Künftig rollen IC-Züge aus dem Ruhrgebiet bis nach Gera. Die Linie nach Chemnitz zu verlängern, sei nicht vertretbar, sagt die Bahn - gibt aber zugleich ein Versprechen.
Von Jan-Dirk Franke erschienen am 05.03.2018
Chemnitz. Ende 2018 wird Gera wieder an das IC-Netz angebunden. Die ostthüringische Stadt wird dann täglich von drei IC-Zugpaaren angesteuert, die aus Dortmund kommen beziehungsweise via Erfurt und Kassel dorthin fahren. Theoretisch könnte die Deutsche Bahn diese Intercitys auch bis in die nächst gelegene Großstadt weiterrollen lassen - nach Chemnitz. Eine solche Forderung hatte der Grünen-Verkehrspolitiker Stephan Kühn kürzlich aufgemacht - und Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig (SPD) aufgefordert, sich dafür einzusetzen.
Für die Bahn ist das derzeit allerdings kein Thema. Sie lehnt eine Verlängerung ab - vorerst. Eine Anbindung von Chemnitz sei wirtschaftlich nicht vertretbar, erklärte ein Bahnsprecher auf Anfrage. Die Kosten stünden in "keinem vertretbaren Verhältnis zur potenziellen Kundennachfrage". Das liege im Wesentlichen am Mehrbedarf an Zügen, der sich aus einer Weiterführung der Linie ergebe.
Das Unternehmen sicherte jedoch zu: "Sobald die Elektrifizierung der Strecke steht, werden wir drei Zugpaare bis Chemnitz verlängern." Für die DB ist die Fahrt in das knapp 95.000 Einwohner zählende Gera noch umständlich, weil mit einem Lokwechsel verbunden. Zwischen Weimar und Thüringens drittgrößter Stadt fehlt noch der Fahrdraht, sodass auf Dieselloks umgespannt werden muss. Thüringen hatte sich jedoch für die IC-Verbindung eingesetzt - letztlich mit Erfolg.
Laut dem Verkehrsministerium in Erfurt wird mit den Planungen für die Elektrifizierung aber noch 2018 begonnen. Und auch für Eckart Fricke, Konzernbevollmächtigter der Bahn für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, ist die Ausrüstung der Strecke als Teil der sogenannten Mitte-Deutschland-Verbindung (MDV) "gesetzt", wie er dieser Tage erklärte. Der Auftrag dafür sei da. Das Geld für den Ausbau sei auch gesichert. Doch bis zur Realisierung werde es noch mehrere Jahre dauern. Man müsse ein klassisches Planfeststellungsverfahren mit öffentlicher Anhörung durchführen. Eine Aussage, wann die Strommasten auf der Strecke bis nach Gößnitz an der Grenze zu Sachsen stehen, will Fricke daher im Moment nicht wagen. Thüringens Verkehrsministerin Birgit Keller (Linke) hatte zuvor erklärt, sie rechne damit, dass die elektrifizierte Strecke 2025 in Betrieb geht. DB-Manager Fricke bezeichnete die Jahreszahl allerdings als "sehr sportlich".
Derzeit gibt es gar keine durchgehende Zugverbindung von Chemnitz nach Thüringen. Bis Ende 2011 existierte noch eine Regionalexpress-Linie, die über Gera bis nach Göttingen führte. Diese endet seitdem aber in Glauchau. Dort müssen Weiterreisende umsteigen.
ist bekannt mit welchen Dieselloks auf dem Stück von Gera bis Weimar gefahren werden soll? Kehren die Ludmillas zurück, werden 218er nach Thüringen umbeheimatet, 246er bestellt (wobei es dafür vielleicht schon zu spät ist?) oder werden Loks angemietet?
Zitat von 99 741 im Beitrag #2Hallo, ist bekannt mit welchen Dieselloks auf dem Stück von Gera bis Weimar gefahren werden soll? Kehren die Ludmillas zurück, werden 218er nach Thüringen umbeheimatet, 246er bestellt (wobei es dafür vielleicht schon zu spät ist?) oder werden Loks angemietet?
Wie viele Maschinen braucht man bei drei täglichen Umläufen denn übergangsweise für die Relation bis Gera, werden die woanders abgezogen oder kommen die aus neuerer Fertigung von Bombardier?
Wenn man den Beschreibungen zum Betrieb Glauben schenken darf, gab oder gibt es durchaus öfter betriebliche Störungen mit der Technik der BR 245 (Transformatorüberhitzung etc.) oder hat man das mittlerweile im Griff?
Mal kurz zum Grund für die Weiterleitung nach Gera. Hat Thüringen das nicht als "Belohnung" bekommen, dass sie die PKW-Maut für Ausländer nicht behindert haben??! Hab ich mal irgendwo gelesen, dass unser werter Herr Alexander Dobrindt das aus eben diesem Grund zugesichert hat, und stattdessen ein schon fast fertig geplantes Projekt in NRW oder BW (was dringend gebraucht worden wäre), einfach gestrichen hat, weil eben dieses Bundesland sich gegen die Maut ausgesprochen hat??!!!!
Für Gera und die Elstertalbahn und das Vogtland und so weiter ist da schön, keine Frage. Aber wie das abgelaufen ist...
Was wird dann aus den Re' express der zwischen Chemnitz und Göttingen läuft? Wird wahrscheinlich eingestellt Es ist noch keine echte Ost West Verbindung ,die einigermaßen schnelle Züge aufnehmen kann . Wird wahrscheinlich zwischen Gera und Chemnitz zum Bummelzug ,wie damals auf der Mehlbahn der 4 Länder RE der besser über Plauen Werdau Altenburg mehr als eine oder gar 2 Stunden schneller am Ziel Leipzig gewesen wäre. Da helfet manchmal das die hohen Herren mal eine Landkarte in Augenschein nehmen würden und mehr an die Fahrgastströme und die zur Verfügung stehende Infrastruktur denken würden. Aber regt euch nicht auf gute Vorschläge werden ja sowieso in den Wind geschlagen.
Wenn man schon solange braucht um eine Regierung zu bilden,dann dauerts bei der Bahn noch viel länger.und an einen schlechten Deal von Herrn Dobrint kann ich in dieser Sache nicht glauben das sind eher kleine Zuckersteinle die man wie den kostenlosen ÖPNV immer mal in die Menge wirft
Das Bild hab ich gefunden - das war die Probefahrt
ullu
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Hallo Bw Adorf, soweit ich weiß bleibt die 245 verkehrsrot. Ich kann mich aber auch irren. Bisher bleibt der Fernverkehrslack der E-Traktion vorbehalten. Könnte sich aber noch ändern. Grüße vom Seb
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Bahn lehnt Weiterführung von Intercity bis Chemnitz vorerst ab
05.03.2018 16:40 (zuletzt bearbeitet: 05.03.2018 22:15)
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