heute genau vor 20 Jahren, am 21.3.1992, veranstaltete ich zusammen mit Andreas Brunschede einen kleinen Plandampf auf dem Reststück der einstigen Querverbindung Krossen/Elster-Eisenberg-Bürgel-Porstendorf. Mit dieser, als Esel bezeichneten Strecke, wurde die Querverbindung zwischen dem Saale und dem Elstertal bezeichnet. Der Abschnitt Porstendorf-Eisenberg wurde bereits 1969 stillgelegt. Das Reststück von 8 km, von Krossen bis Eisenberg wurde noch bis 1998 betrieben und ist heute vollständig abgebaut. Die Trasse ist heute ein gut trassierter Radweg. Die Idee mit einem Plandampf auf dieser kurzen Strecke, schwebte mir schon seit 1989 vor, als die 44 1378 dort mal die planmäßige Übergabe bespannte. Bei den großen Plandampfanbietern konnte ich allerdings kein Interesse an dieser Strecke wecken, der Plandampf-Bär steppte zwar ganz in der Nähe, aber eben nicht dort. Also getreu nach dem Motto, selbst ist der Mann, ging es daran, mal selbst eine Veranstaltung zu organisieren. Da die DR noch existierte, konnte man fast alles auf dem kleinen Dienstwg organisieren, nur den Planumlauf für die 38 1182 vom Bw Gera wurde bei der Rbf Erfurt bestellt. Der Preis für den Dampfumlauftag incl. Personal und Betriebsstoffen war mit 800 DM mehr als preiswert, so das man die Sache in Mundpropaganda bei vorherigen Veranstaltungen verbreiten konnte. Für die 38 1182-5 wurden extra EDV-Lokschilder angefertigt, da diese bisher nur mit Messing Nr der Epoche 3 unterwegs war. Auch sollte die Lok mal einen Güterzug ziehen, sowas gab es bis dahin auch noch nie. Als ich zur Voransicht an der Strecke war und mit den beiden Fahrdienstleitern über das Projekt gesprochen hatte, stand auch der Termin am 21.3 schnell fest, da der gerade diensthabende Fdl in Krossen unbedingt selber den langen Samstagsdienst haben wollte. Somit war eine gute Zusammenarbeit vor Ort gewährleistet und es gab wunschgerecht Güterwagen zur freien Auswahl vor Ort. Da es auf der Strecke längere Zugpausen gibt, wurden zusätzliche Fahrten mit eingefügt und der noch im Plan stehende Nahgüterzug wurde mit Fotolast auf Grenzlast ausgelastet und mit mehreren Halten versehen, damit man den Zug auf den 8 km auch an allen fotogenen Punkten fotografieren konnte. Dazu gab es einen extra ausgearbeiteten Plan mit Standpunkt der Fotografen und Standpunkten für die Lok. Mit Funkkontakt zum Lokführer konnte das dann noch etwas bequemer gestaltet werden. Leider war diese Veranstaltung die einzigste ihrer Art und neben einer weiteren Fahrt Himmelfahrtssonderfahrt im Mai 1992 gab es in Eisenberg nie wieder eine Dampflok zu sehen, obwohl unten im Elstertal in Krossen ständig Plandampf gab. Heute ist alles Geschichte, der Esel vollständig abgebaut und gut mit Fahrrad zu bereisen. Hier noch einmal ein Rückblick auf meinen einzigen Plandampf, den ich organisiert hatte.
Früh morgends übernahm 38 1182 den Wagenpark in Krossen noch im dunkeln
Zur blauen Stunde am EG Krossen
Heute ist der Bahnhof umgebaut, alles sieht anders aus
Der planmäßige GmP wurde mit Fotolast und einem planmäßigen E-Wagen ausgelastet. Fotokurve bei Rauda
In Eisenberg wurde der planmäßige Nahgüterzug mit Fotowagen ausgelastet. Diese standen überall herum, man brauchte sich nur zu bedienen
Vor der Stadtkulisse Eisenberg geht es bergab mit angebremsten Zug, da der Regler offen sein sollte
Bei Hartmannsdorf fährt der Nahgüterzug erstmals an den Fotografen vorbei
Durchfahrt Hp Rauda
In der Mühltalkurve kotzte die Lok ganz schön, der Kieswagen war mit 90 Tonnen doch zu viel des Guten
Auch der Klassiker dieser Strecke, wurde noch einmal mit dem Nahgüterzug abgelichtet
Ab Mittag ging es dann gemütlicher zu, der Planzug auf dem Weg nach Krossen bei Rauda
Der Nachmittagszug verlässt den Hp Eisenberg Ost
Mit dem letzten Zug brach auch wieder die Dunkelheit ein, hier in Eisenberg am EG
In Krossen dann die letzte Aufnahme, mittlerweile begann es auch zu schiffen
Alles vorbei, heute nicht mehr wiederholbar, wer erinnert sich an diese Veranstaltung zurück und hat evtl. andere Motive als ich. Bitte zeigen wenn möglich.