. Jede Provinz hat ihre Amtsprache. Ist - welch Überraschung - in fast allen Englisch, in Québec aber eben Französisch. Daher sind die Debatten im Parlament auch komplett auf Französisch. Die Gesetze werden aber am Ende in Englisch und Französisch ausgefertigt, weil auch viele Englischsprachige in der Provinz Québec leben (die Parlamentsführungen gab es auch in Englisch und Französisch - ich habe mutigerweise eine auf Französich gewählt, daher gilt wie bei den Lottozahlen: Alle Angaben ohne Gewähr).
Fenster im Parlament
Im Park bei der Citadelle wurde eine Piste hergerichtet, weil da ein FIS Ski-Event stattfinden sollte
Unterführung für die Besucher
Im wahrsten Sinne des Wortes eine Eisbahn
Szenen aus dem Leben, gebannt auf Wand
Der Zug nach Halifax fuhr nicht vom "Gare du Palais", sondern vom Bahnhof "Ste Foy" in einem Vorort von Québec. Dahin ging es par Sammeltaxi. Als wir auf den Zug warteten, kam ein Zug nach Québec vorbei
Nach dem Einstieg gibg es erstmal rückwärts über die "Pont de Québec Bridge" zurück auf die Hauptstrecke und dann gen Osten
Halifax
Die letzte Etappe war 19 Stunden mit dem Océan-Train nach Halifax. Da recht wenig los war, konnte ich es mir ein einen Vierersitz bequem machen. Sitzwagen kostete ~100$, Schlafwagen ging bei 350$ los - im Schlafwagen wäre Frühstück und Mittagessen im Speisewagen mit drin gewesen. Ich habe mich im Sitzwagen selbst verpflegt (Käse - wenn man old-Cheddar extra-fort kauft schmeckt der sogar nach was, Wurst, Brot und Cookies) und mir aber morgens im Sericewagen (wo es auch WLAN gab) einen Café geholt.
Der Wagen ist einer von denen, die ursprünglich für die Nightstar-Nachtzüge durch den Eurotunnel gebaut worden waren. Nachdem das Nightstar-Projekt gestorben war, hat Via zugeschlagen und den kompletten Bestand gekauft, um die eigene Flotte zu verjüngen und zu erweitern.
Was die Pünktlichkeit angehrt, lag der Zug im oberen Mittelfeld: Bei 19h Fahrzeit sind 30min Verspätung echt nichts. Da habe ich in dem Urlaub bei kürzeren Trip mehr Verspätung gehabt (auf die Minute pünktlich war übrigens keiner meiner Via-Züge. Das beste waren einmal 10min Verspätung).
Ein paar Bilder von der Fahrt.
Ein nächtlicher Halt an einem Bahnübergang.
Wir hatten auf einem Ausweichgleis gehalten, um einen Güterzug vorbeizulassen. Nachdem der vorbei war, ging es rückwärts zurück auf das Hauptgleis und dann weiter. Beim Vorbeifahren an der Ausweichstelle konnte man sehen, daß die nur teilweise geräumt war. Die Weiche zurück ins Hauptgleis war noch dick verschneit.
Nach den Ankunft ein Blick auf die 3 Lokomotiven vorne am Zug
Morgendliche Abfahrt des Océan Richtung Montréal. Der Zug verkehrt 3-mal die Woche. Früher fuhr er täglich. Da aber der kanadische Staat für jeden Dollar den Via einnimmt, zwei Dollar Zuschuß leistet, hängt das Angebot sehr vom Bundeshaushalt ab.
Der Zug hielt kurz, damit der Lokführer aussteigen und die Weiche stellen konnte
Am Ende läuft der Aussichtswagen mit
Was für die Freunde von Güterzügen: Morgendlicher Rangierverkehr
Der Bahnhof von Halifax
In der Kathedrale von Halifax habe ich persönliche Führung bekommen. Es war morgens nicht viel los, sodaß mich einer der Aufsichten ansprach. Als er dann hörte, daß ich aus Deutschland komme, hat er mir mit Freude "seine" Kirche gezeigt, weil die Fenster von einer deutschen Firma stammen. Marienfenster über dem Altar
Jona und der Wal
Die Fenster sind immer Doppelmotive, die je eine Szene aus dem alten und dem neuen Testatment zeigen, die inhaltlich zusammenhängen. Wie etwa hier: Oben die Geburt Jesu und unten die Erschaffung des Menschen
Die Fenster sind Replikate. Die Originale wurden bei der "Halifax Explosion" 1917 zerstört: Ein mit Sprengstoff beladenes Schiff ist mit einem anderen Boot kollidiert und explodiert. Die Bilanz waren knapp 2000 Tote, Tausende Verletzte und massive Zerstörungen. Sie gilt bis heute als die weltweit größte, unfallbedingte, von Menschen verursachte Explosion.
Als man wieder die Originalfenstermotive einbauen lassen wollte, stand man vor dem Problem, daß bei Bombenangriffen auf München 1944 ein Großteil des Archivs der Glasfirma zerstört wurde. Dank Glück (oder deutscher Gründlichkeit) fanden sich in der New Yorker Niederlassung der Firma noch Dokumente zur ürspünglichen Bestellung, sodaß genug Informationen vorhanden waren, um die Scheiben wieder in altem Glanz erstrahlen zu lassen.
Nach der Fährfahrt hinüber nach Dartmouth (auch Fähre erfordert exact-fare in Münzen, aber es gab im Terminal wenigstens einen Wechselsautomat) hat man einen schönen Blick auf die Skyline von Halifax
Güterwagen in Dartmouth
In Dartmouth schlängt sich eine Bahnlinie am Wasser entlang
Die "MacDonald-Bridge" verbindet Halifax und Dartmouth.
Die Brücke wird seit ein paar Jahren saniert und das würfelt die Busfahrpläne durcheinander. Deshalb bin ich zur Touristeninfo gegangen, um mir verläßlich Informationen zu holen, wann und wo Busse zum Flughafen fahren. Die Damen in der Touristeninfo verstanden meine Verwirrung. O-Ton: "This is going on for 2 years now and we are starting to get the schedules". Hat am Ende super funktoniert: Der Bus fuhr am vorhergesagten Ort zur geplanten Zeit und der Busfahrer war auch sehr hilfsbereit.
Vorne der "Clock Tower", dahinter die Hochhäußer von Downtown
Mit den dunklen Steinen, macht die anglikanische Kathedrale auch was her
Wir sind dann mal wech
Aber gerne doch
Im Hotel riefen Schilder dazu auf die Treppe zu nutzen
Bei diesem Idyll werden Erinnerungen an den Urlaub in Neu-England wach
"Stromkasten-Kunst" gab es recht häufig. Da waren Leute am Werk, die was können
Der "Public Garden" war leider geschlossen
Halifax ist auch Stützpunkt der kanadische Marine
Meine treuen Begleiter der letzten Wochen: Via-Ticket und -Fahrplan
Sonnenaufgang am letzten Tag
Damit endet die kleine Serie zu meinen drei Wochen in Kanada. War ein rundum gelungener Urlaub mit vielen tollen Eindrücken, vielen netten Menschen (vor allem in den Kirchen ergab sich oft ein Gespräch, weil ein fremdes Gesicht doch direkt auffällt) und sehenswerten Städten.
Ich hoffe ihr hattet wenigstens halb soviel Spaß wie ich.