Die RhB befindet sich ja derzeit fahrzeugmäßig stark im Umbruch, weil aktuell die Beschaffung und Inbetriebnahme von 56 neuen vierteiligen Triebwagen mit automatischer Kupplung läuft. Dafür wird dann ein größerer Teil der nicht barrierefreien älteren Einheitswagen demnächst abgestellt.
Zur Ablenkung vom Alltag schaue ich hin und wieder den Live Stream der RhB an. Daraus kann man recht gut den aktuellen Fahrzeugeinsatz erkennen:
- Chur-Filisur-Albula-Tunnel-Samedan-St.Moritz: Ge 4/4 III (+ Verstärker-Einheitswagen) + 6-teilige Alvra-Zuggarnitur + At Steuerwagen mit Allegra-Kopf; oft auch ein Umlauf mit Ge 4/4 II oder ABe 8/12 und komplett aus Einheitswagen und mit At oder Bt Steuerwagen mit Allegra-Kopf - Chur-Ilanz-Disentis: Ge 4/4 II + Einheitswagen + Bdt NEVA Steuerwagen (hier nur wegen des Niederflurabteils, nicht zum Steuern genutzt) - S-Bahn Chur Linien S, S1 und S2 sowie RE-Verstärker Chur-Thusis: ABe 4/16 II „Capricorn“ - Chur-Arosa: ABe 8/12 „Allegra“ (+ optional Verstärker-Einheitswagen + Steuerwagen Bdt NEVA oder Bt mit Allegra-Kopf) - Landquart-Klosters-Davos/-Vereina-Tunnel-Samedan-St.Moritz: Mehrfachtraktion ABe 4/16 II „Capricorn“ (die Flügelzüge verkehren vereinigt bis Klosters, ab dort getrennt) - Landquart-Klosters-Vereina-Tunnel-Scuol-Tarasp: meist Doppeltraktion ABe 4/16 II „Capricorn“ (wird ab Dezember 2023 dann mit untenstehenden Zügen nach Davos geflügelt) - Landquart-Klosters-Davos: mitunter noch Ge 4/4 II + Einheitswagen oder meist mit ABe 4/16 II „Capricorn“ (wird ab Dezember 2023 dann auch bis Klosters mit der obigen Verbindung nach Scuol-Tarasp via Vereina-Tunnel geflügelt, so daß dann ein 30min-Takt Landquart-Klosters-Davos/Vereina entsteht) - Davos-Filisur: ABe 4/16 II „Capricorn“; zweimal täglich historisch mit Ge 6/6 I „Krokodil“ oder Ge 4/4 I und historischen Waggons - Pontresina-Samedan-Scuol-Tarasp: ABe 4/16 I „Allegra-Kopf“ + Fahrradwagen + Steuerwagen Bt mit Allegra-Kopf oder Bdt NEVA - St-Moritz-Pontresina-Tirano: —— Regio: ABe 8/12 „Allegra“ + Einheitswagen (+ offene Waggons, in Tagesrandlage auch ABe 8/12 allein —— BEX: meist 2x ABe 4/4 III + BEX-Waggons, die durchgehenden Züge ins Stammnetz mit ABe 8/12 + BEX Waggons wegen Systemwechsel —— GEX: meist mit Ge 4/4 II und GEX-Waggons, seltener andere Bespannungen - Güterverkehr: meist mit 2x oder 1x Ge 4/4 II (denn die Ge 6/6 II wurden ja abgestellt), teilweise auch mit Ge 4/4 III, selten sogar mit ABe 8/12 umlaufbedingt - Vereina-Autozüge: mit Ge 4/4 III, Autotransport-Waggons und speziell dafür umgerüsteten älteren Steuerwagen Bdt ohne Niederflur
Weiterhin soll bis Ende 2023 bereits die Umstellung des RhB-Netzes auf die neue Zugsicherung ZSI 127 beendet werden. Dieses moderne Zugsicherungssystem von Siemens mit Bremskurvenüberwachung, Geschwindigkeitsüberwachung und Abfahrverhinderung ist zwar eine firmeneigene Lösung, basiert jedoch auf ETCS-Hardware (Balisen und Fahrzeuggeräte) und soll künftig für alle Schmalspurbahnen der Schweiz zum Einsatz kommen, um die bisher vorhandenen, veralteten und rein punktförmigen Systeme ohne Bremskurvenüberwachung abzulösen. Dies führt natürlich notgedrungen dann dazu, daß auch solch historische Vereinsfahrzeuge wie das „Bernina-Krokodil“ damit nachgerüstet werden müssen, um weiter fahren zu können. Außerdem wurde im Rahmen der erfolgten Bahnhofsmodernisierung in Pontresina nun das letzte Stellwerk auf Fernsteuerung umgestellt, so daß jetzt das gesamte RhB-Netz aus Landquart via „ILTIS“ fernbedient wird. Dort bekommt man vermutlich eher Personal.
