Geplant war, die Strecke quer durch Tschechien von Ostrava bis Dresden komplett im Bautzener UIC-Y Wagen zurück zu legen. Dies ist 2019 immer noch möglich. Erster Zug sollte dabei der R 836 „Slezan“ von Bohumín nach Brno werden. Diese als R 8 bezeichnete Linie wird ab Dezember 2019 RegioJet a.s. übernehmen. Leider wurde mir eine Woche vor unserer Rundfahrt ein Strich durch meine Planung gemacht. Zwischen Přerov und Nezamyslice wurde die Strecke wegen Bauarbeiten gesperrt und der Zug endete stattdessen in Hulín. Ab da gab es Schienenersatzverkehr nach Brno. Ein Umfahren, wie am Tag zuvor, war für uns aus zeitlichen Gründen hier leider nicht möglich.
Pünktlich kam ČD 362 124 mit dem R 836 eingefahren. Neben den modernisierten Wagen war am Zugschluss mit der Ordnungsnummer 366 auch ein klassischer Bautzener UIC-Y Wagen der Gattung B249 (CZ-ČD 51 54 20-41 512-4) eingereiht. Der Wagen, Baujahr 1979, war ab Ostrava-Svinov bis auf Abteil 10 komplett ausreserviert. Dieses war zum Glück noch frei und so ließen wir uns hier nieder.
ČD 362 124 mit dem R 836 „Slezan“ bei der Einfahrt in Ostrava hl.n..
Das Objekt der Begierde: B249 (CZ-ČD 51 54 20-41 512-4), Baujahr 1979.
In Ostrava-Svinov wurde der Wagen dann von einer Reisegruppe Jugendlicher gestürmt. Bis diese all ihre Koffer in den Wagen eingeladen hatten, waren 5 Minuten Verspätung angesammelt, die wir bis Hulín behielten.
Ausfahrt in Přerov durch ein Meer von Quertragewerken.
Ein Blick zurück zwischen Přerov und Hulín.
Hulín erreichten wir 13:53 Uhr und begaben uns zum Bahnhofsvorplatz. Hier stand schon der Schienenersatzverkehr in ausreichender Anzahl bereit, der sich umgehend auf dem Weg nach Brno machte.
Umstieg in Hulín in den Bus.
Auf der Autobahn D1 ging es nach Brno.
Nach 50 Minuten Fahrzeit erreichten wir 14:50 Uhr Brno hl.n.. Hier hatten wir mit 42 Minuten den längsten Aufenthalt für diesen Tag. Nachdem wir unsere Verpflegung wieder aufgefüllt hatten, machten wir uns auf den Weg zu den Außenbahnsteigen.
Nächster Zug war der R 660 „Rožmberk“ nach Plzen hl.n, welchen wir bis Jihlava nutzten. Als wir dieses Strecke 2 Jahre zuvor in der Gegenrichtung bereist hatten, war zwischen Náméšť nad Oslavou und Brno hl.n. Schienenersatzverkehr. Jetzt wollten wir diese Streckenlücke schließen. Zehn Minuten vor der planmäßigen Abfahrt wurde der Zug bereitgestellt. ČD 750 710 sollte ihn bis Jihlava befördern. Direkt hinter der Lok im Wagen 372, einem AB349 (CZ-ČD 51 54 39-41 047-0) Baujahr 1984, fanden wir ein schönes Plätzchen. Der Zug war zum Freitagnachmittag gut gefüllt. Mit 5 Minuten Verspätung setzte er sich 15:32 Uhr in Bewegung.
ČD 750 710 „Miša“ mit dem R 660 „Rožmberk“ nach Plzen hl.n in Brno hl.n..
In Střelice zweigt die Strecke nach Hrušovany nad Jevišovkou-Šanov ab. ČD 842 033 als Os 4433 wartete auf Einfahrt.
Die Fahrt über die Strecke 240 war herrlich. Diese schlängelt sich förmlich durch die Landschaft. Die Fahrt konnte man bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 58 km/h wunderbar am offenen Fenster genießen.
Bis auf die modernisierten Multifunktionswagen der Gattung Bbdgmee236 bestehen die Züge der Linie R 11 noch aus Altbaumaterial.
Basilika St. Prokop in Třebíč.
Zugkreuzung mit ČD 750 704 und dem R 667 in Bransouze.
