Zug fährt 40 Kilometer führerlosErschienen am 09. Dezember 2008 Ein Triebwagen der Deutschen Bahn ist am Montag fast 40 Kilometer führerlos durch Sachsen-Anhalt gefahren. Bahnsprecher Jörg Bönisch bestätigte am Dienstagabend einen entsprechenden Vorabbericht der "Mitteldeutschen Zeitung".
Der Zug der DB-Tochter Burgenlandbahn setzte sich demnach im Bahnhof Merseburg im Saalekreis von selbst in Bewegung. Passagiere oder Lokführer waren nicht an Bord. Mehrere Bahnübergänge passiert Erst wenige Kilometer vor Querfurt kam der Triebwagen zum Stehen. Bis dahin habe der Triebwagen vom Typ VT672 mehrere mit Schranken gesicherte Bahnübergänge passiert, bestätigte Bönisch. An modernen Übergängen hätten sich die Schranken von selbst geschlossen, in anderen Fällen hätten Bahnwärter informiert werden müssen. Weil die Bundespolizei eine Gefährdung der Bevölkerung ausgeschlossen habe, sei nicht sofort über den Fall informiert worden müssen, sagte der Sprecher. Das Eisenbahn-Bundesamt übernahm die Ermittlungen. Es prüft, ob ein technischer Defekt oder menschliches Versagen verantwortlich sind.
Bereits mehrere Fälle Erst Ende November war ein führerloser Waggon im bayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen 20 Kilometer auf der abschüssigen Strecke gerollt, ehe er gestoppt werden konnte. Verletzt wurde niemand. Bahn-Mitarbeiter hatten Schranken geschlossen und Warnhinweise gegeben. Mitte November war ein Güterzug mit 31 Waggons, die mit Kohle beladen waren, bei Köln fünf Kilometer weit über die Gleise eines privaten Unternehmens gerollt, weil die Bremsen versagt hatten. Der 1500 Tonnen schwere Zug durchbrach schließlich das Tor einer Lagerhalle und prallte gegen eine Brandschutzmauer. Die beiden Lokführer waren vor dem Unglück abgesprungen, sie wurden leicht verletzt.