Zitat aus einem Presseartikel: "Zum Leidwesen der Reisenden – und auch der [oberfränkischen] Bahn – gibt es seit dem Fahrplanwechsel im Dezember keine durchgehenden Züge mehr zwischen Franken und Sachsen. Die Linie Nürnberg-Dresden, der ehemalige Franken-Sachsen-Express, wurde, eine Folge der Regionalisierung des Regionalverkehrs, in Hof gebrochen; die Reisenden nach und aus Sachsen müssen umsteigen. Das klappt bislang in 96 Prozent aller Fälle, sagte Domke. Die Regel-Umsteigezeit in Hof ist mit vier Minuten knapp bemessen, und wenn es hakt, sieht der Reisende bestenfalls noch die Schlusslichter – da die Züge Anschlüsse in den Knoten Zwickau und Chemnitz sowie die Fernverkehrsanschlüsse in Nürnberg erreichen müssen, ist die Wartezeit auf verspätete Züge naturgemäß begrenzt. Und die Kunden dürfen eine Stunde Fahrzeit draufschlagen. „Wir haben wegen des gebrochenen Verkehrs in Hof einen spürbaren Rückgang an Reisenden“, ist Domke nicht begeistert."
Ich denke, dies ist nur die halbe Wahrheit. Daß es aufgrund des Umsteigezwangs einen gewissen Rückgang an Reisenden geben wird, war zu erwarten. Trotzdem hatte ich im Vorfeld die Umstellung begrüßt, um dem Fahren mit Diesel über große Strecken unter Fahrdraht ein Ende zu bereiten. Versprochen wurde den Reisenden im Gegenzug der generelle Einsatz geräumiger und komfortabler Doppelstockwaggons. Daß die sächsischen Aufgabenträger und DB Regio ihr Versprechen bezüglich des RE3 so unzureichend umsetzen, war jedoch aus meiner Sicht vorab nicht zu erwarten. Nach vorübergehender Besserung und trotz gegenteiliger Versprechen sind in dieser Woche wieder verstärkt 612er unterwegs, allerdings nun ohne Neigetechnik und mit Umsteigen von 612er auf 612er in Hof Hbf. Dies ist auf Dauer - abgesehen von kurzfristigem Ersatz in seltenen Ausnahmefällen - nicht akzeptabel und nicht vertragskonform. Ich denke, daß dies die zuständigen Aufgabenträger ähnlich sehen werden.
Raum Neusorg, Dienstort Marktredwitz gleich unterhalb Bahnhof
Nicht teilweise.
Wenn ich zurückdenke an die Jahre um 2000: Da fuhren zwischen Marktredwitz und Hof im Blockabstand zwei InterRegio-Linien und ermöglichten ohne oder mit einem Umsteigen und wartenden Zügen Verbindungen von Stuttgart, Nürnberg, München, Regensburg nach Leipzig, Chemnitz, Dresden. Laufruhe, kein Dröhnen, kein Kaltluftföhn, keine grelle Beleuchtung, überfüllte Züge und Herumstehen in Pegnitz sondern Platz und Service im Zug. Zwei Züge, das heißt 14 Wagen über die bayerisch-sächsische Grenzlinie. Und der IR schaftte Nürnberg-Hof in der gleichen Zeit wie heute der RE. Die Züge waren unter der Woche zwar auch nur bedingt gut besetzt, aber am Wochenende voll und verstärkt. Trotz der dazwischen liegenden RE-Linie (nicht durchgehend). Heute 4 Wagen. Klar sind die Autobahnen noch etwas besser ausgebaut als 2000, aber auch damals fuhren die Leute schon nicht mehr Trabant oder Wartburg
Die Feststellung von Herrn Domke wegen des Brechens mag zum Teil zutreffen, aber er tut mir leid, wenn er nur das offiziell sagen muss. Man muss heute von Landshut nach Altenburg oder Ansbach nach Chemnitz nicht nur einmal, sondern so oft umsteigen, dass ein gehöriges Potenzial schon dadurch verloren ging. Und ebensoviel macht der oben aufgezeigte Komfort der einzigen noch eingesetzten NT-Triebwagen in Nordostbayern aus. Nicht auszudenken, was noch wegbrechen würde, wenn Hof-München statt ALEX auch noch aleine 612 + Dosots südl. Regensburg fahren würden. Den eigenwirtschaftlichen InterReio gibt es aus (vekehrs)politischen Gründen nicht mehr, aber was hätte die Aufgabenträger gehindert, einen ALEX länderübergreifend zu fahren und die DB, für einen so langfristigen Fahrzeug-Lebenszyklus vernünftige Züge einzusetzen. Aber man ist in den oberen Etagen auf 2 Ohren taub und das Bestellerentgelt reicht schon aus für gut Cash...