zum Vogtland gehört es nicht mehr, daher in die Sparte "Deutschland". Einige Fotofans aus dem Vogtland und Sachsen treiben sich trotzdem hier im "Ausland" zur Jagd von Ludmillen umher. Hier ein paar Bilder, wie es "früher" war...
Auslöser für mich war damals die Information, das Seussen als Bahnhof, Blockstelle, Kreuzungsmöglichkeit, etc… nicht mehr lange existieren sollte. Wann dann die Kastrierung dieser Betriebsstelle war, weiß ich nicht mehr. Erste Notbilder waren gemacht, man zog weiter. Zu viel war in der Region, und das bekannte Zerteilen, um mehr zu schaffen, war ja nicht möglich. Der erste Besuch war zu Zeiten der Uerdinger. Keine Ahnung, warum ich nie in jener Zeit noch zwei, drei Besuche für Marktredwitz – Schirnding angelegt hatte. Und ich fuhr auch nur deswegen dort hin, weil Freund DS aus Köditz mich dazu animiert hatte. Weitere Bilder wird sicher GeraldH zu jener Zeit produziert haben. Ansonsten? Evtl. noch UK aus Hof. Und es gab noch zwei Lokalmatadoren in Selb, die man heute auch nirgends mehr sieht. Gerne würde ich dort einmal mit dem Scanner graben wollen ;-)
Das erste Bild hatte ich im September 1988 gemacht. Genaues liegt im Geschmier des Fotobuches jener Zeit nicht vor. Nur ein weiterer Triebtäter wurde damals in Schirnding und an der Elißenfelsbrücke erlegt.
Der Viadukt über die Röslau ist heute auch nicht mehr so frei machbar. Die Brücke gab mir bis zum Ende des Fernverkehres über den Grenzübergang Schirnding noch so manches Schmankerl ins Archiv.
Die Technik im Bahnhof wurde leider ob des „teuren“ Diafilmes kaum dokumentiert. Schade drum, war doch auch das Stellwerk am ehemaligen Bahnübergang mit seiner Mechanik vorhanden.
Wenigstens zwei Aufnahmen hatte ich damals angefertigt.
Ab 1993 fasste ich Fuß in Marktleuthen, die Arbeitsstelle war nun hier, eine Wohnung folgte ab dem Frühjahr. So war auch die logische Konsequenz, das mein Aktionsradius aus Hof heraus nun günstiger bis Marktredwitz und Schirnding lag, als in der früheren Zeit, wo es meist der Frankenwald war. Die „Randpfalz“ war bei mir nun mit dran. Für mich fotografisch gar „fertig gemacht“ hatte ich Seussen im August 1993. Einmal am Thema, sollte es innerhalb eines Jahres, also zu den vier Jahreszeiten, durchgezogen werden. Doch es blieb bei diesem Sommer -> Zeitmangel!!! Ein Winter, Frühling und Herbst fehlt mit Bildern aus den 90ern. Später gab es immer wieder Gründe, ein paar vereinzelte Aufnahmen zu machen. Mal waren es fahnenflüchtig gewordene CD-781, die nach Kauf durch die WAB von Schirnding ausfuhren. Und dann all die Zeit bis zum Ende der EC die Großrussen 232 und 233, natürlich auch mit Güterzügen. Seit her war ich nicht einmal mehr vor Ort.
7.August 1993, altrot war noch kommod, der Latz im kommen. 218 240 und 235 vor dem IC50 auf dem Weg nach Nürnberg. Das Bahnhaus links war Jahre später hinter der Föhre gar nicht mehr auszumachen.
Planmäßig mit zwei mal Frau Hundert war der E7381 am abend zu befördern. 211 049 und 058 zogen vor dem grünen Bautzner CSD-Waggon nach Arzberg.
Mit wenigen Schachteln und in flotter Fahrt kommt 218 006 am 13.August jenen Jahres daher. Den Waggons nach zu urteilen, müßte es die Schirndinger Übergabe gewesen sein. Der erste Waggon, evtl. ein Tscheche, wohl von der Zollrampe. Dann Kesselwaggons vom Kraftwerk Arzberg. Dahinter Kistenzeugs aus Schirnding, wo ich meine, das damals viel davon dort verladen wurde.
Nur kurz nach dem Güterzug rollte der IC50 mit 218 421 und 453 daher.
Das Wetter hatte in jenem August über Nacht gehalten. So war ich Tags drauf am 14. Nochmals vor Ort.
Der D259 und 218 353 fegt nach Arzberg hinunter.
Das Stellwerk, in dem früher auch die Schrankenbedienung untergebracht war, konnte nur schwer mit einem Zug umgesetzt werden. Ein Kunstgriff in Absprache mit dem Stellwerkspersonal!