Nachdem wir zwischenzeitlich bis zu 10 Minuten Verspätung angesammelt hatten, erreichten wir nach 104 Kilometern nur 1 Minute nach Plan um 17:19 Uhr Jihlava. Am Hausbahnsteig wartete bereits der nächste Zug auf uns. Mit dem Os 8366, welcher aus Počátky-Žitrovnice kam, fuhren wir direkt weiter nach Havlíčkův Brod. Wir nahmen im alten Görlitzer Doppelstockwagen der Gattung Bdmteeo294 (CZ-ČD 50 54 26-18 116-8) Platz. Dieser Wagen war mit Baujahr 1976 der Älteste unserer Rundfahrt. Bis auf einen neuen Stoffsitzbezug waren große Modernisierungen an dem Wagen bis jetzt vorbei gegangen. Pünktlich 17:21 Uhr setzte sich ČD 242 204 mit dem Zug in Bewegung.
ČD 242 204 mit dem Os 8366 nach Havlíčkův Brod in Jihlava.
Ankunft in Havlíčkův Brod. Die Gleise voller Altbaumaterial.
Um 17:50 Uhr erreichten wir Havlíčkův Brod. Unser Aufenthalt dauerte natürlich nicht lang, denn bereits 7 Minuten nach unserer Ankunft kam der nächste Zug eingefahren. Mit dem R 976 „Vysočina“ aus Brno nach Praha wollten wir unsere Rundfahrt bis Kolín fortsetzen.
Da auf der Linie R 9 die gleichen Wagenparks wie zwischen Bohumín und Brno eingesetzt werden, hing neben den modernisierten Wagen am Zugschluss natürlich ein klassischer Bautzener UIC-Y Wagen der Gattung B249 (CZ-ČD 51 54 20-41 561-1). Der Wagen, mit Baujahr 1979 seit 40 Jahren im Einsatz, hatte bis auf den Stoffsitzbezug keine wirkliche Modernisierung erfahren. Die Auswahl an freien Abteilen war groß, der Wagen kaum besetzt. Als Zuglok war ČD 362 024 eingeteilt. Selbige Lok hatte uns letztes Jahr schon auf diesem Abschnitt gezogen. Damals konnten wir ihn nicht am offenen Fenster genießen, dies holten wir jetzt nach. Pünktlich 18:00 Uhr sich der Zug wieder in Bewegung.
Einfahrt von ČD 362 024 mit R 976 „Vysočina“ nach Praha hl.n. in Havlíčkův Brod.
Blick in unser Abteil im B249 (CZ-ČD 51 54 20-41 561-1).
Einfahrt in Světlá nad Sázavou.
Fahrgastwechsel in Čáslav.
In Kutná Hora befindet sich die Systemtrennstelle 25 kV AC / 3 kV DC direkt am Bahnsteig am Ende des Bahnsteigdaches. ČD 362 109 begegnete uns mit dem R 989 „Vysočina“ nach Brno Královo-Pole.
Einfahrt in Kolín.
Wir erreichten Kolín nach 69 Minuten und 74 Kilometern pünktlich 19:09 Uhr. Nächster und letzter Zug dieses Tages sollte der R 782 „Střekov“ nach Ústí nad Labem západ werden. Mit 134 Kilometern war dies auch die größte Einzeletappe unserer Rundfahrt.
Unter den 3 Wagen des Zuges war mit dem AB349 (CZ-ČD 51 54 39-41 018-1), Baujahr 1984, natürlich auch ein Bautzener UIC-Y Wagen eingereiht, in welchen wir noch ein freies Abteil fanden. Der Zug war verspätet aus Ústí nad Labem gekommen und durch das Umsetzen der Lok verzögerte sich die Abfahrt. Als ČD 162 020 dann am Zug war, setzte sich dieser mit 10 Minuten Verspätung um 19:24 Uhr in Bewegung.
ČD 162 020 setzte um den Zug.
Abendstimmung in Lysá nad Labem mit 2 CityElefanten auf dem Weg nach Milovice.
Das Personal machte keine Anstrengungen, die Verspätung aufzuholen, was in diesem Abschnitt ohne Probleme möglich ist. Wir hielten noch außerplanmäßig in Polepy, da unser Zugbegleiter mit dem Kollegen des Os 6419 tauschte.
Mit 13 Minuten Verspätung, der höhsten der gesamten Rundfahrt, erreichten wir 21:23 Uhr Ústí nad Labem západ. Seit Olomouc waren wir an diesem Tag insgesamt 744 Kilometer unterwegs gewesen. Mein Vater nutzte dafür Fahrkarten im Wert von 232 Kč (9,16 €).
In Ústí nad Labem hatte ich in der Nähe des hlavní nádraží Hotelzimmer für uns reserviert. Da um diese Zeit kein Zug „um die Ecke“ fuhr, begaben wir uns auf den 15 minütigen Fußweg dahin.