... vor der deutsch-tschechischen Grenzschließung, deren Ende noch nicht absehbar ist, führte es mich am 08.03.2020 erneut an die Strecke Moldava v Krušných horách - Most, nachdem bereits am 15.02. eine Mitfahrt im Zug unternommen wurde. Das Wetter war schön und so zog es zahlreiche Menschen auf die Höhen des Osterzgebirges, sowohl zum Langlauf, als auch zum Wandern. Neben dem Kraftfahrzeug, nutzten natürlich auch einige Ausflügler die Bahn, um die steile Südseite des Grenzgebirges zu erklimmen. Vom verschneiten Winterwald war zu Beginn der rund 70-minütigen Fahrt im nur 233 Meter hoch gelegenen Most natürlich noch nichts zu sehen und auch in Osek sah es nicht anders aus. Stellvertretend hierfür ein Bild der ersten Talfahrt des Tages:
Ein Blick in den Innenraum des Beiwagens (15.02.2020): Hier findet man nach wie vor alte Ledersitze, die den typischen Nebenbahnflair auch bei der Mitfahrt ausstrahlen:
Auf dem Weg zur 400-Meter-Marke, findet man, gut versteckt auf dem bewaldeten Hang oberhalb des Ortes Křižanov, ein kleines, frisch saniertes ehemaliges Bahnwärterhaus, was nun als Wohngebäude dient. Direkt nebenan, das Křižanovský viadukt:
Im fast 600 Meter hoch gelegenen Bahnhof von Dubí ist die markante Spitzkehre der Strecke erreicht. Am 15.02. war hier schon eine dünne Schneedecke vorzufinden:
Nach dem Fahrtrichtungswechsel geht es mit der gleichen enormen Steigung weiter. Im kleinen Ort Mikulov v Krušných horách liegt der Bahnhof mehr als 100 Höhenmeter über dem Ortskern und ist von der Hauptstraße aus nur über eine extrem steile Nebenstraße zu erreichen. Es folgt der "Hirschbergtunnel", danach das Mikulovský viadukt und der "Wasserscheidentunnel", bevor endlich Mikulov-Nové Město und damit die verschneite Gipfelregion des Erzgebirgskammes erreicht ist. Dazu eine Aufnahme des ersten "Bergfahrers" des Tages:
Endstation. Nachdem alle Fahrgäste den Zug verlassen hatten, wurde der Zug schon für die nächste Talfahrt bereitgestellt und rangiert. Nach Freiberg wird es an diesem Tag nicht mehr weiter gehen...
... und zwei Wochen später auch vorübergehend nicht mehr nach Most. Nein, ich fange jetzt weder an, eine Trauerrede zu verfassen, noch mich aufzuregen, wie unbegründet alles wäre oder das Gegenstück - die Endzeit auszurufen, sondern hoffe eher, ein wenig Abwechslung zur Hektik und Isolation geboten zu haben. Hoffen wir einfach, dass in ein paar Monaten wieder ein wenig Ruhe und Stabilität einkehrt, gerade bei gewissen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Themen und besonders diese Art von Ausflügen wieder möglich ist.