ein kleinerer Bericht von der äußerlichen Aufarbeitung des Postwagens 1700 durch die IG Museum Rittersgrün. Vom Tage der Indienststellung im Jahre 1892 war er bis 1916 auf unserer Strecke im Einsatz, kam Mitte der 1920er-Jahre nochmal kurzzeitig nach Grünstädtel zurück und wurde nach Einstellung des Postverkehrs in Jöhstadt 1935 an privat verkauft. Dort wurde er samt Fahrwerk in einem Gartengelände eingegraben; bei der "Ausgrabung" des Wagens 1982 wurde neben den Spuren des Straßentransportes an den Laufflächen der Räder auch noch am Rahmen die Anschrift "...städtel" aufgefunden. Mitte der 1990er-Jahre erfolgte die letzte Aufarbeitung des Wagens und 2004 wurden die maroden Doppeltüren ersetzt. Zwischenzeitlich war durch das undicht gewordene Dach auch erheblich Feuchtigkeit ins Wageninnere eingedrungen; ein dort verlegter Teppichboden richtete zusätzlichen Schaden an. Die Fensterrahmen waren größtenteils so verzogen, das die Glasscheiben platzten und das Wageninnere zusätzlich in Mitleidenschaft gezogen wurden. Zum nunmehr 120. Geburtstag 2012 sollte er wenigstens äußerlich in einen ordentlichen Zustand versetzt werden; für einen kompletten Tausch der teilweise morschen Aussenverkleidung fehlten aber sowohl die Zeit als auch die Mittel.
Also wurden nur die durchgefaultesten Stellen ausgeschnitten, Teile der Verbretterung getauscht bzw. durch Passstücke ersetzt; die defekten Fenster konnten sämtlich neu angefertigt und eingebaut werden. Ein folgender Neuanstrich des Kastens und des Rahmens, verbunden mit der Neuanfertigung der Wappen, konnte so in relativ kurzer Zeit durchgeführt werden und so präsentiert sich der Wagen Ende August wieder in einem ansehnlichen Zustand.
Alle Aufnahmen: Andreas Fritzsche
Die nächsten Arbeitsschritte können nun im folgenden Winterhalbjahr durchgeführt werden: Entfernung des teilweise großflächig abblätternden Innenanstrich, gegebenenfalls auch teilweiser Austausch von Holzflächen und Aufarbeitung des Postfachschrankes, an dem durch die Feuchtigkeit ebenfalls einige Schäden entstanden sind. Auch bei diesem Projekt, das die IG Museum Rittersgrün "mal eben so" zwischengeschoben hat, ist das Partnerschaftskomitee als hilfreicher Partner zu nennen.