So sehr Bund und Kanton auch in die Erneuerung der RhB investieren, und so gut auch die Infrastruktur dort gepflegt und schrittweise erneuert wird: man spürt laut der Pressemeldungen trotzdem einen zunehmenden Kosten- und Rationalisierungsdruck im Betrieb, und auch Personalmangel ist inzwischen kein Fremdwort mehr. Dennoch glaube ich, daß es niemals zu solchen Zuständen wie teilweise hierzulande kommen wird. Und ohnehin ist es ja bemerkenswert, daß man nahezu auf dem gesamten Stammnetz, und saisonal künftig auch nach Arosa, einen 30min-Takt anbieten will.
Mit freundlichen Grüßen Andreas M.
Edit: Oops, bei Ilanz war ein i zuviel hineingeraten. Danke im voraus für weitere Korrekturen. Edit2: Die RE-Züge von Disentis werden offenbar kaum noch über Chur hinaus durchgebunden, außer in Tagesrandlage. Edit3: Um die etwas speziellen Kompositionen im Einsatz zwischen Pontresina und Scuol-Tarasp machen die Fotografen scheinbar einen Bogen, aber ein Beispiel fand ich dann doch noch (Reihung: Bdt NEVA + Fahrradwagen + ABe 4/16 I): https://bimmelbahn-forum.de/forum/index....-bahn/&pageNo=3 Edit4: Kleinere Aktualisierungen und Ergänzungen
Die RhB bietet außerdem, wie ich gerade sehe, immer noch den Service von tagesaktuell öffentlich einsehbaren Lokeinsatzplänen (siehe erster Link auf der Seite):
Hier sieht man zum Beispiel, daß von den fünf Triebwagen ABe 4/16 I (3101 bis 3105) mit dem Allegra-Kopf heute zwei in Reserve standen, aber nur zwei für die Strecke zwischen Pontresina und Scuol-Tarasp eingeplant waren (dort fahren sie wie erwähnt mit Fahrradwagen und Steuerwagen), dafür war der dritte Umlauf doch mal wieder mit Ge 4/4 II und Einheitswagen besetzt. Überraschungen sind also immer möglich.
Von solchen Einzelleistungen und Verstärkerzügen abgesehen wird die Berninastrecke generell noch auf sehr lange Zeit mit Schlepptriebwagen + Einheitswagen betrieben, hier ist noch kein Ersatz in Sicht. Ebenso bleiben die Ge 4/4 III natürlich auf der Albulastrecke, denn dafür hat man ja extra die neuen Wendezüge beschafft, die man nach Bedarf um wenige Einheitswagen ergänzt. Auf allen anderen Strecken der RhB wird man allerdings demnächst kaum noch lokbespannte Reisezüge sehen.
Noch ein Nachtrag zur RhB: Wie oben erwähnt, stellt die RhB derzeit von dem rein punktförmigen und mittlerweile als veraltet geltenden Zugsicherungssystem „Integra 79“ auf das moderne Zugsicherungssystem „ZSI 127“ von Siemens Schweiz AG um, welches den vom Bundesamt für Verkehr (BAV) festgelegten neuen Schweiz-weit gültigen nationalen Standard „Zugbeeinflussung für Bahnen, welche nicht zu ETCS migrieren“ (eher bekannt unter „Zugbeeinflussung Meterspur“, sogenannter ZBMS-Standard) vollständig erfüllt und umsetzt. Weitgehend will man damit bei der RhB bis Ende 2023 schon fertig sein.
Man sieht hier, daß zum einen natürlich ähnliche Funktionen verfügbar sind, wie vom hiesigen PZB90 bekannt. Es kann also eine kontinuierliche Bremskurvenüberwachung auf dem Tfz nach der Beeinflussung allein basierend auf den üblichen Eurobalisen und den darüber empfangenen Strecken- und Zielpunktdaten (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Eurobalise ) erfolgen. Man hat dann ähnliche Einschränkungen wie von PZB90 bekannt, d.h. wenn ein Zug bei haltzeigendem Ausfahrsignal an den Bahnsteig fährt, und das Signal erst nach dem erfolgten Halt auf Fahrt geht, dann ist eine manuelle Befreiung nur bei ausreichendem Durchrutschweg hinter dem Signal (eher selten) möglich, andernfalls muß vom Bahnsteig bis zum Signal „geschlichen“ werden.
ABER: Es gibt hier ausdrücklich auch die Möglichkeit, und es wird sogar vom BAV empfohlen, zusätzlich Euroloop (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Euroloop ) einzusetzen, um eine echte Abfahrverhinderung zu realisieren, die sich automatisch deaktiviert, wenn das Ausfahrsignal auf Fahrt geht. Das erscheint mir für Schmalspurbahnen schon ein ziemlicher Luxus. Ich bin gespannt, in welchem Umfang die RhB das tatsächlich umsetzt.
Zitat von Andreas M. im Beitrag #1 - Chur-Filisur-Albula-Tunnel-Samedan-St.Moritz: Ge 4/4 III (+ Verstärker-Einheitswagen) + 6-teilige Alvra-Zuggarnitur + At Steuerwagen mit Allegra-Kopf; oft auch ein Umlauf mit Einheitswagen und At oder Bt Steuerwagen
Und so kann das dann auf der Albula-Strecke aussehen: Eine Ge 4/4 II mit Ersatz-Garnitur aus Einheitswagen und Bt Steuerwagen (mit Allegra-Kopf):
Daß auf der Albulabahn noch Garnituren mit Einheitswagen und ohne moderne Alvra-Wendezuggarnitur verkehren, kommt sehr oft vor. Denn man hat nur 6 Alvra-Garnituren beschafft, und solange man in St. Moritz noch eine Langwende macht, statt der dort künftig geplanten Kurzwende, solange gibt es auch 6 Planumläufe auf der Albula-Strecke. Wann immer also eine Alvra-Garnitur zur Wartung oder Reparatur muß, wird auf die alten Waggons zurückgegriffen. Normalerweise erfolgt die Traktion dann aber mit ABe 8/12, um mehr Niederfluranteil im Zug zu haben. Der Einsatz einer Ge 4/4 II wie auf dem verlinkten Foto für diese Zwecke ist selten.
Übrigens finde ich die künftig geplante Kurzwende der Albula-Züge in St.Moritz für Schweizer Verhältnisse schon recht bemerkenswert, um es höflich auszudrücken. Ich bin gespannt, was man dann bei größeren Verspätungen aus Richtung Chur machen will. Nicht, daß man auch noch die hierzulande ja sehr beliebte „Pofalla-Wende“ in die Schweiz exportieren muß. Dann verliere ich den Glauben …
Der folgende Video-Link zeigt ab 00:00 bis 01:40 nochmals die oben erwähnten ungewöhnlichen Garnituren, die aktuell zumeist zwischen Pontresina und Scuol-Tarasp im Einsatz sind, bestehend aus einem Bt-Steuerwagen, einem älteren Fahrradwagen mit Mitteleinstieg und einem der fünf ABe 4/16 I mit der Nummer 3101 bis 3105. Diese Triebwagen waren ursprünglich mal für die S-Bahn Chur beschafft worden und hatten dort vor etwa 10 Jahren weitgehend die bei Fotografen beliebten Be 4/4 abgelöst.
Ab 01:40 sieht man dann in diesem Video aber auch, was im RhB-Dienstplan oft zu sehen war, nämlich daß zwischen Pontresina und Scuol-Tarasp in diesem Sommer oft abweichend einer der drei Umläufe auf dieser Strecke zur Freude der Fotografen mit der auffällig gelben Lok Ge 4/4 II Nr. 612, diversen Einheitswagen und einem Bt-Steuerwagen bestückt war.
