So nun sind wir in Ungarn. Das letzte Mal war ich 2008 dort und nur aufgrund von umfangreichen Umleiterverkehren in Westungarn war die Ausbeute an dieselbespannten Güterzügen zufriedenstellend. Seitdem hat sich die Anzahl der elektrifizierten Strecken erhöht und auf den Dieselstrecken der Verkehr reduziert, so daß ich mit Ungarn abgeschlossen hatte. Das EFV ist schuld, daß es mich doch wieder dahingetrieben hat, denn hier bin ich das erste Mal auf die MAV-Tracio-Seite gestoßen. Dort hab ich mir das Treiben auf dem Streckennetz der MAV eine Weile lang angesehen und mich, vor allem der Original M62 wegen, zu einer Wiederholungstat entschlossen. Aber der Reihe nach. Wir erinnern uns - die Slowakei gab sich sehr bedeckt und die Temperaturen bewegten sich gerade mal so im zweistelligen Bereich, 400 km weiter südöstlich im Pannonischen Becken herrschte Hochsommer mit mehr als 25 Grad Celsius, Sonnenschein und wolkenlosem Himmel (mit einer Ausnahme: der Durchfahrt der 628 322 durch Nyirbator - grrr.) Dank der elektronischen Glaskugel konnte nun ganz gezielt auf die Objekte der Begierde Jagd gemacht werden. Los gings im Raum Debrecen/Mateszalka/Valea lui Mihai
in Nyirbator schiebt die 418 174 ihre Wendezuggarnitur im schönsten Morgenlicht an uns vorbei in den Bahnhof
im Grenzbahnhof Valea lui Mihai konnten neben diversen ungarischen Maschinen auch Vertreter des rumänischen Schienenverkehres abgelichtet werden
so schlich sich 60-0180 an ihrer auf weitere Aufgaben wartenden Schwester 62-0741 vorbei.
kurz darauf erhielt 418 322 Ausfahrt und machte sich mit einem Kesselwagenganzzug auf den Weg nach Debrecen
Den ersten Rauschzustand bei mir löste die Glaskugel aus, als sie das Erscheinen einer M40 vermeldete. Diese fast ausgestorbene Spezies einmal live und dazu noch im "Güterzug"-Einsatz zu erleben (wenn man die Überführung eines einzelnen Güterwaggons so bezeichnen kann) erzeugte schon ein erhebliches Glücksgefühl 408 301 in Vasarosnameny
Danach ging es schnurstracks weiter in südlicher Richtung in das Gebiet um Szentes, Oroshaza und Szeged. Rübenverkehr und Baustoffzüge sorgten für reichlich Eisenbahnbetrieb. Auf dem Weg dahin wurde auch kurz an der Strecke nach Oradea vorbeigeschaut, wo uns 418 135 mit ihrem Personenzug in Barand über den Weg fuhr.
In Hódmezövásáhely (welch unaussprechlicher Name) gab es wieder eine schöne Überraschung. 2 M44 der privaten Bahngesellschaft KARPAT standen abfahrbereit mit einem schweren Sandzug, also auf an die Strecke
449 052 und 449 021 wuchten nicht weniger als 23 beladene Waggons durch Földeak
Train Hungary war eine weitere Privatbahn, die im Sandverkehr anzutreffen war. Der Kutter 600 840 der uns in seinem poppigem Erscheinungsbild in Algyö vor die Linse fuhr, führte unter den anwesenden 3 Personen zu sehr unterschiedlichen Symphatiebekundungen. Ich jedenfalls fand ihn ablichtungswürdig, obwohl mir natürlich neben dem Belarus eine M62 oder M41 lieber gewesen wäre.
M41 gabs dann noch einmal überraschenderweise im Güterzugdienst zu erleben - ein Rübenzug sollte von Szentes nach Kiskunfélegyháza (wieder so ein Wortungetüm) befördert werden. Und nachdem wir den Streckenabschnitt erkundet hatten, wußten wir auch warum keine 628 eingesetzt wurde - weder das Gleis noch die Lok hätten die Fahrt überlebt. 418 128 ist in Szentes angekommen um ihren Zug zusammenzustellen
da die gefahrene Geschwindigkeit dem Streckenzustand entsprechend war, konnte der Zug noch 2 Mal erlegt werden. Durchfahrt Csongrad
Durchfahrt Gater
Wer sich jetzt fragt wo denn die 628 zu sehen sind, von denen hier immer mal wieder die Rede war, dem sei die genaue Betrachtung des dritten Bildes empfohlen. Darauf ist klar und deutlich die 628 322 im Bahnhof Valea lui Mihai zu erkennen. Mehr von der geilsten Lok dieses Universums gibt es dann im 3.Teil dieser spannden Saga - demnächst in diesem Kino
@ Bw Adorf - ich bin zwar kein Rumänienexperte aber meines Wissens ist diese Art der Formsignale dort üblich. Ich gehe mal davon aus, daß diese Bauart der deutschen gleicht, so wie das auch in weiten Teilen Polens der Fall ist.
@ globetrotter in der Kopfzeile der EFV-Page gibt es eine Rubrik "Stellwerk" darunter findest Du die Links zu den Zugpositionen der einzelnen Länder. Wenn Du die MAV-Seite aufrufst erscheint die Streckenkarte des ungarischen Eisenbahnnetzes. Nach meinen Beobachtungen handelt es sich bei den blauen Strecken um elektrifizierte Bahnlinien und bei den schwarzen um Dieselstrecken. Klickst Du die einzelnen Punkte auf den Strecken an, erfährst Du was da gerade so unterwegs ist, inkl. der genauen Loknummer. Das war für uns wichtig, um herauszufinden ob es sich um eine Remo- oder original M62 handelt. Die blau umrandeten Punkte sind Güterzüge, die gelb umrandeten Personenzüge oder Lz-Fahrten. Solltest Du nicht fündig werden kann ich Dir auch gern den Link als PN schicken