pfeift dr Wind so kalt Do fehrt de Eisnbahn, en Berchl rauf und noh.
Tja, wie einst im Gedicht, ist das auch heute noch. Täglich bespannen Loks der BR 754 die Reisezüge nach Železná Ruda (Markt Eisenstein) Zusammen mit unserer BR185 machte ich einen 2 tägigen Ausflug in den Böhmerwald, der auch mit anderen Dingen, außer der Eisenbahn, punkten kann. Beginnen wir an den Ausläufern des Böhmerwaldes, genauer gesagt bei Dešenice (Deschenitz). 754 041 rollt mit dem Rychlik 775 talwärts Richtung Nyrsko (Neuern):
754 058 brachte anschließend den ersten Bergfahrer, Os 7504, die Steigung Richtung Zelená Lhota (Grün) hinauf:
Für den nächsten Bergfahrer, den R 778, bestiegen wir die Höhen oberhalb von Dešenice, wo es anschließend so richtig in die Berge geht, 765 006 hatte die Ehre, diese herrliche Kulisse zu befüllen:
Der Mittagszug, diesmal als SP 1962, brachte die 754 041 am Esig von Zelená Lhota vorbei, das mittlerweile ein Lichtsignal geworden ist:
Nach einigen Suchen, entschieden wir uns doch, für den letzten in Sonne verkehrenden Zug, wieder ans Esig von Zelená Lhota zu gehen. 754 006 brachte den R 776 vorbei:
Danach ging es in die Unterkunft, die wir uns spontan herausgesucht haben, ohne vorher zu reservieren. Bei Hamry-Hojsova Stráž (Hammern - Eisenstrass) entdeckten wir das Hotal Kollenhof, das für mich, etwas ungewöhnlich, einen deutschen Namen hat. Doch die Wirtsleute, 2 ganz nette ältere Herrschaften, waren sehr sehr freundlich und konnten nahezu perfekt Deutsch. Da fühlte man sich auf Anhieb wohl:
Die weihnachtliche Beschmückung des Vorplatzes zum Hotel verlieh dem Ganzen einen besonderen "Touch":
Und die unweit davon gelegene Kirche trug mitsamt der klaren Winternacht dazu bei:
Und wir hatten einen wahren Volltreffer gelandet. Ein wirklich schmuckes Stück, natürlich ist hier der Speisesaal gemeint. Die Bedienung war auch nicht zu verachten :
Also gabs zum Feierabend erstmal ein gutes Bier, PilsnerUrquell, na dann, Prost!:
Das Essen war bestellt, die Seidel wurde immer weniger, aber es sollte nicht mehr lange dauern bis zum Festmahl:
Ja dann kam es, Hirschbraten aus eigenem Jagdrevier mit Rotkraut und böhmischen Knödeln, ein Fest für den Mund, wir waren hin und weg:
Das sah dann später so aus, zu deutsch "Ich habe fertig":
Irgendwann war auch die Seidel von mir und vom Kollegen BR185 weg:
Die nächsten Seideln samt des Nachtisches erspar ich mir jetzt mal. Es war aber ein sehr toller Abend! Am nächsten Morgen nach einen guten Frühstück verabschiedeten wir uns und fuhren zum Bahnhof von Hamry-Hojsova Stráž, der Einschnitt sollte in den Morgenstunden beleuchtet sein. Leider fuhr der morgendliche Os 7542 unter der Woche in Triebwagenform, was wir aber leider nicht wussten. Ein Bild wurde es dennoch, vom BÜ aus:
Wieder weiter unten bei Dešenice, entdeckten wir wenige hundert Meter hinter unserer gestrigen Stelle zu 754 058 einen tieferen, recht freien Abschnitt, der bald in Sonne sein würde. Os 7504, der als Verstärker in der Winter und Herbstmonaten verkehrt, fiel uns hier mit 754 009 zum Opfer:
Der nur ca. 45min später verkehrende R 778 kam dann in voller Sonne im Einschnitt an, 754 015 hatte die Ehre:
Etwas, das wir uns für den Nachmittagszug am Vortag angeschaut hatten, war dieses Postenhaus vor Hamry-Hojsova Stráž, das aber vom Sonnenstand her für den Zug schon zu spät war. Der Mittagszug könnte gehen, dachten wir uns so. Also gings zum SP 1962 an dieses Haus, wo 754 006 aus dem Einschnitt blubbert:
Talwärts fahrende Züge rollten uns nur 3 vor die Linse. Dieses hier war mal ein Experiment gegen das Licht, 754 015 rollt mit R 777 auf Zelená Lhota zu:
Letzter Zug für uns wurde der R 776, wieder Zelená Lhota, aber etwas unterhalb von den anderen Standorten. 754 041, die mit ihrem roten Lokschild für mich deutlich mehr hermacht als die Klebeziffern, machte sich auf dem Weg Richtung Špičák (Spitzberg):
Heimwärts führte uns der Weg über Domažlice (Taus), wo ja unter der Woche auch 2 Brillenleistungen zwischen hier und Plzeň (Pilsen) pendeln. 754 058, die wir heute vermisst hatten, brachte den Os 7412 in den Bahnhof, sozusagen im letzten faden Licht des Tages:
Langsam machte sich auch der Hunger breit, das Mittagessen hatte schließlich Ausfall. In Chodová Planá (Kuttenplan) fuhr wir auf Empfehlung des Bekannten in eine Bierbrauerei, die auch Essen anbietet. Am "Chodovár" angekommen, traten wir also ein in die gute Stube:
Ein weiter Flur mit Schaufenstern, die zurück in die alte Geschichte der Bierbraukunst zurückblicken ließen, ging es immer tiefer hinein in den Bau:
Oben, erwartete den Besucher eine Ausstellung von Bierflaschen, Sorten und alten Relikten aus vergangenen Zeiten:
Vom unserem Platz aus, hatten wir auch einen blick auf diese 2 Herrschaften, die ebenfalls an die Bierbrauung erinnern sollen:
Für mich kam dann ein Schweinelendenmedaillon mit Rotkraut, frischen Bohnen und Beilage, es war wieder ein wahrhaft tolles Essen:
Während sich Kollege BR185 ein Bier genehmigte, probierte ich die hauseigene Limonade aus, vorzüglich, genau wie das Essen:
Letzte Station für meine Reise war Luby (Schönbach), wo getankt wurde. Mit diesem Weihnachtsbaum, der den oberen Stadtteil schmückt, wünsche ich euch einen guten Rutsch ins neue Jahr 2016 mit viel Spaß und tollen Bilden:
Gruß und an BR185 und auch liebe Grüße an br233, der seinen genialen "Sonnenschlonzuntergang" bestaunen durfte.