Erfolgreicher Geschäftsführer Tobias Richter geht überraschend" auf eigenen Wunsch" - Arriva-Deutschland-Chef Jacobs übernimmt das Unternehmen. Weiters kann man in der Regionalsausgabe der "Freien Presse" vom 22.07.08 lesen.
Zitat von Freie PresseVogtlandbahn: Kein fahrplanmäßiger Abgang Erfolgreicher Geschäftsführer Tobias Richter geht überraschend "auf eigenen Wunsch"
Neumark/Berlin. Die Meldung kam ebenso knapp wie überraschend: Tobias Richter, Vorstand der Regentalbahn AG und Geschäftsführer der Tochtergesellschaft Vogtlandbahn GmbH Neumark, verlässt das Unternehmen Ende des Monats. Richter gehe "auf eigenen Wunsch", lässt der britische Arriva-Konzern über eine beauftragte Agentur aus Berlin in einer fünfzeiligen Information mitteilen.
Bis ein Nachfolger gefunden ist, wird Klaus Jacobs, Geschäftsführer der Arriva Deutschland GmbH, das aufstrebende, vor vier Jahren vom britischen Arriva-Konzern erworbenen bayerisch-sächsische Unternehmen führen. "Wir bedanken uns bei Herrn Richter für sein Engagement und wünschen ihm für die Zukunft viel Glück und alles Gute", wird Jacobs von der beauftragten Agentur zitiert. Da Jacobs im Urlaub weile, sei er für Anfragen nicht erreichbar, hieß es weiter. Und nach sieben Jahren sei ein Wechsel an der Spitze "völlig normal".
Auch Tobias Richter gab sich am Montag auf Anfrage äußerst wortkarg und beschränkte sich auf die vereinbarte Sprachregelung, er werde das Unternehmen per 31. Juli "auf eigenen Wunsch verlassen". Auf die Erfolgsgeschichte Vogtlandbahn angesprochen, sagte Richter, der seine Enttäuschung nur schwer verbergen konnte: "Darauf bin ich stolz."
Welche Diskrepanzen zur Trennung geführt haben, bleibt ungewiss. Zwar fuhr die Regentalbahn in die schwarzen Zahlen, die Renditeerwartungen der neuen Eigentümer sollen allerdings höher liegen. Im Herbst 2001 traten der als versierter Bahn-Fachmann geltende Tobias Richter und Betriebswirt Johann Niggl aus dem Bayerischen Wirtschaftsministerium das Erbe des Bahnvorstandes Willy Höppner an. Höppner war in der Öffentlichkeit vor allem wegen seiner üppigen Bezüge bekannt geworden. Er hatte Chaos und Mehrkosten beim Bau des Vogtlandbahn-Betriebshofes in Neumark zu verantworten.
Die neue Doppelspitze trimmte das bis 2004 überwiegend in Besitz des Freistaates Bayern befindliche Unternehmen erfolgreich auf Service und Kundenfreundlichkeit. Besonders die Vogtlandbahn fuhr erfolgreich, etablierte eine Fernlinie nach Berlin und gewann attraktive Ausschreibungen in Bayern. Niggl verließ 2007 das Unternehmen und wechselte zurück ins Wirtschaftsministerium nach München. Offiziell hatte das nichts mit dem Eigentümerwechsel zu tun.