Nach 29 Jahren hat der Bahnhof Schönheide Süd am 28. November 2012 wieder Formsignale erhalten! Dabei handelt es sich um die Ausfahrsignale "D" und "E" in Richtung Rautenkranz/Tannenbergsthal, welche unmittelbar hinter dem Wegübergang mit der Staatsstraße nach Carlsfeld angeordnet sind. Die Aufarbeitung der beiden Schmalmastsignale erfolgte im Rahmen der FHWE-Spendenaktion "Signale für die Zu(g)kunft" und nahm gut 1 Jahr in Anspruch. Beide Signale wurden komplett zerlegt, mit neuem Anstrich gemäß den Vorgaben der "Einheitszeichnungen für Stellwerksteile" der DR versehen, frisch geschmiert und anschließend wieder zusammengebaut. Die Bedienung derselben ist jedoch noch nicht möglich, da hier eine komplizierte Führung der Drahtzugleitungen vorliegt. Dazu muss u.a. die Straße im Bereich des Wegüberganges unterquert werden. Weiterhin ist gemäß historischer Vorlage nur 1 Drahtzug-Doppelleitung vorgesehen, da beide Signale miteinander gekuppelt waren - ein heute so gut wie nicht mehr vorzufindendes Beispiel sächsischer Sparsamkeit (eine Kupplung von Signalen ist nur möglich, wenn dieselben sich gegenseitig ausschließen und nicht gleichzeitig auf Fahrt gestellt werden können, z.B. beim hier vorliegenden Fall). Für die Befeuerung der Signallaternen wird geprüft, ob Propangasbeleuchtung wirtschaftlich und logistisch vertretbar ist.
Am 14. März 1983 wurde auf dem Streckenabschnitt Schönheide Süd - Muldenberg der einst durchgehenden Strecke Chemnitz - Adorf (CA) der vereinfachte Nebenbahndienst (heute "Zugleitbetrieb") eingeführt und damit die Ausfahrsignale (Asig) überflüssig (die Asig in Richtung Schönheide Ost entfielen bereits im August 1978). Daraufhin demontierten die Kollegen des SF-Postens Adorf/V in den folgenden Tagen die Signale D und E. Lediglich das Einfahrsignal "F" aus Richtung Rautenkranz/Tannenbergsthal blieb mitsamt Vorsignal noch bis zum 28. Mai 1988 in Betrieb - der Bf Schönheide Süd war bis zum genannten Zeitpunkt der Zugleitbahnhof für den Streckenabschnitt. Ein Neurervorschlag des Rba Zwickau führte schließlich dazu, dass der Zugleiter ab 29. Mai 1988 zum Bahnhof Tannenbergsthal (Vogtl) übersiedelte und in Folge dessen sämtliche Formsignale in Schönheide Süd obsolet wurden. Wenn man es ganz genau nimmt, waren Fotos des jetzigen Zustandes der beiden Signale D und E nur bis zum 23. November 1978 möglich, denn an diesem Tage wurde am Signal D der zweite Flügel abgebaut. Von 1978 bis 1983 standen somit zwei einflüglige Signale in Schönheide Süd.
Der FHWE e.V. arbeitet weiterhin an der sicherungstechnischen Vervollständigung des Bf Schönheide Süd mit allen in der Vergangenheit vorhandenen Formsignalen. Die Arbeiten können jedoch nur Stück für Stück, je nach personellen und zeitlichen Voraussetzungen, fortgesetzt werden.
Letzter Blick auf ein seit 1983 gewohntes Bild im Bahnhof Schönheide Süd, 28. November 2012, gegen 13.45 Uhr.
Der Kran positioniert sich...
...und wenig später steht Signal "E" auf seinem neuen Standplatz neben Gleis 1!
Am 28. November 2012 ist um 14.20 Uhr nach 29 Jahren und 8 Monaten die historische Ansicht der Ausfahrt Schönheide Süd in Richtung Rautenkranz wiederhergestellt!!