Ab 05:48 schließlich wird im Video ein interessanter „Mitzieher“ kurz vor Bever gezeigt, wo man die neuen Garnituren der Baureihe ABe 4/16 II „Capricorn“ in Doppeltraktion sieht. Davon werden aktuell ja stolze 56 Stück bei der RhB beschafft, welche die Nummern 3111 bis 3166 tragen werden. Bisher sind die Fahrzeuge schon bis zur Nummer 3155 im Dienstplan aufgetaucht, es sind also offenbar schon ca. 45 Stück der Fahrzeuge ausgeliefert, sofern es der Reihe nach geht.
Nachtrag: Bei 09:00 und in der Folge sieht man schließlich noch eine der ebenfalls mittlerweile häufigen Doppeltraktionen von Ge 4/4 II vor Güterzügen. Denn die früher für die Güterzüge auf der Albula-Strecke zuständigen 6-achsigen Ge 6/6 II hatte man ja Ende 2021 alle abgestellt, und Ge 4/4 III sind für diesen Zweck nicht genügend vorhanden. Immerhin wurde kürzlich eine etwa baugleiche zusätzliche Ge 4/4 III von der MOB gekauft, die derzeit modernisiert wird.
Mit freundlichen Grüßen Andreas M.
Edit: Leider muß ich noch eine Korrektur hinterherschieben. Die Info, daß die RhB „kürzlich“ eine weitere Lok der Baureihe Ge 4/4 III von der MOB erworben hat, stammte offenbar aus einem sehr veralteten Beitrag. Das war nämlich schon 2019. Allerdings hätte diese Lok mit der geplanten RhB-Nummer 653 ja zunächst von Gleichspannung auf die RhB-Wechselspannung umgebaut werden müssen, und sie soll dann gleichzeitig auch als Baumuster für die geplante Modernisierung der Leistungselektronik aller anderen RhB-Loks dieses Typs dienen. Mit diesem Projekt ist man noch immer nicht fertig.
Beide RhB-Krokodile sind derzeit nicht einsatzfähig. Für die historischen Zugpaare zwischen Davos und Filisur kommt daher schon seit längerem eine der beiden noch verbliebenen Ge 4/4 I mit der Nr. 603 oder 605 zum Einsatz. Diese Loks sind zwar mit Baujahr ab 1953 auch nicht mehr die jüngsten, so mancher Krokodil-Freund dürfte trotzdem etwas enttäuscht sein.
Ausgeliefert sind somit nun inzwischen die Triebwagen mit den Nummern 3111 bis 3157, bis Mitte des Jahres 2024 folgen dann noch die restlichen Fahrzeuge bis zur Nummer 3166, womit die geplanten 56 Stück dann vollständig wären. Steinbock-frei bleiben anschließend nur noch die folgenden RhB-Linien: - Pontresina-Tirano (weiterhin mit ABe 8/12 „Allegra“ und ABe 4/4 III) - Pontresina-Scuol-Tarasp (weiterhin mit ABe 4/16 I „Allegra“, vormals S-Bahn Chur) - Chur-Filisur-St.Moritz (weiterhin mit Ge 4/4 III) - Chur-Arosa (weiterhin mit ABe 8/12 „Allegra“) - sowie generell Güter- und Arbeitszüge (der Steinbock kann mit seiner automatischen Schwab-Kupplung keine Waggons befördern) und auch einige lokbespannte Verstärkerzüge in Tagesrandlage
zur Berninabahn lässt sich sagen, dass die Tage der ABe 4/4 III gezählt sind. Mit dem übernächsten Fahrplanwechsel im Dezember 2023 endet der Einsatz der Triebwagen aufgrund freigewordener Allegra ZTZ.
Die Einsätze der Ge 4/4 II in der Ruinaulta enden voraussichtlich zum nächsten Fahrplanwechsel im Herbst. Wer also ein Stück langgelebten Betriebsalltag noch einmal miterleben möchte, sollte sich ranhalten! Freigewordene Maschinen werden dann im Gütervekehr eingesetzt. Die wiederum dort freigewordenen Ge 4/4 III gehen in den Vereinatunnel aufgrund eines neuen Betriebskonzeptes (deshalb wurde auch eine typenähnliche Maschine von der MOB gekauft).
