Am 01. Oktober 1902 wurde die kurze Stichbahn von Dalovice (Dallwitz), an der Hauptbahn Chomutov–Cheb nach Merklín (Merkelsgrün) eröffnet. Merklin gelegen am Südabfall des Erzgebirges unterhalb des 1028 Meter hohen Plešivec (Pleßberg) ist ein traditioneller Standort holzverarbeitender Betriebe. Die Pappenfabrik G.T. Mandl ist neben der Elektroporcelán a.s., einem Hersteller von Elektroisolatoren der Hauptarbeitgeber in der Region. Etwas verspätet wurde das sich in diesem Jahr 120 jährige der Lokalbahn am 04.Dezember begangen. 354.195 des ČD-Museums Lužná u Rakovníka beförderte an diesem Tag eine sehenswerte Fuhre von Karlovy Vary aus, hoch ins böhmische Erzgebirge. Leider war das Wetter an diesem Tag alles andere als in Feierlaune. Neblig nass und trüb, so zeigte sich der Dezember als 354.195 "Všudybylka" unterwegs war. Das ganze tat der Begeisterung im und am Zug jedoch keinen Abbruch. Bis zum letzten Platz besetzt und mit unzähligen Zaungästen an der Strecke dampfte die Fuhre ins Gebirge.
Ich erwartete den Zug als erstes kurz vor dem Haltepunkt Sadov-Podlesí (Halmgrün). Mit viel Dampf stampfte die Maschine Richtung Velký Rybník (Großenteich).
Hinter Velký Rybník geht es bergab nach Hroznětín (Lichtenstadt).
In Hroznětín war ein längerer Halt. Mikulas der tschechische Nikolaus mit seinen Helfern, einem Engel und einem Teufel kommen am Vorabend des 5. Dezember die Kinder besuchen. Mikulas prüft die Kinder ob sie während des Jahres artig waren oder nicht. Wenn ja, dann werden sie mit Süßigkeiten vom Engel belohnt, wenn nicht vom Teufel bestraft.
Doch zurück zur Eisenbahn am Kilometer 2,5 der Strecke.
Ausfahrt Hroznětín mit der Kirche St. Peter und Paul im Hintergrund.
Gleiche Stelle und wieder alles komplett im Dampf. Noch etwas mehr als zwei Kilometer bis Merklin. Was so spielerisch erscheint wurde zur Herausforderung für Mensch und Maschine.
Doch zuerst ein Blick auf das liebevoll gestaltete Plakat in Bahnhof Merklin.
Die feinen Damen der Gesellschaft warteten unterdessen im warmen auf den Zug.
Langsam wurde es finster und der Zug noch nicht in Sicht. Die Steigung gepaart mit dem feuchten Wetter ,machten die letzten zwei Kilometer zur Zitterpartie. In Schrittgeschwindigkeit, auf von Hand gestreuten Schienen schleppte sich die Fuhre den Berg hinauf. Zwei Kilometer in 45 Minuten ....
So das war´s dann von mir mal wieder. Liebe Grüße an die zahlreichen getroffenen, das Personal mit ihren zahlreichen Helfern sowie die unzähligen Gäste im und am Zug.