Heute möchte ich einen kleinen Bericht über meine Auslandsbesuche verfassen, die so in den letzten Wochen angefallen sind. Wie im Betreff unschwer zu erkennen, handelt es sich um unsere Nachbarländer Tschechien und Polen. Da es mir schwer fällt, in diesem Wirrwarr noch den Durchblick zu haben, geht es einfach kunterbunt daher, sortiert nach dem Aufnahmedatum. Beginnen wir in Polen, genauer gesagt in Wegliniec/Kohlfurt. Früh morgens 3 Uhr schlug ich dort in einer kalten Februarnacht auf. Es dauerte einige Zeit, bis sich das erste Mal etwas tat. SU46 047 rangierte zusammen mit SU46 035 an einen beladenen Holzzug nach Horka Gbf. Derweil hatte auch ST46 01 ihren Kohlezug nach Forst bespannt:
Als der Zug dann ausfuhr, die Uhr zeigte 06:30 Uhr, brach ich mit auf und begab mich nach Horka Gbf. Dort kam ich fast zeitgleich mit dem Zug an, doch der geeignete Parkplatz fehlte. Ich fuhr zum ersten Mal wieder den "Alten Weg" über die Reste der ehem. Bundesstraße, die hier über die Bahn ging. 204 031 kam Lz aus Kodersdorf herauf, um den Zug zu übernehmen. Ich hatte meine liebe Mühe, eine Lücke im Verbund aus Fahrleitungsmasten, Beleuchtungsmasten und Signalmasten zu finden, wurde aber dann noch fündig. Wer Horka Gbf noch alt kennt, der versteht, wenn ich jetzt sage, hier hat sich die Welt verändert. Nun lässt sich hier jetzt ewig diskutieren und der Lauf der Zeit infrage stellen, aber dann werde ich heute nicht mehr fertig:
Ein zuende gehendes Kapitel in Polen ist der Einsatz der Baureihe ST43. Nur noch eine Hand voll Maschinen steht im Einsatz von PKP Cargo. Das BW Wegliniec setzt diese Loks ab und zu noch ein, wobei sie aber wenig später schon wieder ganz woanders sein können. ST43 355 stand an diesem Tag im Dienste Kohlfurts und bringt hier einen Eas-Zug bei Zgorzelec gen Kraftwerk Turow:
Deutlich besseres Wetter dann in Tschechien bei Plzen. Das Farbkleid der 242er tendiert in den letzten Monaten immer mehr zu blau/weiß, was mich veranlasste, noch einige altfarbene 242er aufzunehmen. Mit einem Rychlik Richtung Nepomuk donnert 242 254 durch den Bahnhof Stary Plzenec:
Auch die Os mit BR 754 wurden vor der anschließenden Bauphase besucht, was ich allerdings erst durch den Austausch mit einigen Freunden erfuhr. 754 062 erfreut sich bester Sauberkeit und bringt ihren Verstärker aus Plzen heraus gen Domazlice:
Zurück an die Grenze, ich meine aber die Andere gen Osten. Ein langes Wochenende sollte es werden. Nachdem Samstag der stark verspätete 45427 den heranziehenden Ostwolken zum Opfer fiel, war die Laune bei 0. Tagesbeginne mit Niederlagen sind nicht meine Sache. Für den ebenfalls verspäteten GC 49411 Baalberge - Brzeg Dolny fand sich bei Teicha eine große Lücke, die 232 045 eiskalt ausnutzte:
Auf polnischer Seite das Wetter dann wieder schlechter. Private M62 sieht man in der Grenzregion nicht allzu häufig. Umso größer die Freude über M62 1848, die im Pendelverkehr Turow-Zawidow ihre Runden drehte. Da das Gleisdreieck auf dieser Relation leider keines mehr ist, muss der Zug nach Sulikow, um dort Kopf zu machen. Derweil wartete die Maschine auf ihre Abfahrt:
Hinter Sulikow kreuzt die Hauptstraße die Bahn. M62 1848 hatte mächtig zu tun. Der Oberbau dieser Strecke ist heruntergefahren bis zum "Gehtnichtmehr". Dementsprechend langsam und laut kam die Maschine um die Ecke:
Zum Sonntag würde Carmen Geiss sagen: "Dat war der Bööööörner". Und auch wenn RTL ein bisschen wie Fukushima ist, es wird nämlich ausgestrahlt bis alle behindert sind, war der Sonntag für mich einer der schönste Tage in der Grenzregion. Angefangen wurde mit dem Opelzug XP 48431 Kassel Rbf - Gliwice, der diesmal recht pünktlich die Bühne mit 232 105 in Uhsmannsdorf betrat:
Die dann hier stattfindende Dampfveranstaltung interessierte mich nicht weiter, es ging zurück nach Polen. Dort hatte sie SU 46 047 an einen leeren Eas-Zug gesetzt. Nachdem dieser ausfuhr, kam der Opel herein in Wegliniec. Ich folgte der 047 nach Jerzmanki, wo sich gleich drei meiner Freunde aufgebaut hatten. Nach dem Regionalverkehr blubberte sie die Steigung hinauf:
Die 047 erlegten wir noch dreimal und auch das anschließende Rangiergeschäft im Kraftwerk Turow beobachteten wir. Ich fuhr allein zurück nach Wegliniec, wo inzwischen der verspätete Leerkali GC 49466 Brzeg Dolny - Baalberge bespannt war. Das Timing war perfekt, kaum am Motiv, ging es los. 232 105 verlässt Wegliniec gen Horka. Die Fahrleitung "hängt" auf polnischer Seite bis zur Neiße seit einigen Jahren, allerdings nach wie vor ohne nützliche Funktion. Ab Fahrplanwechsel 18/19 wird sich dies ändern. Dann verschwindet wohl auch die BR 232 von DB Cargo in Weglinec komplett:
Da sich bei der 047 nichts tat, schaute ich mal auf Verdacht nach Ruszow, der nächste Bahnhof gen Norden auf dem Weg nach Zary. Bei der Fahrt über den Bahnübergang stellte ich schon fest, das etwas auf mich zukam. Fix abgeparkt und aufgebaut, betrat ST46 01 mit einem äußerst ansehnlichen Mischer aus Forst die Bühne:
Tja, was soll man dazu noch sagen. Auch meinem "Volksrussen" war der harte Betriebsalltag auf die Kofferraumklappe geschrieben. Ein Produkt der Langeweile:
Diesen verfolgte ich bis Stary Wegliniec, ehe es wieder nach Jerzmanki ging. 047 war mit einem leeren Kalkzug in Turow wieder abgefahren. Aus einem kleinen Baum heraus am Einfahrsignal beobachteten 2 der 5 Fotografen die Vorbeifahrt des Zuges auf dem Rückweg nach Weglinec:
Mittlerweile war Montag und ein sehr lange aufgeschobenes Kapitel sollte fallen, der Ostbahnknicker. Er ist der einzige planmäßige Güterzug auf dieser Strecke in deutschem Gebiet. Dementsprechend hoch ist der Andrang auf diesen Zug. In der Nacht hatte Petrus einige Schneeflocken fallen lassen und wenn selbst bei Beeskow das Gemeindefahrzeug mi Schneeräumen beschäftigt ist, muss hier was faul sein. Ich baute mich früh morgens bei Trebnitz auf und der Schnee war wieder weg. Genauso die Sonne, die aufgrund des aufsteigendes Nebels aus dem Oderbruch und des vorherrschenden Ostwindes fix für längere Zeit weg war. Doch der Zug war 50min später dran und so brutzelte Klara vorher noch einige große Lücken, die passend zum GB 49459 Gummern - Kostryzn nad Odra da waren. 232 294 hatte Dienst:
Leider hatte die Gegenleistung XP 49904 Ausfall, was mich doch sehr ärgerte. Schließlich kam ich extra her für diese zwei Bilder. 232 294 fuhr Lz zurück nach Seddin. Naja, vielleicht lässt sich in Polen nochwas anstellen. Durch Bilder und Berichte von Freunden hatte ich schon erfahren, das Unikol hier mit ihrer SU45 Kesselverkehre fährt. So schaute ich mich mal in diesem Bereich um. Auf dem Weg nach Debno zum Tanklager kam sie mir schon entgegen. Ein Schattenbild in Cychry verhinderte grade so der Ostwind:
Bei der Einfahrt Kostryzn nad Odra dann keine Gefahr mehr:
Die anschließende Abfahrt des zweiten Kesselzuges zum Tanklager beobachtete ich von der Fußgängerbrücke über den Bahnhof Kostryzn Towarowy:
Nachdem ich das Rangiergeschäft im Tanklager beobachtet habe und so langsam die Schatten länger wurden, machte sich auch die SU45 mit dem zweiten Leerpark auf dem Weg. Im quasi letzten Licht des Tages rollte der Zug bei Krzesnica an mir vorbei:
Zurück nach Tschechien, Cheb. Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich auf mein Smartphone, als mir mein tschechischer Kollege ein Bild sendete mit der Unterschrift "Cheb". Sie sei als Rangierverstärkung bis Mai hier, so hieß es. Leider soll sie keine Manipulak-Dienste leisten, aber wer weiß. Es ist alles möglich. Ich nutzte die nächste Gelegenheit und passte die Maschine beim Hobeln in Eger ab. Daneben wartet 230 063 darauf, das ihr Zug fertig ist zum Bespannen:
Nur zwei Ordnungsnummern nach 063 haben wir ein Unikat vor uns. Da insgesamt fünf altfarbene Laminatkas mit Zügen nacheinander auf dem Weg gen Plzen waren, war ich es auch mal. Im Miestal bei Pavlovice baute ich mich auf. Leider hatte eine heranziehende kleine Regenfront etwas gegen mein Vorhaben und so wurde es eben 3x dunkel zu den Zügen. Die 065 gefiel mir aber am besten mit ihrer kurzen Vollkohle Pn 66221:
Am Abend dann immerhin ein Trost. 240 010 und 108 kamen mit Pn 62630 und Verspätung aus Plzen zurück und kamen wegen dem zu überholenden Os auf das Gegengleis bei Pnovany:
Cheb war und bleibt ja auch noch eine 742-Hochburg. Gleich Fünf dieser schönen Maschinen präsentierten sich an einem sonnigen Tag in ihrer Abstellung:
Zum Sonntag wurde das planmäßige Mischerpaar von 2xalt zu 2xblau getauscht. 240 035 und 021 verlassen mit dem mittäglichen Nex 60201 den Güterbahnhof von Cheb. Rechts befindet sich der Ablaufberg, da auch noch tagtäglich in Betrieb ist: