es war bestens vom Wetter her. Erfolgreich von den erledigten Motiven. Und im Tal der Mies! Zumindest Samstag und Sonntag war ich dort zugange. Da wurde festgestellt, das zwei Tage ausreichend waren. Und der Pfingstmontag war so für den Kaiserwald übrig gewesen.
Eine ursprüngliche Übernachtung im Bereich Bor oder Stribro wurde verworfen. Die Frau zuhause leicht lädiert durch einen Arbeitsunfall und der Garten schrie allabendlich nach viel Gießwasser, so wars gerechtfertigt zu pendeln. So donnerte ich denn früh und abends hin und her. Allzu weit ist es für mich nicht. Wahrscheinlich werden Kosten der Fahrt und Übernachtung jeweils gleich gewesen.
Ein paar gute Fototage für den anvisierten Bereich hatte ich in den Jahren vor der Sanierung zum Korridor schon im Archiv. Viele Motive blieben ob einer Umgebung eines damals existenten Urwaldes entlang der Schiene unerledigt am Wunschzettel. So war nun die Liste der Motive zur Abarbeitung endlich dran. Der Korridor erbraunt wieder. Kahle Hänge von einst wuchern erneut zu...
Ausgangspunkt war zuerst der Bahnhof Pavlovice. Ein einigermaßen belebtes Umfeld durch die Ortschaft Josevuf Hut und den hier im Lauf der Mies mehr als zahlreichen Datschen lässt den PKW nicht völlig alleine in der Pampa warten.
Die große Hangkurve unterhalb von Pavlovice hatte es mir zuerst angetan.
Lupinen! Ein Unkraut in den Regionen Nordostbayern und Nordwestböhmen. Manch Ecken der Kulturlandschaften sind damit bereits bedrohlich zugewachsen. 242 226 kommt mit dem Pendler 7303 gemächlich daher gerollt.
Nach kurzem Marsch übers Tunnelportal, der PKW war für das eine Bild oben in der Serpentine der Waldstraße abgestellt, hatte ich Glück einen farblichen Einzelgänger zu erwischen. 362 078 durcheilt den Bahnhof Pavlovice mit dem Schnellzug R755. Nun abermals die Strecke entlang, der Tag war noch lang.
Ein Bildchen für den Pastor ;-) 844 016 mit dem Motor-Osobni MOs 7321. Jene Felswand ist schon einen kleinen Fußmarsch vom vorherigen Standpunkt in Richtung Stribro entfernt.
Doch was gescheites wollte ich hier schon haben. Und das gab es nach dem regio-shark mit 362 046 am R757.
Nun war zwei Stunden Zeit. Mit Güterverkehr rechnete ich eh und hier auf dieser Strecke, sowieso schon lange nicht mehr. Also wurde weiter marschiert und motivliches Gelände gefunden. Ich ging wieder zurück und blieb an der vorherigen Felswand.
Einziger beobachteter Güterzug am Pfingstsamstag war dieser Autotransporter, der um 11.45 Uhr antrat. 240 014 quält sich mit maximalen 30 km/h in ungünstigem Licht das Tal hinauf nach Pavlovice und Brod nad Tichou / Cheb.
Gleicher Felszacken wie zum Schnellzug zuvor, nur eben links vom Gleis und vor dem bereits fotografierten Einschnitt. 362 115 mit dem R759 bei km 401,8.
Bei der vorherigen Auskundschaftung gefiel mir das Gelände hier. Einen recht verkrauteten Hang mußte ich jedoch hinauf, um Übersicht zu bekommen. Auch hier wieder das Glück im Schatten einer nicht all zu alten Fichte mit noch dichtem Nadelkleid warten zu können. Kampieren im Motiv! Bis hier, trotz der mehr als 30°C, war es immer noch angenehm mit der Belastung durch die Hitze. Und damit war auch nicht das übliche Fliegen- und Mückerärgerniss negativ aufgetreten. Man schwitzt, man japst. Man fechelt und wedelt. Es trieft im Gesicht, es klebt der Schweiß. In den Hosenbeinen krabbelt es. Die Haut juckt von den Gräsern und Dornen undundund... Die Unbilden eines Eisenbahnfotografen.
Den mit 363 069 am 7323 dokumentierten Einschnitt könnte man nochmals eine Bildvariante abgewinnen: näher dran beim nächsten mal. Vielleicht zu herbstlicher Laubfärbung?
Nachschuss auf den Bergfahrer 681/682 007 als SC 512 mit dem Fahrtziel Frantizkovy Lazne.
Nicht allzu große Wartezeit später der SC 511 mit der Garnitur 681/682 005 auf Talfahrt. Man könnte denken beim Anblick des Bildes, irgendwas ist schief. Aber die Perspektives des Fotostandpunktes ergibt das hier.
In Variation wie zuvor, der gleiche Zug, nur eine andere Bildeinstellung.
Zufrieden tappelte ich in brütender Hitze in Richtung Pavlovice retour. Noch ein steiler Hang im gut aufgeheizten und zundertrockenen Waldhang empor gekrabbelt, man stand da: Bauzuggerümpel auf den Weg Richtung Cheb. Soweit ich weiß, müßte diese Bauzuglok ein Umbau aus einem großen Hektor sein. Am Zugschluß hängt selbiges Gefährt. Dieser Zug war abends in Chodovar Plana hinterstellt.
Der Schnellzug Praha – Cheb mit 363 046 als R760, kurz vor eintauchen in den Tunnel bei Pavlovice.
Dann war da noch ein Motiv bei Oselin auf dem Notizzettel. Also Umsetzen mit dem PKW, der inzwischen einem höllischen Backofen glich. Da unterwegs alles glatt lief, keinerlei Hindernisse wie Umleitung, Verfahren, etc… waren, konnte in Oselin am Bahnhofsgebäude nochmals 363 069, nun mit dem 7846 verewigt werden.
Am letzten Motiv des Tages war Zeit, damit wurde das Tunnel mit vorgelagertem Einschnitt inspiziert. Es stand nicht auf meinem Zettel. Und da war auch nichts finden, was bildlich lohnend wäre. Oft schaut etwas in der Landschaft vom Zugfenster verlockend aus. Man ist irgendwann vor Ort und stellt fest: nüscht...
Oben auf dem Rücken des Tunnels stehen ein paar wenige Wohnhäuser, und diese feinen Blüten!
Mit dem R758 und 362 115 konnte ich auch hier das seit langem gewünschte Bild erledigen.
Da noch etwas Zeit war, und der Einschnitt vom Bahnhof Oselin von einer Aktion 2013 in Erinnerung war, wo man hier früh und mittags aufgekreuzt war, erfolgte ein Kontrollgang. Es fetzte nicht so wirklich im rechten Abendlicht. Und der Wunsch nach was richtigem am Personenzug war auch nicht erfüllt worden. Nur ein oller Hai kam daher und „fraß“ ein paar Reisende im Form einer Wanderergruppe. Zum Glück gingen nur Nullen und Einsen für die Digitaldatei dieses Bildes drauf. Ein Dia ersparte ich mir mit derlei. Außerdem hab ich den Hai am Mastausleger aufgespießt ;-) Der Wurm am Angelhaken...
malo
Dees is faj niad schäj, sua koa dees niad waajder gäj!