seit Juni ist es nun wieder möglich, ohne sonstige Umstände, den Nachbarstaat aufzusuchen. Der Sommer vorüber, die Tage wieder kürzer werdend, aber Umleitergüterverkehr über die 170 Plzen nach Cheb. 2018 bei mir groß behandelt, sollte es immerhin 2020 auch einmal sein, ein Besuch in Pavlovice. Mit Freund malo immer wieder Kontakt die letzten Monate, wann wie wo. Wetter passt nicht, andere Themen wichtiger oder eben auch schlicht keine Lust auf irgendwas. Bis gestern! Abseits der Herdenveranstaltungen findet man hier das, was das Hobby eben schön macht: Berge, Täler, Nadelwald, Wasser und Eisenbahn. Also quasi wie "drhamm" Früh morgen nach dem Treffen gings zum Bf Pavlovice. Das Auto sollte dort auch den ganzen Tag verweilen, den Rest ging es zu Fuß weiter. Skeptisch war ich schon, den ganzen Tag? Doch ich wurde eines Besseren belehrt. Danke Markus .
Den ersten Stich setzten wir am nördlichen Bahnhofsende von Pavlovice, ein erster Mischer war auf dem Südweg, 363 008 hatte Dienst an einem doch sehr stattlichen Zug in Richtung Plzen. Mut zur Schattenseite, mir wars nahezu gleichgültig, den Reiz hat eben beides:
Gut 12min später folgte 362 060, die Letzte blau-beige, schon mit LED, aber noch Altlack. Darauf waren wir zwar heute nicht aus, aber immerhin:
Danach ein Motivwechsel zu alter Stätte, zwar 2018 schon abgearbeitet, aber nochmal wollte ich es schon haben. Nur ist es im September schwierig, das Licht brauch lange um nahezu komplett im Tal zu sein. Als 240 064+063 mit einer Kohle aus Nove Sedlo kamen, war es noch nicht soweit, weshalb ich es vorzog, das Motiv mit ohne aufgemöbeltem Wasserhaus anzugehen. Die Sonne hatte erst 15min das Brückenbauwerk verlassen:
Aus Plzen wurde ein neuer gemischter Zug gen Norden angekündigt. Da hies es eine gut 20 minütige Wanderung anzugehen. Über Stock und Stein quasi, also einmal von quer nach kreuz. Hang empor im ZickZack, bis zum Feldwanderweg, der uns auf die andere Talseite am Berg entlang führen sollte. Kaum angekommen, war bereits der Zug leicht zu hören. 363 049 orgelte Richtung Cheb:
Der Wald im Miestal präsentiert sich in keinem so guten Zustand. Viele Bäume, teils schon ganze Flächen, abgestorben, verdürrt oder schon gelb gemarkert, also zur Fällung bereit. Das wird dem Fotografen hier noch so einige wunderbare Fotopunkte schaffen, aber auch den Wald für Jahrzehnte entstellen, leider. Wir trapten derweil zurück zum Ausgangspunkt, Schnellzug war unterwegs und dahinter gleich ein leerer Autozug. malo voran, ich dahinter. zwischenzeitlich schwebte mein Blick immer mal wieder nach links, dann wurde geschaut, machbar oder nicht. malo dann weg, ich konnte mir schon denken wohin er wollte, schließlich warte er länger darauf. Ich entschied mich für 362 078, die zweite Retro-Knödel an dem Tag, erneut für eine nördliche Brücke:
Gut 100m weiter der nächste Blick, selbe Brücke, aber mal in Hochkant. 230 054 und 102 waren mit einem leeren Skodazug gefolgt. Dieser verkehrt als Umleiter über Cheb-Marktredwitz, da auch das Elbtal des Nachtens wieder Baustellen bereit hält:
Letzter Schuss des Tages, Leerkohle nach Sedlo. 230 063+064 waren voll unterwegs an diesem Tag. Am Abend brachten sie bereits eine weitere Kohle nach Plzen. Hinten, mit markkantem Gebäude und hohem Funkmast daneben, der Bf Pavlovice. In einigen S-Kurven bahnt sich die Strecke hier den Weg nach Cheb hinauf. Nach dem Bild wurde das Licht ziemlich weiß, der Himmel immer mehr voller Wolken, Schmiersaafn sagt mer da im oberen Vogtland. Abbruch und Restaurantbesuch in Plana, da konnte einem das Wetter egal sein. Dann wieder heimwärts. Der erste Besuch im Miestal 2020 wird gleichzeitig zu 99% der Letzte gewesen sein. Das Tal erlaubt eben nur genug Möglichkeiten in den lichtstarken Tagen oder um die Mittagszeit. Mal schauen was das C-Wort für uns noch bereit hält, eventuell ist es auch bald nicht mehr gestattet, die Grenze zu passieren. Erste dunkle Gerüchte gab es bereits schon während der Autofahrten. Bis jetzt ist da noch nichts dran, bis jetzt!
Es bleibt nur eins zu sagen, ich komme gerne wieder!
klappte es eben doch. Und das gleich zwei Mal! Zwar entstanden zu jenen Besuchen genug 362 und 363 aller Farben, aber eben nie das Laminat.
Hier noch meine zwei Bildvarianten der Brücke "Wasserhaus am Kanal zur Josefi-Hütte" zu Tonis Beitrag. Ich bin nur nochmal hin, weil ich die Hoffnung nach "Licht am Wasserhaus" nicht aufgegeben hatte.
Gut erkennbar der farbliche Einzelgänger 362 078 am 557.
Und der im Prinzip zweite Befreiungsschuß an diesem Tage zum besagten Motive:
Die Laufleistung von uns beiden: im Steilhang im Wald, den Waldweg, und der Abstieg zum Einschnitt hinunter war beachtlich. Für Autoverfolger ist das nix ;-)
Ich bin nun mit der Strecke 170 Cheb - Stribro nach 16 Jahren der Fotografie einigermaßen gesättigt. Ein letztes Mal soll es geben wenn die neuen SIEMENS-Viaggio-Wagen ab Dezember 2021 rollen. Doch warten wir was die C-Frage in allen Belangen bis dahin erlaubt.
Gruß, malo
Dees is faj niad schäj, sua koa dees niad waajder gäj!