Nun lässt sich vorzüglich darüber streiten ob es damals eine bessere oder anders gesagt eine schönere Eisenbahn Welt war. Betrachtet man das Umfeld heutiger Bahninfrastruktur dann mit Sicherheit. Allerdings muss man auch sagen das wohl jede Epoche Gewinner und Verlierer hatte. Der Besitzer von Pferdefuhrwerken hat die Eisenbahn wahrscheinlich verflucht. Die Eisenbahn später den Omnibus. Es soll auch nicht Sinn und Zweck des Beitrages sein über das für und wieder der Bahn in der Vergangenheit oder Gegenwart zu diskutieren. Der Beitrag soll einzig und allein an die Eisenbahn im Mülsengrund erinnern. Ich für meinen teil hatte mir schon seit langem vorgenommen der Bahn meine Aufwartung zu machen. Jetzt habe ich es endlich geschafft. 2018 jährt sich zum 133 mal die Eröffnung der Schmalspurbahnen Mosel–Ortmannsdorf.Sie verlief von Mosel an der Hauptbahn Dresden–Werdau durch den Mülsengrund nach Ortmannsdorf. Die 1885 eröffnete Strecke wurde allerdings bereits 1951 stillgelegt. Im Gegensatz zu manch anderern stillgelegten Bahnstrecken finden sich entlang der ehemaligen Trasse viele sehenswerte Zeitzeugen aus jenen Tagen. Im einstigen Ausgangspunkt dem Bahnhof Mosel erinnert Anno 2018 nichts mehr an die "Bimmelbahn". Das Empfangsgebäude aus dem Jahre 1875 steht zwar noch ist allerdings leer und verfällt zusehends. Auf der Schmalspurseite herrscht gähnende leere. Das dreiständige Heizhaus sowie der Güterboden mit Umladehalle alles Geschichte. Anschließende Teile des Bahnkörpers sind heute von einem großen Automobilhersteller überbaut. Bis zum Kilometer 4,04 der MO-Linie erinnert nicht mehr viel an die Eisenbahn.
Erst am ehemaligen Haltepunkt Niedermülsen stößt man wieder auf Relikte der Bahn. Der Arbeitskreis Mülsengrundbahn holte 970-492 im Jahre 2012 aus Döbeln um diesen auf dem 2006 verlegten und 2011 verlängerten Gleisstück aufzustellen.
Der Wagen wird aktuell wieder mit der für die Strecke üblichen Holzverkleidung versehen.
In Stangendorf Kilometer 6,72 steht noch immer die alte Wartehalle. Besonderheit das Stationshäuschen wurde unüblicherweise quer zum Schienenstrang platziert.
Vielleicht hat es ja mal so oder ähnlich ausgesehen.. 99 582 war wohl nie hier im Mülsengrund. Das Bild ist natürlich eine kleine Fotomontage meinerseits. Ein wenig Spaß muss sein....
Mülsen St. Micheln Kilometer 8,65. Auch hier stand die Wartehalle quer zum Gleis und hat bis heute überlebt.
Die Haltestelle Mülsen St. Jacob wurde bei Kilometer 9,79 erreicht. Im Gegensatz zu allen anderen Stationen war hier keine Wartehalle vorhanden. 1909 wurde das Bahnhofshotel an der Stelle errichtet wo zuvor ein Hölzerner Flachbau mit Schankwirtschaft stand. Hier wurden auch Fahrkarten verkauft...
Ein Teil der ehemaligen Hölzernen Schankwirtschaft hat an einem Nebengebäude bis heute Überlebt.
Mülsen St. Niclas am Kilometer 11,6 der OM-Linie. Hier ist der Güterschuppen bis heute erhalten
Kurz vor dem Endpunkt wechselte die Bahn die Talseite. Das größte Brückenbauwerk der Schmalspurbahn war der Ortmannsdorfer Viadukt bei Kilometer 13,6. Von der 72 Meter langen Brücke zeugen noch der Mittelpfeiler.
Das Bahnhofsareal Ortmannsdorf ist erreicht. Als erstes fällt das fast unverändert erhaltene Heizhaus auf.
Das stolze Empfangsgebäude von der Gleisseite her gesehen.
Das Empfangsgebäude samt Nebengelass von der Straßenseite aus betrachtet.
So das soll`s von der Mülsengrundbahn oder auch MO-Linie gewesen sein. Ich hoffe der kleine Bildbericht trug ein wenig dazu bei das diese Strecke nicht in Vergessenheit gerät. Vielleicht regt es aber auch den einen oder anderen Eisenbahn Fotografen der Gegenwart an nach einer Fototour an der DW-Linie einfach mal nicht den schnellsten dafür mit Geschichte geprägten Weg zurück ins Erzgebirge zu nehmen. Ich wünsche allen privat engagierten Projekten sowie dem Arbeitskreis Mülsengrundbahn viel Erfolg. http://www.muelsengrundbahn.de/
Ich habe den Betrag zur Mülsengrundbahn nochmalig überarbeitet und ergänzt.... Das sonnige Wetter der letzten Tage wurde für bessere Bilder genutzt aber auch neue sind hinzu gekommen. Viel Spaß beim stöbern und vielleicht ist es eine Anregung selbst mal den Mülsengrund zu besuchen.
Am heutigen 29.12.2019 stattete ich mal wieder dem Traglast Personenwagen 970-492 (sä. Gattung DD) am ehemaligen Haltepunkt Niedermülsen einen Besuch ab. Die Arbeiten sind seit meinem letzten besuch voran gegangen. Das Dach ist neu eingedeckt und auch im inneren sieht es schon recht ansehnlich aus. Langsam aber sicher wird der Wagen 970-492 welcher 2012 aus Döbeln in den Mülsengrund kam wieder zum Schmuckstück und erinnert so würdig an die Bimmelbahn.