Soviel dazu. Gerne können wir uns zum Forumstreff im November weiter dazu austauschen.
Der erste Punkt mit der schon zeitnah geplanten Ablösung der ABe 4/4 III ist neu für mich, das hatte ich so noch nicht mitbekommen. In den aktuellen Lokdiensten finden sich zum Beispiel heute 11 Umläufe der ABe 8/12 (drei für Chur-Arosa sowie acht für Bernina-Regio und BEX mit Systemwechsel). Diese würden m.E. auch langfristig weiter benötigt. Die ABe 4/4 III fahren derzeit noch zwei Umläufe mit BEX ohne Systemwechsel. Wenn man diese beiden Umläufe auch noch auf die ABe 8/12 umstellt, dann hätte man 13 Umläufe bei 15 vorhandenen Fahrzeugen.
Vermutlich ist also der Plan, die Reserven umzuschichten. Bei einem Mangel an ABe 8/12 würde man dann also vermutlich Chur-Arosa lokbespannt mit Ge 4/4 II fahren (von denen dann mehr als genug frei sind nach Wegfall von Chur-Disentis) oder - was ja gerade außerhalb der Saison auch ginge - mit dem künftig allgegenwärtigen Steinbock.
Mit freundlichen Grüßen Andreas M.
PS: Mit den ABe 4/4 III würde man dann bereits die einst ersten Fahrzeuge mit Drehstromtechnik bei der RhB abstellen, während die noch mit klassischen Reihenschlußmotoren ausgestatteten und nicht rückspeisefähigen Ge 4/4 II weiter im Einsatz blieben. Letztere werden ja zusätzlich auch als Reserve für die Albulabahn benötigt. Aber das ist dann eben so.
Zitat von Zugmeldestelle im Beitrag #7zur Berninabahn lässt sich sagen, dass die Tage der ABe 4/4 III gezählt sind. Mit dem übernächsten Fahrplanwechsel im Dezember 2023 endet der Einsatz der Triebwagen aufgrund freigewordener Allegra ZTZ.
Zitat von Andreas M. im Beitrag #8Der erste Punkt mit der schon zeitnah geplanten Ablösung der ABe 4/4 III ist neu für mich. […] Vermutlich ist […] dann der Plan, die Reserven umzuschichten. Bei einem Mangel an ABe 8/12 würde man dann also vermutlich Chur-Arosa lokbespannt mit Ge 4/4 II fahren (von denen dann mehr als genug frei sind nach Wegfall von Chur-Disentis).
Bei DSO wurde jetzt noch geschrieben, daß es möglicherweise sogar planmäßig wieder zu lokbespannten Umläufen zwischen Chur und Arosa kommt, um die Abstellung der ABe 4/4 III zu ermöglichen. Das würde sicher einige freuen:
Ich sehe das zwar anhand der Lokdienste planmäßig nicht als wirklich zwingend an, aber schon als recht wahrscheinlich. Denn heute zum Beispiel sind wegen eines Triebwagentauschs auf der Arosa-Linie sogar insgesamt 12 Umläufe für die ABe 8/12 geplant, davon 4 für Chur-Arosa und 8 für die Bernina-Regios und für die bis Chur durchgebundenen BEX, für die in Pontresina ein Systemwechsel notwendig ist. Wenn die beiden derzeit noch von den ABe 4/4 III gefahrenen BEX-Umläufe noch dazukämen, dann wäre man schon bei 14 Umläufen für 15 Fahrzeuge. Insofern ist es durchaus wahrscheinlich, daß die Lok Ge 4/4 II wieder nach Arosa fährt. Der Einsatz des Steinbockes nach Arosa ginge ja höchstens mal aushilfsweise für einen Umlauf, außerhalb der Saison oder in Tagesrandlage. Denn er kann ja wegen der automatischen Schwab-Kupplung keine zusätzlichen Waggons befördern, und dies ist nach Arosa auch im Güterverkehr sehr häufig notwendig.
