was für die deutschen Eisenbahnfreunde der „Adler“, ist für die Schweizer ihre «Spanisch-Brötli-Bahn». Im Rahmen des Festjahres „175 Jahre Schweizer Bahnen“ fand am Wochenende, 15. und 16. Oktober 2022, ein außerordentliches Ereignis statt: Die Erlebnisfahrten mit der «Spanisch-Brötli-Bahn», der ersten Eisenbahn in der Schweiz.
In Koblenz, nahe dem deutschen Waldshut-Tiengen, hatte man die seltene Gelegenheit in den 1947 erstellten Nachbau der «Spanisch-Brötli-Bahn» einzusteigen und in geschlossenen oder offenen Wagen bei Aprilwetter entlang des Rheins nach Laufenburg und zurück eine rund einstündige Zeitreise zu erfahren. Für den Betrieb des Zuges hatten die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) eine Ausnahmegenehmigung erteilt, da die «Spanisch-Brötli-Bahn», dem historischen Standard entsprechend, über keinerlei technische Sicherungseinrichtungen verfügt. Lok und Waggons mussten deshalb jeweils mit Bremsern besetzt werden, um den Zug von Hand sicher zum Stehen zu bekommen.
Mit der Eröffnung der ersten innerhalb der Schweiz verlaufenden Eisenbahnlinie zwischen Zürich und Baden, der Schweizerischen Nordbahn (SNB), begann im Jahr 1847 in der Schweiz ein neues Kapitel der Mobilitätsgeschichte. Generationen von Schweizern verbinden den Beginn des Eisenbahnzeitalters in ihrem Land mit der legendären «Spanisch-Brötli-Bahn». Seinen Namen erhielt der Zug aus dem Volksmund, als ab dem Jahr 1847 mit der SNB die „Spanisch Brötli“, eine Gebäckspezialität aus dem schweizerischen Baden, in 45 Minuten von dort nach Zürich transportiert werden konnten.
Hiermit gehen Grüße zurück an die Lokmannschaften, vielen Dank für den langen Pfiff!
An beiden Festtagen fanden außerdem noch Dampfrundfahrten auf der Strecke Koblenz – Bad Zurzach statt. Der Verein DSF (Depot und Schienenfahrzeuge) Koblenz führte u. a. mit seiner Ed 2x2/2 Nr. 196 (Baujahr 1893) und Eb 2/4 Nr. 35 (Bj. 1891) sowie historischen Personenwagen der Oensingen-Balsthal-Bahn (OeBB) diese Extrafahrten durch. Zudem kamen auch die Loks A 3/5 Nr. 705 (Bj. 1904) und B 3/4 Nr. 1367 (Bj. 1916), beide von SBB Historic aus Brugg, unter Dampf zum Einsatz. Bei der Gelegenheit öffnete der Verein auch die Tore seines Lokdepots. Das 1872 gebaute und älteste erhaltene Lokdepot der Schweiz ließ die Geschichte der Eisenbahn hautnah erleben. Man konnte die Lokmannschaften bei der Vorbereitung der historischen Dampfloks für ihre nächsten Einsätze auf dem Areal beobachten. Seit 2006 dient es dem Verein, mit der Werkstätte als Mittelpunkt für seine Aktivitäten, als Ausstellungsort für die Draisinen-Sammlung und zur Abstellung der vereinseigenen Schienenfahrzeuge. Auch der 1966 gebaute Triebwagen «Aargauer-Pfyl» BDe 4/4 2 und der Rest des letzten Mirage-Triebwagens (RABDe 510 016) der SBB wurden präsentiert.
Für eine bequeme Anreise pendelte zudem der Dampftriebwagen CZm 1/2 31 der Uerikon-Bauma-Bahn (Bj. 1902) zwischen Bahnhof Koblenz und historischem Lokdepot hin und her. Dieser Service wurde vom Verein Dampfgruppe Zürich (VDZ) im Auftrag von SBB Historic angeboten.
Alles in allem war es eine gelungene Veranstaltung! Unser Dank geht hiermit an die Organisatoren der SBB Historic & dsf Koblenz! Und auch noch ein Gruß an die netten schweizer Eisenbahnfreunde H. & P.!
Bewegte Bilder gibt's auch dazu bei youtube:
Vielen Dank für den Besuch und die Aufmerksamkeit!
Es grüßen aus Unterfranken der karl_heinzz mit seinem Junior