Am 2.April 1996, kurz zuvor war auf Sommerzeit umgestellt worden, war der Drang wieder groß an längeren Tagen etwas bildlich fürs Archiv zu schaffen. Der IC hieß nun EC50, blond bei den 218 war immer noch in, und die Waggons nun einheitlich im damaligen Farbschema des DB-Fernverkehres.
Für den 18.April 1996 war ich nochmals auf gut Glück in Sachen Güterzug in der Ortschaft Seußen. Ein Bahnhof? Nichts mehr! Unbesetzt, der Vergammelung preis gegeben. Keine Weiche, kein Signal. Genau an der ehemaligen Bahnsteigkante im Bildvordergrund ist heute die grüne Wand. Ein Bild definitiv unmöglich aus dieser Blickrichtung. Ob sich „DBvegetation“ vor dem Ende der 232/233 nochmals diesen Streckenabschnitt vorknöpft?
Und Seussen drum herum, wie ist es heute als Fotostandpunkt? Hie und da sieht man Bilder im Netz. Aber so richtig vom Hocker haut einem da nichts mehr. Am Elißenfels-Viadukt gab es Kahlschlag. Und jenen haben andere gottseidank richtig erkannt und auch ordentlich dokumentiert.
malo
Dees is faj niad schäj, sua koa dees niad waajder gäj!
trotz das ich kein Bundesbahnfan groß bin, gefallen mir diese Bilder richtig gut.
Zitat von malo im Beitrag #1Und Seussen drum herum, wie ist es heute als Fotostandpunkt? Hier und da sieht man Bilder im Netz. Aber so richtig vom Hocker haut einem da nichts mehr.
Da muss ich dir volle Zustimmung geben. Ich war nun ganze zwei mal dort an der Strecke. Die Strecke haut einem einfach nicht mehr vom Hocker. Genau deine Bilder beweisen dies. Die Bahnhöfe haben was hergemacht mit ihren EG`s, Stellwerken, Formsignalen. Die Brücken auch, nur heute hat man häßliche Hochspannungsmasten im Bild bzw. die auffallende Straße. Die Bahnhöfe sind teilweise gar nicht mehr vorhanden, verwahrloste Gebäude... Um es kurz auszudrücken: die Strecke wurde zurückgebaut und damit sind alle Motive im groben weg !
Gut ganz so extrem würde ich es nicht sehen, es gibt schon noch ein paar Stellen, wo man etwas machen kann. Aber das es nicht mehr so aussieht wie 1992 ist ja klar.
wieder einmal klasse, akribisch dokumentiert, Dein Beitrag lässt wohl keinerlei Wünsche offen. Dann noch ein paar Fakten zum Thema Rückbau des Bahnhos Seussen. Die Betriebsstelle verschwand exakt mit Inbetriebnahme des ESTW Marktredwitz und das war auch im Jahr 1993. Das ESTW ist dem Vernehmen nach eines der ersten, die in Deutschland überhaupt ans Netz gingen. Sicherlich hat die Stillegeung von Seussen mehrere ökonomische und auch technische Hintergründe. Seit 1996 fahre ich auf der Schiene als Lokführer, demzufolge kenne ich Seussen als Bahnhof vom Dienst her nicht mehr. Nach Cheb/Eger kommt die Baureihen 232 auch erst seit 1996, so wie ich mich erinnern kann. Ob Aufnahmen mit der Ludmilla und den Seussener Formsignalen machbar waren, sollte angezweifelt werden. Ausnahmen waren die Einsätze als Umleitung über Bad Brambach und Cheb im Sommer 1995, wie es erst kürzlich von Dir gezeigt wurde. Aber da war vom Bf Seussen schon nicht mehr viel zu sehen. 1996 wurde ich auf eigenen Wunsch vom Bw Reichenbach nach Nürnberg Rbf versetzt. Meine erste Verwendungsfortbildung durfte ich auf BR 218 absolvieren. Sogleich fuhr ich Streckenkenntnis nach Cheb und nach Hof. Nach Cheb sind wir damals aber ausschließlich mit der BR 218 gefahren. Damals hatten wir auch richtig schöne Schichten mit der Ludmilla, wie z.B. mit der BR 234 nach Hof und und zurück mit einem IR Zugpaar. 1998 kam ich dann in die Einsatzstelle Marktredwitz, zu dem Zeitpunkt sind aber schon Güterzüge mit BR 232 bis nach Cheb gekommen. Meine letzte Schicht auf der BR 218 fuhr ich im Jahr 2002. Da fuhren wir der EC Karlstein ab NMR bis nach Cheb und Lz wieder nach Marktredwitz. Das war quasi nur eine Spitze für DB Fernverkehr, die wir fuhren durften, weil der Kollege Feierabend hatte.