Warum man es mit einer Abstellung der ABe 4/4 III jedoch so eilig hat, ist mir nicht ganz klar, aber die Drehstromtechnik mit GTO-Thyristoren aus 1988 und 1990 ist natürlich sicher inzwischen veraltet, und möglicherweise gibt es zu viele Probleme damit, oder man bekommt schwierig Ersatzteile? Eine Modernisierung der Leistungselektronik auf IGBT-Basis, wie sie für die Loks der Baureihe Ge 4/4 III aktuell in Vorbereitung ist, wird man für die reinen Gleichstromfahrzeuge verständlicherweise nicht mehr ins Auge fassen.
Mit freundlichen Grüßen Andreas M.
PS: Was man auch nicht vergessen darf: Von den ABe 4/16 I (STZ) sind fünf Stück vorhanden, wovon nur drei planmäßig für Pontresina-Scuol-Tarasp benötigt werden. Diese Triebwagen sind auch schon vereinzelt in Arosa gesichtet worden.
Zitat von Zugmeldestelle im Beitrag #7 … zur Berninabahn lässt sich sagen, dass die Tage der ABe 4/4 III gezählt sind. Mit dem übernächsten Fahrplanwechsel im Dezember 2023 endet der Einsatz der Triebwagen aufgrund freigewordener Allegra ZTZ.
Laut des folgenden Bildberichts war am vergangenen Wochenende der letzte Planeinsatz der ABe 4/4 III, welche die ersten Triebfahrzeuge der RhB mit Drehstromantrieb waren. Dies hängt offenbar damit zusammen, daß drei der fünf BEX-Zugpaare nur bis zum 22.10. verkehrten und dann erst kommendes Jahr wieder verkehren werden. Und da soll dann alles mit ABe 8/12 abgewickelt werden, wie oben vom Forenkollegen schon gemeldet.
Laut des Berichts wird stattdessen überlegt, einige ältere Ge 4/4 II länger als geplant in Betrieb zu halten und doch noch mit der demnächst obligatorischen Zugsicherung ZSI 127 auszustatten, um dadurch eine ausreichende Zahl an bisher noch in Einsätzen auf dem Stammnetz gebundenen ABe 8/12 freizubekommen. In Richtung Arosa ist also tatsächlich demnächst wieder mit lokbespannten Zügen zu rechnen. Daß die noch mit herkömmlichen Reihenschlußmotoren ausgestatteten Loks der Baureihe Ge 4/4 II somit deutlich länger Dienst tun werden als die ersten Drehstromfahrzeuge der RhB, ist schon etwas bemerkenswert, hängt aber vermutlich auch mit der geringen Stückzahl letzterer, und dem auf die Gleichstromstrecke begrenzten Einsatzradius zusammen, daß man hier - im Gegensatz zu den Ge 4/4 III - keine Modernisierung der Leistungselektronik geplant hat.
danke für deine Berichterstattung. Es wurde richtig erkannt: seit dem Ende der Saison des Bernina Express zwischen St. Moritz und Tirano wurden die Schlepptriebwagen arbeitslos. Sie stehen derzeit abgestellt im Betriebshof in Poschiavo.
Anfang Oktober weilte ich mit Nils noch einmal ein paar Tage in Graubünden, u.a. auch am Bernina, um die letzten Umläufe der "Tw3" noch einmal mitzuerleben. Die Bilder dazu folgen in einem separaten Beitrag, sobald die zwei anderen Abschiede in Graubünden vonstatten gegangen sind.
Wo wir auch schon beim nächsten Thema wären - denn wie heißt es so schön: "dies war der erste Streich, und der Zweite folgt zugleich!"
Denn, wenn meine Informationen noch aktuell sind, endet am kommenden Wochenende der Einsatz der Ge 4/4 II zwischen Chur und Disentis. Der Verkehr wird sodann mit Capricorn-Triebzügen weitergeführt. Dies bringt natürlich für den Reisenden eine enorme Aufwertung des Nahverkehrs in der Ruinaulta und weiter bis Disentis, sei dies durch WLAN, Klimaanlage oder auch der Niederflureinstieg, welcher nun über die gesamte Zugländer erfolgen kann - nicht nur am (teilweise auch nicht) mitlaufendem NEVA- Steuerwagen am Zugschluss bzw hinter der Lok.
Der dritte Streich ist dann das Ende der Einheitswagen bei der Matterhorn Gotthardbahn zum Fahrplanwechsel im Dezember. Aber das ist eine andere Geschichte. ;-)
Derzeit gibt es auf der Albula-Linie massive Probleme mit den AGZ. Die Gründe hierfür sind verschiedener Art und sollen hier nicht näher thematisiert werden. Dadurch spannend ist allerdings, dass drei der sechs Umläufe mit Einheitswagen und Universal-steuerwagen Bauart Bt 528 unterwegs sind.
Zitat von Zugmeldestelle im Beitrag #13Derzeit gibt es auf der Albula-Linie massive Probleme mit den AGZ. Die Gründe hierfür sind verschiedener Art und sollen hier nicht näher thematisiert werden. Dadurch spannend ist allerdings, dass drei der sechs Umläufe mit Einheitswagen und Universal-steuerwagen Bauart Bt 528 unterwegs sind.
Danke für die Info. Ich hatte mich schon gewundert, daß auf der Albula-Linie vor wenigen Tagen und auch heute wieder sogar ein Steinbock-Doppel (ABe 4/16 II) auf der Albula- Linie eingeteilt war bzw. ist, was sonst m.W. nur sehr selten vorkommt. Das erklärt es dann.
Bei 01:40 sieht man die Loks auch im Einsatz auf der neuen Doppelspur zwischen Bever und Samedan im Oberengadin.
Ob die Abstellung dieser Loks von Dauer ist, wird in dem Thread stark in Zweifel gezogen, denn zwar fallen demnächst vier Umläufe zwischen Chur und Disentis weg durch Umstellung auf ABe 4/16 II „Capricorn“ (ein Umlauf wurde bereits umgestellt). Stattdessen müssen durch die Ge 4/4 II aber zur nächsten Sommersaison mindestens zwei Umläufe der ABe 8/12 „Allegra“ übernommen werden, da wie oben diskutiert diese Triebwagen wiederum die zwei entfallenen Umläufe der ABe 4/4 III auf der Berninabahn kompensieren müssen. Dadurch kommen voraussichtlich auch wieder lokbespannte Züge nach Arosa.
Mit freundlichen Grüßen Andreas M.
PS: Von den Capricorn-Triebzügen ABe 4/16 II wurden inzwischen bereits die Nummern 3111 bis 3158 im Einsatz gesehen, es stehen also nur noch 8 der 56 bestellten Triebzüge zur Lieferung aus. Weder auf der Arosa-Linie (Mitführen von Güterwagen) noch auf der Engadin-Linie (Mitführen von Fahrradwagen) sind diese Triebwagen allerdings geeignet. Vielleicht hätte man ja doch einen Teil der Bestellung - ähnlich der ersten Generation der ABe 4/16 - wieder mit herkömmlicher Kupplung und Dualbremse tätigen sollen?
Auf dieser Basis wird jetzt zum Beispiel auch klarer, warum bei Einsatz von Ersatzgarnituren aus Einheitswagen und Bt-Steuerwagen auf der Albula-Linie immer eine Ge 4/4 II oder ein ABe 8/12 benötigt wird.
Zitat von Andreas M. im Beitrag #15... Von den Capricorn-Triebzügen ABe 4/16 II wurden inzwischen bereits die Nummern 3111 bis 3158 im Einsatz gesehen, es stehen also nur noch 8 der 56 bestellten Triebzüge zur Lieferung aus. ...
Letzte Woche Donnerstag wurde bereits der 3160 ausgeliefert. 6 Stück fehlen noch und in 2 oder 3 Wochen müßte der 3161 folgen. Mal 3 Wochen, mal 4 Wochen zwischen den Auslieferungen aber meist der Donnerstag.
Der Triebzug 3161 ist jetzt einmalig in den Lokdiensten aufgetaucht zwecks Probefahrt. Scheint also genau wie prognostiziert ausgeliefert worden zu sein.
Seit wenigen Tagen sind nun alle vier Umläufe zwischen Chur und Disentis auf die Capricorn-Triebwagen (ABe 4/16 II) in Doppeltraktion umgestellt worden. Dafür waren die Loks der Reihe Ge 4/4 II mit Einheitswagen und kombiniert mit Bt- Steuerwagen in den letzten Tagen nun wieder verstärkt als Ersatzzüge auf der Albula-Strecke unterwegs, teilweise in bis zu drei der insgesamt sechs Umläufe. Wohl dem, der sich noch genügend Reserven leistet, und wohl dem, der sein Bahnnetz nicht zwecks Ausschreibung in teils kleinste unabhängige Einheiten mit jeweils zu knappen Ressourcen unterteilt, wie es in Deutschland oft der Fall ist. Vereinzelte Ausfälle wegen Tf-Mangel gab es vergangenen Sommer bei der RhB zwar auch, aber man hat wohl inzwischen gegengesteuert.
Zitat von Andreas M. im Beitrag #18Der Triebzug 3161 ist jetzt einmalig in den Lokdiensten aufgetaucht zwecks Probefahrt. Scheint also genau wie prognostiziert ausgeliefert worden zu sein. Seit wenigen Tagen sind nun alle vier Umläufe zwischen Chur und Disentis auf die Capricorn-Triebwagen (ABe 4/16 II) in Doppeltraktion umgestellt worden. Dafür waren die Loks der Reihe Ge 4/4 II mit Einheitswagen und kombiniert mit Bt- Steuerwagen in den letzten Tagen nun wieder verstärkt als Ersatzzüge auf der Albula-Strecke unterwegs, teilweise in bis zu drei der insgesamt sechs Umläufe. Wohl dem, der sich noch genügend Reserven leistet, und wohl dem, der sein Bahnnetz nicht zwecks Ausschreibung in teils kleinste unabhängige Einheiten mit jeweils zu knappen Ressourcen unterteilt, wie es in Deutschland oft der Fall ist. Vereinzelte Ausfälle wegen Tf-Mangel gab es vergangenen Sommer bei der RhB zwar auch, aber man hat wohl inzwischen gegengesteuert.
Die für Jahresende 2023 geplante Abschaltung der alten Zugsicherung ZSI 90 bei der RhB wurde offenbar zunächst noch um einen Monat verschoben. Insofern haben einige ältere Loks vom Typ Ge 4/4 II, die bisher nicht auf die neue ZSI 127 umgerüstet wurden, noch eine Gnadenfrist, selbst wenn sie nicht doch noch umgerüstet werden sollten.
Von den Capricorn tauchten inzwischen sogar die Nummern bis 3163 schon in den Lokdiensten auf, es würden demnach nur noch 3 der 56 bestellten Triebzüge fehlen. Und da man auch bei der RhB immer noch von Personalmangel spricht - es sollen angeblich 12 Lokführer fehlen - wird man das Angebot an Zugfahrten also vorerst nicht beliebig weiter verdichten können. Ich rechne daher ja fast damit (reine Spekulation), daß man letztlich auf den Strecken Pontresina-Scuol und/oder Chur-Arosa doch versuchen wird, bei einigen Umläufen ohne das Anhängen zusätzlicher Waggons auszukommen, um so mit Capricorn fahren zu können. Denn auch bei der RhB wird es ja Kaufleute bzw. Controller geben, denen es vielleicht nicht gefällt, wenn man viele ältere Ge 4/4 II im Einsatz hält, während es von den teuren Capricorn zu viele gibt?
Zitat von Andreas M. im Beitrag #21...Von den Capricorn tauchten inzwischen sogar die Nummern bis 3163 schon in den Lokdiensten auf, es würden demnach nur noch 3 der 56 bestellten Triebzüge fehlen...
Wobei 62 und 63 noch nicht bei der RhB sind. Der 3162 kommt nächste Woche am 18. gegen 10.30 Uhr in Landquart an, als 69227 aus Altenrhein.
Zitat von Andreas M. im Beitrag #21...Von den Capricorn tauchten inzwischen sogar die Nummern bis 3163 schon in den Lokdiensten auf, es würden demnach nur noch 3 der 56 bestellten Triebzüge fehlen...
Wobei 62 und 63 noch nicht bei der RhB sind. Der 3162 kommt nächste Woche am 18. gegen 10.30 Uhr in Landquart an, als 69227 aus Altenrhein.
Hmm. Komisch. Beide stehen seit mehreren Tagen als „Technische Reserve“ in den Lokdiensten drin. Naja, wird schon seinen Grund haben.