im 2. Teil wechseln wir hinüber ins nahe gelegene Zillertal.
Die Zillertalbahn führt als Schmalspurbahn in der bosnischen Spurweite von 760 mm knapp 32 km durch das Zillertal in Tirol von Jenbach nach Mayrhofen. Die Strecke wurde 1902 eröffnet, zu einer Zeit, als grosse Teile des Balkan noch zu Österreich-Ungarn gehörten und wohl wirtschaftspolitische und militärstrategische Überlegungen in die Entscheidung für diese Spurweite einflossen.
Die Strecke dient heute ausschließlich dem Personenverkehr und wird mit dieselbetriebenen Zügen bedient, zum Teil lokbespannt. Ein Dampfzug fährt für touristische Zwecke in den Sommermonaten einmal täglich an 5 Tagen in der Woche. Hier ein paar Bilder zum Dampfbetrieb, zunächst mit der Dampflok Nr. 4.
1909 von Krauss in Linz gebaut war sie lange Jahre in Bosnien bei der BHLB auf mehreren Strecken im schweren Zugdienst eingesetzt. Letztendlich kam sie als JZ 83-076 von Jugoslawien zur Zillertalbahn und bespannt dort seit 1994 die beliebten Dampfzüge. Hier bei Schlitters.
Einfahrt Fügen. Der Kobelschornstein und der Schlepptender machen für mich die Lok irgendwie zum selten gesehenen Exoten. Gefällt mir sehr.
Die Züge sind im Vergleich zum normalen Dieselbetrieb sehr lang. Hiervor der Kulisse der steil aufragenden Rofanberge und dem kleinen Ort Strass mit seinem spitzen Kirchturm.
Der Zug fährt im Sommer mittwochs bis sonntags, vormittags hoch von Jenbach nach Mayerhofen, nachmittags zurück. Hier in der Ortslage Strass.
Die einzige nennenswerte Steigung befindet sich zwischen Strass und Schlitters. Ansonsten werden auf der 32 km langen Strecke gerade mal etwa 80 Höhenmeter überwunden.
Schlitters. Oben war immer wieder Schnee gefallen und tagsüber in der warmen Septembersonne oft weggetaut.
Am 23.09. konnte das einzige Mal und mit viel Glück Dampflok No. 5 im Einsatz beobachtet werden. Diese trägt den Namen "Gerlos" und wurde 1930 bei Krauss in Linz als letztgebaute Dampflokomotive 1930 übergeben. Hier in Schlitters, zum ersten ...
... und weil sie so selten war, zum zweiten ...
Ein ungewöhnlich langer Halt ein paar Meter weiter machte es möglich, dass die Anfahrt noch bildlich festgehalten werden konnte. Gerade wird hier ein zweites Gleis verlegt.
Im nächsten Teil ein paar Bilder vom Dieselbetrieb auf der Strecke.