angeregt durch den Beitrag hier http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?30,6965556 und beständiger eigener Sichtung einer kleinen „Jolle“ im Bereich der Vltava an der Eisenbahnbrücke von Praha-Smichov hinüber nach Vysehrad, fuhr man am Samstag ob eher unklarer Wettervorhersage (um nicht einen top Sonnentag im Kaiserwald zu verpassen) in die Hauptstadt. Die Vororganisation war gering. Kurzer Blick hier hinein: http://pid.idos.cz/spojeni/ Und dann z.B. hier, und mit der Maus zappen, anklicken, kommt man auf diverses http://pid.idos.cz/MapSelect.aspx?id=ctl00_cDM_cF_0&tt=PID Einfach scrollen, bis die Straßennamen von Prag lesbar werden. Man hatte die Klarheit, das da auch Samstag was auf dem Wasser unterwegs ist. Abfahrt in Cheb zur üblichen Zeit um 4.31 Uhr, Smichov Ausstieg 7.36 Uhr. Als Fahrschein war eine Skupinova vikendova sitova zu 650 Kc erworben.
730 601 bei Bauarbeiten in Plzen hl n beobachtet. Die alte Rumpelkreuzung, die zum Schluß mit 20 km/h befahren worden ist, wurde entfernt. Nun beginnt der Umbau, bzw. erste Angriffe auf den noch alten östlichen Bahnhofskopf.
In Smichov marschierten wir nach Erwerb einer Tagesnetzkarte für den integrierten Prager Verkehr zu 110 Kc, umgehend in Richtung Moldau und die „Strakonicka“ auf Höhe Podoli, was am anderen Ufer liegt.
Kaum zu glauben! So eine Nahverkehrseinrichtung gibt es wirklich. Da lag sie, die „Josefina“ und wartete auf Fahrgäste. Und da waren nur zwei die mit wollten.
Heimelig ist es unterm Dach. Zwei Mann Personal vor Ort. Und der Fahrscheinentwerter! Acht Personen können sich setzen. Der Rest müßte an der Reeling stehen und könnte bei Bedarf Fische füttern ;-)
Ankunft an der Landzunge der Veslarky ostrov. Das Botel (nicht Bordell...) Racek grüßt uns mit Übersetzfenstern aus Eisenbahnwaggons…
Hier der Blick in Richtung Hlubocepy. Und wir verdrückten uns nördlich die Podolske nabr. bis zu einer Straßenbahnhaltestelle. Mit so einem modernen Skoda-Lindwurm war man gleich durchs Tunnel unterhalb vom Vysehrad gefahren. Ausstieg am Vyton, um erneut nach Smichov überzusetzen.
Moldau-„hobbing“? So kamen wir uns vor.
Dann kam die Nußschale daher. Wahrlich ein Gerät. Platz für gerade mal acht Personen. Dt. Sicherheitsfanatikern, oder solchen die dem zertifizierten EU-Wahn verfallen sind, würde es mehrere Falten auf die Stirn treiben. Der Fährmann hält mit dem Arm am Steg fest, derweil man das schwankende Gefährt entert. Nix da anbinden am Pier! Ein Fehltritt und man fällt, ins Wasser, oder auf eine Kante. War da was mit Niederflur im ÖPNV? Absenkbaren Bussen? Ach, das Leben ist halt so… Werte Brüsseler Bürokraten, behaltet eure Griffel an Nadelstreifen und Anzug und lasset jeden und jedes in Frieden!
Und wieder gondelten wir hinüber, mit zwei Rettungsringen, nach Smichov. Den „Abzweig“ der Linie auf die Insel Cisarska louka haben wir nicht mitgenommen.
Da drüben wieder Fahrgäste waren, legte der Fährmann umgehend ab. Ein Fahrplan existiert. Aber kommen die Massen, muß er wohl fahren. Auch ist stets eine Handynummer am Fahrplan angegeben, die direkt zum Fährmann führt, und man diesen wohl damit herbei zitieren kann.
Wir dagegen stiefelten gen Straßenbahn, die auf der Strakonicka bei der Station Andel bestiegen wurde. Irgend eine kam schon daher, hauptsache das Vieh bringt uns nordwärts. Da man gut in der Zeit lag, mein Begleiter den Weg hinauf zum Petrin noch nicht kannte, lag ein Abstecher da hin im Rahmen dessen. Und als alter Pragkenner weiß man, wann in Prag Stichtag ist, sprich die Tourismusbelastung lästig zu werden beginnt und manche Bereiche der Innenstadt gemieden werden sollten. So wars an der Talstation noch ruhig! Wir drin in der Bahn und schon fuhr man hinauf.
