Wir schliefen gut, die Betten waren bequem, der Wagen hatte eine gute Laufruhe. Trotz Umleitung hatten wir Offenburg mit nur 6 Minuten Verspätung verlassen. Toll dachte ich und machte das Rollo am Fenster hoch. Aber was sah ich da? Nicht nur einen wolkenverhangenen Himmel, sondern auch eine sehr langsam an uns vorbei ziehende Landschaft. Der Zug schlich vor sich hin. Wir hingen wahrscheinlich hinter einem RE fest, der für die Strecke bis Freiburg 25 Minuten länger braucht. In Denzlingen nahm man uns dann zur Seite und wir standen. Dann wurde auch der Letzte geweckt, denn der Zugbegleiter meldete sich: Wir stehen und er weiß auch nicht warum. Tolle Auskunft, vor allem für die, die eventuell noch geschlafen haben.
Dann trauten wir unseren Augen nicht. Wir wurden von einem Güterzug überholt! Wir blieben aber weiter stehen und standen…. Es kam dann noch ein ICE an uns vorbei. Mit 42 Minuten Verspätung erreichten wir Freiburg. Die DB schafft es, aus 33 Minuten planmäßiger Fahrzeit stolze 75 Minuten zu machen. Warum läßt man den RE nicht 3 Minuten später in Offenburg abfahren und warum läßt man dann noch einen Güterzug an uns vorbei? Dies zeigt doch eindeutig, welches Interesse die DB am Nachtzug hat.
Frühstück aus der Pappbox.
Wir passierten die Schweizer Grenze.
Bis Basel holten wir 5 Minuten auf, standen die Zeit dann aber im Basel Bad Bf wieder ab. Nun wechselten wir wieder den Wagen. Seit Leipzig hing direkt neben uns als Wagen 284 ein Bimdz 268. Mit InterRegio-Feeling fuhren wir nun bis nach Zürich.
Der Zug hat eine ordentliche Länge, zwischen Leipzig und Basel sind es insgesamt 14 Wagen.
In Basel SBB leerte sich der Zug. Den Bimdz hatten wir jetzt für uns allein. Nach einem Fahrtrichtungs- und Lokwechsel ging die Fahrt weiter nach Zürich. Nun zog eine Re 420 der SBB den Zug. Durch die Verspätung passten wir nicht mehr so richtig in den Schweizer Takt. Die SBB schickte uns nun statt über die Hausteinstrecke über die Bözbergstrecke nach Zürich.
Durchfahrt durch den 1993 aufgelassenen Bahnhof Effingen.
Das ehemalige Zentralstellwerk im Züricher HB. Mittlerweile wird der Bahnhof vom Flughafen aus ferngesteuert.
Ankunft in Zürich HB.
Die WLABmz 826 Schlafwagen der CD passen von ihrer Außengestaltung mit der Sternenkonstellation des großen Wagens sehr gut zu den Zugnamen der Nachtzüge der DB. Daneben trägt jeder Wagen noch die Silhouette eines UNESCO-Weltkulturerbes in Tschechien. Die ersten Wagen haben aber mittlerweile die Najbrt-Farbgebung erhalten. In einer Anzahl von 12 Wagen wurden diese ab 2006 von der CD bei Siemens Maribor beschafft. Die Wagen sind nahezu baugleich mit den ab 2003 von der DB beschafften WLABmz 173.
CD WLABmz 826 (CZ-CD 61 54 71-91 011-1) mit der Silhouette der Basilika St. Prokop in Třebíč.
SBB Re 420 243 hat uns von Basel nach Zürich gebracht.
Um 09:40 Uhr, mit 35 Minuten Verspätung, erreichten wir Zürich HB auf Gleis 12.
Durch die Verspätung hatte sich unser Aufenthalt in Zürich etwas verkürzt. Den Vormittag wollten wir damit verbringen, uns den Bahnhof und die Stadt etwas anzusehen. Vor dem Besuch des Bahnhofs empfiehlt es sich das Buch “Zürich HB – Porträt eines faszinierenden Kosmos“ von Martin Walker zu lesen. Ausleihbar z. B. in der Stadtbibliothek Chemnitz.
Das jetzige Bahnhofsgebäude wurde zwischen 1865 und 1871 erstellt. In den folgenden Jahren folgten einige Umbauten. Von 1929 bis 1933 erfolgte dann die größte Veränderung, die bis heute noch Bestand hat. Die Querhalle, ursprünglich als Provisorium gedacht, wurde gebaut. Die Züge halten seit dem an den 16 Gleisen vor der Querhalle und die ursprüngliche Bahnhofshalle mit ihren 6 Gleisen wurde zum größten überdachten Platz der Schweiz. 1990 wurde der unterirdische Bahnhof Museumsstraße für die S-Bahn in Betrieb genommen. 2014 erfolgte die Eröffnung des zweiten unterirdischen Bahnhofs Löwenstraße der Durchmesserlinie für S-Bahn und Fernverkehr.
Angekommen am Querbahnsteig fällt der erste Blick auf die Anzeigetafel.
Die Bahnhofshalle verlor 1933 ihre Gleise und gilt seitdem als der größte überdachte Platz der Schweiz.
Es ging hinab in den Bahnhof Löwenstraße der Durchmesserlinie.
Blick auf die 420 m langen Bahnsteige des Bahnhof Löwenstraße.
Re 460 099 mit IC 811 von Brig nach Romanshorn.
Nach unserem kleinen Bahnhofsrundgang schauten wir uns noch etwas die Altstadt an. Dabei folgten wir der Limmat bis zum Zürichsee. Nachdem die Tage davor herrliches Sommerwetter in der Schweiz herrschte, zeigt sich der Himmel bei uns wolkenverhangen und grau.
Liebesschlösser am Mühlesteg.
Gegen 12 Uhr waren wir wieder zurück am Bahnhof. Unsere nächste Etappe stand bevor.
Das Empfangsgebäude mit dem Denkmal für Alfred Escher.
Blick auf die alte Bahnhofshalle des Hauptbahnhofs.
Am Eingang steht die Kilometer-Null-Säule. Sie erinnert daran, dass hier das Schienennetz seinen Anfang nahm.
Durch den landesweiten Taktfahrplan hat man immer kurz nach Viertel und Dreiviertel eine leere Bahnsteighalle und könnte über alle 16 Gleise schauen. Leider hat dies bei uns nicht ganz funktioniert. Kurz danach füllte sich die Halle schon wieder mit Zügen.
Re 420 131 hatte IC 207 aus Frankfurt/Main zwischen Basel und Zürich bespannt.
So sieht ordentlicher Doppelstock-Fernverkehr aus. IC 568 von Chur nach Basel SBB.
Sehr schön und gut gemacht, aber eine kleine Berichtigung dann leider doch. Der Zug fährt planmässig über den Bözberg, sonst klappt es nicht mit den Halt in Baden. . Sei froh das es so ist, denn der Bözberg ist wesentlich interessanter als der Hauenstein. Und mit der leeren Bahnhofshalle war es vor der DML (Durchmesserlinie) nur zwischen Minute 09 und 13 zum "durch schauen" möglich. Davor und danach standen immer irgendwelche Züge "rum". Aber sehr gut gesehen !