Wilzschhäuser Signalblicke
Eine besinnliche Adventszeit wünscht Mike Robeck FHWE e.V.
bin am Dienstag vormittag gen Carlsfeld Stollen holen gefahren. Da lagen sie noch. Wenn ich gewußt hätte, dass am nächsten Tag die Aufstellung erfolgte, wäre ein Foto fällig gewesen. Doch es hatte nicht sollen sein. Trotzdem ein schöner Anblick und ein Lichtblick auf weitere Aktivitäten. Ich denke da vielleicht an die Schrankenbäume vor Ort und 2x in Jägersgrün.
Ich habe heute in Radio Sachsen gehört, dass für 2013 Gelder für die Strecke Muldenberg - Schömheide Ost zur Verfügung stehen würden und mit dem Weicheneinbau in Muldenbergzu rechnen ist. Bleibt nun zu hoffen, dass die Strecke Zwotental - Adorf nicht stillgelegt wird. Viele Grüße Volker
Schön, dass es weiter geht und wieder ein Stück Vergangenheit "zurückgekehrt" ist. Gab es damals die Rautentafel (Zs103) wirklich und auch nur am AsigE?
ZitatGab es damals die Rautentafel (Zs103) wirklich und auch nur am AsigE?
Die hieß damals nur Zs 3 Die Nummer 103 trägt sie erst seit sie in der Liste "für demnächst wegfallende Signale" - oder so ähnlich steht. Das gibts schon, dass an manchen Asig eine Rabt vorbeifahren darf an anderen aber nicht. Wie das aber dort war? Gruß Ulli
Zitat Im aktuellen Signalbuch sind keine "künftig wegfallenden Signale" zu finden. Zs 103 ist genauso Signal wie alle anderen auch.
...beides habe ich auch nicht behauptet. Die Bezeichnung (künftig wegfallende Signale) wurde von mir in "Gänsefüßschen" gesetzt. Entschuldigung dafür, wenn das so falsch rüberkam! Klar, dass es im Modul 301 (das ist das Signalbuch) so ein Kapitel nicht gibt. Das Zs 3 ist im Bereich der ehemaligen DB (Bundesbahn - DS 301) der Geschwindigkeitsanzeiger, deshalb musste die Rautentafel gleich eine dreistellige Bezeichnung bekommen und im Signalbuch steht über den Zs 103 - DV 301 - das heißt die Rautentafel gibt es nur im Bereich der ehemaligen DR und genießt dort noch Bestandsschutz. Ob bei Um- oder Neubauten, neue Rautentafeln angebracht werden? Ausgenommen natürlich in Schönheide, bei euren wunderschön sanierten Formsignalen. Das wäre jetzt interessant zu wissen. (Ehrlich? ... ich glaube es kaum!) Im Zuge der Harmonisierung der beiden Bahnverwaltungen wird die Rautentafel (Zs 103) demnächst verschwinden...Inwieweit davon der Museumsbetrieb betroffen sein wird entzieht sich meiner Kenntnis. Übrigens gibts noch eine Rautentafel, Signal - Bü 2 genannt im Bereich der DB. Das ist auch ein sicheres Zeichen dafür, dass eines davon...na gut lassen wir das jetzt. Gruß Ulli
Ups, ich wollte nun wirklich keine "Grundsatzdiskussion" beginnen, ob nun Zs103 oder Bü2 (was übrigens nur 4 oder weniger Rauten, je nach Abstand zum Üs hat) entfällt oder auch nicht. Mich interessiert vielmehr, ob diese an den ASig auch real existiert haben. Das ist mein Nachbarort und ich kann mich nicht daran erinnern, deshalb frage ich evtl. hat ja auch jemand ein Foto.
der gestrige Nachmittag wurde angesicht des vielen Schnees in der Natur mal kurz genutzt, um die winterlichen Eindrücke in Wilzschhaus mit den neuen Signalen aufs Bild zu bannen.
Zu diesem Bild sage mir mal einer, wann der Aufnahmezeitpunkt war. Wenn später vielleicht noch die Schrankenbäume stehen, ist es noch schwieriger. Man beachte die alte DDR-Mastleuchte in Schiffchenform. Hoffentlich bleibt dieses Relikt erhalten!!
Nur mal so zur Info: ZS 103 und BÜ 2 sind zweit total unterschiedliche Stiefel!! Beide werden zwar landläufig als Rautentafel bezeichnet, aber schon von der Ausführung und der Größe her total unteschiedlich.
Bezeichnung: "Signal BÜ 2 - Rautentafel" (nur im Bereich der ex-DB DS 301) Bedeutung: "Ein Überwachungssignal ist zu erwarten". Beschreibung: "Eine rechteckige schwarze Tafel mit vier auf den Spitzen übereinander stehenden rückstrahlenden weißen Rauten". Erläuterungen: "Das Signal Bü 2 kennzeichnet den Anfang der Einschaltstrecke von Blinklichtern oder Lichtzeichen mit Überwachungssignal. Auf die Rautentafel können weitere Rautentafeln folgen, bei denen die Anzahl der Rauten in Fahrtrichtung abnimmt. Es stehen in der Regel drei weitere Rautentafeln vor dem Überwachungssignal. Die in Fahrtrichtung letzte Rautentafel steht etwa 100 m vor dem Überwachungssignal, die anderen Rautentafeln stehen in je 75 m Abstand voneinander davor." (ähnlich wie die Vorsignalbaken Ne 3 - Die Höhe der Normalausführung schätze ich auf 90 cm - 1 m, die Breite ca. 20 cm.)
Bei der ex-DR (DV 301) hieß das entspr. Pendant So 15
Bezeichnung: "Signal So 15 - Warntafel" (nur im Bereich der ex-DR DV 301) Bedeutung: "Überwachungssignal beachten". Beschreibung: "Eine rechteckige, weiße rückstrahlende Tafel mit drei waagerechten, schwarzen Streifen". Erläuterungen: "Der Triebfahrzeugführer hat am Standort des Signals So 15 zu prüfen, ob das Signal Bü 1 leuchtet."
Die Rautentafel am Hauptsignal ist im Signalbuch wie folgt verzeichnet: Bezeichnung: "Signal Zs 103 – Rautentafel" (nur im Bereich der ex-DR DV 301) Bedeutung: "Das Halt zeigende Hauptsignal gilt nicht für Rangierabteilungen." Beschreibung: "Eine recheckige schwarze Tafel mit weißen Rauten." (die Rautentafel hat im Normalfall 6 weiße Rauten. Die Höhe der Normalausführung dürfte hier ca. 40 - 50 cm betragen, die Breite nicht mehr als 10 cm. Bei der DB gab es sowas nicht)
Übrigens: Für das Aussehen der Signale ist ausschließlich die Beschreibung im Signalbuch maßgeblich. Die Abbildungen (im Signalbuch) dienen lediglich zur Erläuterung.
Zitat von Zs 1 im Beitrag #10[quote]...beides habe ich auch nicht behauptet. Die Bezeichnung (künftig wegfallende Signale) wurde von mir in "Gänsefüßschen" gesetzt. Entschuldigung dafür, wenn das so falsch rüberkam!
Hallo,
das ist nicht weiter tragisch. Mir persönlich liegt kein Dokument vor, welches die Verwendung von Zs 103 bei Um- und Neubauten ausschließt. Von daher orientieren wir uns am historischen Vorbild und bewahren damit auch das DR-Signalwesen.
Übrigens: Die neue Wegübergangssicherungsanlage am Hp Ellefeld hat statt Signale So 15 (Warntafel) Signale Bü 2 (Rautentafel) erhalten!
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Jetzt auch offiziell im EFV: Wieder Formsignale in Schönheide Süd! (mB)
29.11.2012 14:27 (zuletzt bearbeitet: 29.11.2012 14:27)
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Die Nummer 103 trägt sie erst seit sie in der Liste
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