Ein kurzer Besuch am Turm selbst um 9.30 Uhr hätte uns mit Besteigung dessen eine Wartezeit bis zur Eröffnung um 10 Uhr Zeit für den weiteren Tagesverlauf gekostet. Also sind wir fluggs wieder zu Tale gefahren. Und dann standen sie schon da. Wie zum Almauftrieb im Voralpenland. Fein in Dreierreihe auf schon knappe 100 Meter anstehend zur Bergfahrt. Na dann, den touristischen Tag erst mal hier zeitlich etwas herum gebracht... Bloß weg hier. Auch die Straßenbahnen von und nach Richtung Station Malostranska (->der malo...) waren jetzt unangenehm voll. Ab hier benutzten wir die Metro bis zur Dejvicka. Umstieg in den Bus weiter nach Norden und irgendwie Richtung Roztoky. Also nochmal ein paar Meter zu Fuß, eine Straßenbahn geentert, zwei Haltestellen, Busfahrt bis Podbaba. Zügig bewegten wir uns mit diversen Verkehrsmitteln. Was es braucht ist Hirn, einen Fahrplan, der auch für auswärtige schnell lesbar ist. Da schauts bei uns an manchen Orten gar kompliziert aus…
Da liegt sie, die Station Podbabe der Linka 2. Sechs Erwachsene, zwei Kinder, zwei Drahtesel. Einsteigen, umgehende Überfahrt.
Drüben an der Station Podhori schaukeliger Austieg. Ein neuer Fahrgast und das Boot entschwand umgehend. Nun war Wandern angesagt. Am rechten Ufer der Moldau gings flußabwärts den Teerweg bis zur Haltestelle Zamky der Linka P1. Knappe zwei Kilometer werden es sein, wo wir von zahlreichen Inlinern und Radlern begleitet wurden.
Wieder romantisch gelegen der Aufenthaltsort des örtlichen Fährmannes. Da hat er sein Sofa drin, eine kleine Küche, einen Tisch mit Laptop und sonst was. Es wäre gar tauglich als Wohnung. Was wird hier einer im Monat verdienen?
Auch allgemein fragten wir uns, warum dies offensichtliche Draufzahlgeschäft der Boote heute, gottseidank!, noch immer existiert. Es gehört wohl zu den Prager Eigenheiten die hoffentlich in der Zukunft nicht irgend einem Wahn geopfert werden.
Einsteigen, zur letzten Fahrt für diesen Prager Besuchstag. Immer wieder niedlich, dieses gelbe Utensil, was man wahrlich nicht auf dem Wasser in so einem kleinen Boot vermuten würde.
Und mit zwei Fahrgästen erreichten wir das Ufer von Sedlec. Die Bushaltestelle liegt unweit entfernt. Zuerst waren wie an der auch gleich in der Nähe gelegen S-Bahnhaltestelle. Doch der City-elephant 471 der Linie Kralupy n V – Praha war unmittelbar zuvor entwichen. Und als wir an der Bushaltestelle nachsahen, auch hier die Erkenntniss, das bei der Kontrolle der S-Bahn jener Bus ins Zentrum fast zeitgleich ohne uns davon gefahren war. Egal, 30 Minuten Wartezeit in ruhiger Umgebung waren gut angelegt, bis die nächste Gummibahn anrollen sollte. Dann kam der Bus. Abfahrt bis zur Dejvicka, Umstieg in die Metro bis zur Station Muzeum. Weiter mit der anderen Linie zum Hauptbahnhof.
Hier noch das Gerät am Hauptbahnhof aufgenommen. Und schon saß man drin im Doppelstock-S-Bahntriebwagen nach Beroun.
Ausklang in der Stammkneipe „Berounsky medved“.
Und um die Tradition von Fressbildern in Forumsbeiträgen aufrecht zu erhalten, ein Abschlußbild des „polodmave“.
Um 17.27 Uhr war man in Cheb zurück. Was bleibt, ist der Wunsch auch noch die Linka 6, nadrazi Modrany – Lahovicky zu bereisen, was man mal im Rahmen einer neuerlichen Zugfahrt durchs Sazava-Tal einbinden könnte.
malo
Dees is faj niad schäj, sua koa dees niad waajder gäj!