der fünfte und letzte Teil der Retrospektive unseres Sommerurlaubs 2024 beinhaltet die mehrere Tages- und Nachtetappen umfassende Heimreise, wo noch einmal alle Verkehrsträger zum Einsatz kommen, die sich nicht der Schwerkraft erwehren müssen.
Aufgrund der Abreise und den damit verbundenen Verpflichtungen wie Packen, Aufräumen und Säubern, klingelte der Wecker deutlich zeitiger als an den Tagen zuvor bzw. er klingelte überhaupt mal wieder. Für mich ist die Tatsache, dass man aufwacht, aber nicht aufstehen muss ein ganz zentraler Bestandteil von Urlaub. Und wenn man als Eisenbahnfotograf ehrlich ist, dann legt man sich persönlich an freien Tagen vielleicht zu oft einen mit Stress verbundenen Plan inklusive zeitigem Aufstehen auf, der sich im Grunde gar nicht so sehr vom mit Schlaf- und Ruheentbehrungen verbundenen Alltag unterscheidet. Und nicht jedes Foto ist das auf Dauer Wert, mir persönlich jedenfalls nicht. So kurz nach Zehn sagten wir Lebewohl zu unserer tollen Unterkunft und fuhren ein letztes Mal hinauf nach Dalwhinnie, um dort auf die A9 in südliche Richtung einzuschlagen. Aber zuvor musste dann doch noch in der Destille angehalten werden. Persönlich zähle ich mich nicht zu den Whiskeytrinkern, geschweige denn -kennern. Jedoch zähle ich einige solche zu meinem Freundeskreis, sodass ich das ein oder andere Probierfläschchen mitbringen wollte. Die Fahrt über die A9 war wieder einmal sehr angenehm, lediglich bei Perth staute es sich ein wenig. Erstes Zwischenziel war Edinburgh, aber nicht die Innenstadt, sondern der an der Mündung des Forth liegende Cramond’s Causeway, der die Gezeiteninsel Cramond Island mit dem Festland verbindet und bei Ebbe begangen werden kann. Nicht nur wir hatten die Idee, es war recht gut besucht hier, was den Vorteil mit sich brachte, dass ein Eis- und Kaffeewagen hier Station machte. Aber es war bei weitem nicht touristisch überfüllt und dass ein Eiswagen Station macht zeugt ja auch von gutem Wetter, was wir nach einem Start unter grauen Wolken in den Highlands hier jetzt vorfanden. Es scheint, als wäre der Firth of Forth so etwas wie ein Sonnenscheinepizentrum, denn wie bereits vor ein paar Tagen, als ich die Forth-Bridge besuchte, begann die Reise grau in grau in den Highlands und im sonstigen Schottland wies das Satellitenbild ebenso viele Wolken auf.
Zeit für ein Eis an der wieder einmal sonnigen Mündung des River Forth.
Dank Ebbe konnte man über den Cramond Causeway hinüber zu Cramond Island laufen, die Betonpfeiler wurden im Zweiten Weltkrieg als U-Boot-Sperre errichtet
Obwohl die Insel gut frequentiert war, fand man doch genug Ecken, um entspannt zu Verweilen. Die Häuser am anderen Ufer gehören zu Edinburgh.
Allzu lange wollten wir aber nicht auf der Insel verweilen, denn zum einen rückte die Flut näher, zum anderen galt es noch ein wenig Kilometer bis zum Tagesziel zu absolvieren, denn wie erwähnt befinden wir uns ja auf dem Heimweg. Zu dessen Ausgestaltung habe ich noch gar keine Worte verloren. Grob skizziert besteht die Rückreise aus vier Etappen, die erste Etappe erleben wir heute mit der Fahrt von den Highlands gen Süden bis an die schottisch-englische Grenze. Von dort sollte es am nächsten Tag nach Newcastle gehen, wo wir den Mietwagen gegen die Fähre im Nachtsprung nach Amsterdam tauschen. Nach einer kurzen Stippvisite in der niederländischen Hauptstadt sollte es dann schienengebunden nach Valkenburg gehen, bereits sehr nahe der deutschen Grenze. Schlussetappe würde dann die Zugfahrt von Valkenburg über Aachen und Köln in die mittelsächsische Heimat. Unser heutiges Etappenziel lag in Eyemouth nur wenige Kilometer von der Grenze entfernt. Der kleine Fischerort samt Hotel direkt am Hafen machte vorab einen gefälligen Eindruck, zudem befand sich dort in der Nähe auch ein motivlich schöner Abschnitt der East Coast Main Line (ECML) direkt entlang der Nordsee. Und dort wollte ich vor dem Einchecken noch einmal aufschlagen, insbesondere nachdem die Beobachtung des Satellitenbildes den Eindruck erweckte, dass sich die Wolken im Küstenbereich mehr und mehr zurückziehen. Nur hatte ich die Rechnung diesmal leider nicht so ganz mit der Familie gemacht, denn die wollte unbedingt nochmal in die Innenstadt von Edinburgh. Und dort empfing uns leider ein ziemliches Verkehrschaos und wenige dafür sehr teure Parkplätze, was ich prinzipiell unterstütze, denn dies erfüllt die Lenkungsfunktion und lässt die Leute eher die öffentlichen Verkehrsmittel als das eigene Auto nehmen. Aber einmalig hier aufkreuzende Touristen lassen sich auch von 9 Pfund für 50 Minuten nicht abhalten und spazieren kurz schnellen Fußes durch die Innenstadt zur St. Giles Cathedral, eine Runde durch diese hindurch und wieder zurück zum Parkplatz. Danach zog es sich nochmal ganz schön, bis wir auf die Autobahn gen Süden abbogen. Das Positive daran, wir fuhren weitestgehend unter blauem Himmel natürlich bis kurz vor den avisierten Streckenabschnitt bei Burnmouth, wo noch einige flächige Wolken es spannend machten und noch die passenden Stellen gefunden werden wollte. Denn es existieren hier mehrere vorab recherchierte Möglichkeiten, aber die ersten gefielen mir teilweise nicht so sehr bzw. bei einer fand ich irgendwie nicht den richtigen Zugang und zudem sah ich mich nicht nur mit ziemlich zugekrauteten Wiesen und Feldrändern konfrontiert, sondern auch mit dem Umstand, dass aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit die Schatten an eingeschnittenen Stellen schon die Strecken teilweise erobert hatten. Aber an der hier einspurigen A1 ziemlich direkt bei Burnmouth gibt es eine kleine Einfahrt, die einen schönen Blick sowohl für südfahrende Züge im Gegenlicht als auch mit für nordfahrende mit der Sonne im Rücken bot. Für Letztere musste man ein Stück übers Feld laufen, dort existierte bereits ein ziemlich breiter Trampelpfad, wo mir prompt ein Mann mit Hund entgegenkam und mit mir ins Gespräch kommen wollte. Aber bis auf die obligatorische Frage nach der steam locomotive und dass sein Hund lovely sei, habe ich leider dialektbedingt nicht viel verstanden. Eine steam locomotive sollte zwar nicht erscheinen, aber der Grund für meine Hast lag im vorherigen Blick auf realtimetrains, denn dort war ein Güterzug in nördliche Richtung im Anmarsch befindlich. Jedoch verrät die website nicht, ob sich hinter den Lokomotiven auch wirklich etwas befindet.
Nach viel Diesel sind wir nun wieder elektrisch unterwegs. Zwischen Berwick upon Tweed und Burnmouth verläuft die ECML direkt an der Steilküste mit Blick auf die Nordsee. Die beiden GBRf-66 kamen leider ohne Anhängsel
Schade, ein längerer Güterzug hätte sich hier ganz gut gemacht, aber der Verkehr war noch recht dicht, sodass ich im Verlauf der „Session“ immer wieder zwischen der Position im Feld und oben an der Straße wechselte. Nicht selten musste man sich zwischen zwei Zügen entscheiden. Hauptaugenmerk waren eigentlich die langen LNER-Züge, wo mit ganz viel Umlaufglück noch eine der alten Class 91-Wendezuggarnituren hätte erscheinen können. Aber was Glück anging, so musste man schon zufrieden sein, dass die Sonne verhältnismäßig unbeschadet schien, denn von der See her zogen nun mehr Wolken auf, kamen der Sonne aber bis jetzt nicht nahe.
Mehrere Anbieter sorgen für Fernverkehr auf der ECML, u.a. Transpennine Express, die hier die eng mit den Azumas verwandte class 802 einsetzt. Ein solches Exemplar passiert den Fotografen als 9N17 1734 Edinburgh to Newcastle
Danach wechselte ich vom Feld wieder zurück zum erhöhten Standpunkt beim Auto, denn es standen zwei längere Reisezüge an, die das Motiv ganz gut ausfüllen müssten. Leider auch ein Güterzug aus dem Süden, auf den ich bewusst verzichtete. Das sollte sich auszahlen, denn das war wieder nur ein Class 66 Lokzug, diesmal aber immerhin sogar 3 Maschinen von Freightliner.
Hier mal der Blick vom Straßenrand. 1M00 1807 Edinburgh to Birmingham New Street ist gleich aus zwei CrossCountry-Voyager gebildet.
Nun aber wieder zurück auf das Feld, denn wieder „drückte“ ein Güterzug von Süden, also wenn da Waggons an der Lok dran sein sollten. Und tatsächlich, ich war erfreut und der Lokführer anscheinend auch, denn er passierte den Fotografen mit einem wahren Typhonkonzert.
Einen Zementzug von Colas Rail haben wir schon in den Highlands gesehen. Auch hier beehrt uns das Unternehmen mit dem (vmtl.) 6S29 1238 Hunslet Yard Colas Rail to Oxwellmains Lafarge Colas, aber statt einer modernen class 70 sehen wir hier mit 56 051 eine Vertreterin der ab 1976 in Rumänien (das war mir neu) montierten Güterzugloks.
Das war doch ganz schick und es sollte noch ein Güterzug von Norden kommen, also postierte ich mich ein letztes Mal für heute oben an der Straße und hoffte, dass sich die immer mehr Fläche einnehmenden Wolken von der Sonn fernhalten. Aber bereits zum dritten Mal schlug der Lz-Teufel zu und es erschien eine solo fahrende 70er von Colas anstatt eines 1600 t schweren Güterzuges.
Und wieder nur eine Lokfahrt anstatt eines ausgewachsenen Güterzuges, aber der Blick über die Nordsee im tiefen Licht und dunkler werdenden Wolken bleibt trotzdem ganz schick.
Nun aber schnell die paar Meter bis nach Eyemouth gefahren im direkt an der Mole gelegenen Hotel „The Ship“ eingecheckt und dann auf der Suche nach etwas Nahrhaften gegangen. War es mir eher nach einem ausführlichen Restaurantbesuch, so plädierte die Familie für den örtlichen Fish & Chips Laden mit Außenverzehr, es war ja auch noch recht warm, obwohl der Himmel inzwischen fast komplett bewölkt war. Da hatten wir noch viel Glück mit dem fast ungestörten Sonnenschein an der Fotostelle.
Letzte Übernachtung in Schottland im klassischen Fischerdorf Eyemouth, unser Hotel befindet sich im weißen Gebäude am linken Bildrand.
Auch die Möwen profitieren vom Fish & Chips Konsum der Touristen, die übrigens nicht ihre Assietten einfach auf die Straße warfen, vielmehr holten die Seevögel diese teils in Gemeinschaftsarbeit aufwendig aus den Mülltonnen heraus.
Sehr satt und müde fielen wir ins Bett.
Samstag, 13.07.24
Nach einem guten Schlaf waren wir bereit für die zweite Etappe der Rückreise, wobei diese im Grunde auch nochmal auf zwei Unteretappen aufgeteilt werden müsste. Die erste bestand in der Autofahrt bis nach Newcastle und die zweite in der Fährfahrt in die Niederlande. Da erstere aber strecken- und zeitmäßig deutlich geringer ausfällt (das mit der Zeit sollte sich noch etwas relativieren), kann man das auch als Prolog der zweiten Etappe bezeichnen. Das Hotel „The Ship“ bietet selbst kein Frühstück, dafür gibt es einen guten Rabatt im sich im gleichen Gebäude befindenden Restaurant. Dort gönnten wir uns ein leckeres Frühstück, ich ein Full Scottish Breakfast mit u.a. Haggis und Black Pudding. Nur auf den Whiskey verzichtete ich, womit es dann vielleicht doch eher nur ein Almost Full Scottish war. Ein kurzer Verdauungsspaziergang führte uns noch einmal entlang des Hafens und bereits gestern Abend hatten wir beim Verzehr unseres Abendessens ab und zu mal eine Robbe im Hafenbecken gesehen und etwas weiter Richtung Hafenausgang zur See hatte eine Fressbude daraus sogar ein Geschäft gemacht. Für ein paar Pfund konnten Zahlungswillige mit ein paar kleinen Fischen die Robben füttern. Und tatsächlich, als wir wieder zurückliefen, hatte sich eine Familie mitkleineren Kindern eingefunden und mit einer angelähnlichen Konstruktion wurden den Salzwassersäugetieren Futter gereicht bzw. mussten diese sich das Mahl mit einem beherzten Sprung aus dem Wasser noch verdienen. So richtig vermag ich nicht einschätzen, ob das hier missbräuchliches Ausnutzen der Tiere oder eine symbiotische Win-Win-Situation für Mensch und Tier ist. Die Tiere scheinen jedenfalls in Freiheit zu leben und Enten und Vögel füttern ist ja auch anerkannt (und kostenfrei).
Mach die Robbe, mach die Robbe…..satt
Danach sattelten wir ein letztes Mal die Mietpferde und fuhren auf direktem Weg und meist im Regen nach Newcastle. Bei dem Wetter heute schien es kaum vorstellbar, dass wir den Tag gestern zu einem Großteil bei Sonne verbrachten. In Newcastle setzte ich Frau und Tochter samt Gepäck am etwas außerhalb des Zentrums gelegenen Fährterminal ab und fuhr mit dem Sohnemann erst zum Tanken und dann zur Enterprise-Station am Hauptbahnhof. Die Fahrtstrecke betrug auch nur ein paar Kilometer und dank der Metro gelangt man auch schnell wieder zum Terminal, aber der Straßenverkehr war dermaßen immens, dass wir für die 9 Meilen inklusive Tankstopp mehr als anderthalb Stunden benötigten. Immerhin gab es bei der Rückgabe des Wagens nichts zu beanstanden und wir konnten uns schnell auf den Weg zur Metro machen.
Yellow Line Central Station – Monument --> Monument – Meadow Well
Die Tyne & Wear Metro wurde erst 1980 eröffnet und besteht aus zwei ziemlich langen Linien, die auch die umliegenden Städte wie Sunderland bedienen und in der Innenstadt Newcastles mehrere Stationen parallel verlaufen. Die für uns relevante gelbe Linie beschreibt dabei aus der Innenstadt eine große Schleife in Richtung Nordosten bevor sie sich bei der Station Monument quasi selbst kreuzt und nur eine Station danach endet. Dies bedeutete, dass man zwar ab dem Bahnhof direkt zur für das Fährterminal relevanten Station Meadow Well fahren konnte, dabei aber auch ziemlich lang benötigt. Als Eisenbahnfan spricht da grundsätzlich nichts dagegen, aber das Schiff fuhr 17:00 Uhr Ortszeit ab und der Check-In schloss eher und wir waren nun ja auch schon weit hinter unserer Zeit und last but most important, unsere Damen warteten nun bereits schon seit etwa zwei Stunden auf uns. So stiegen wir in Monument um und nahmen den direkten Weg. Da der Bahnsteig der Gegenrichtung bei unserer Ankunft einen Zug in 3 Minuten anzeigte, wartete ich noch für ein Foto für dokumentarische Zwecke.
Genauso alt wie die Metro selbst sind die Fahrzeuge mit dem kleinen Lichtraumprofil, gefühlt reicht die Armlänge bis zu der mit Gleichstrom gespeisten Oberleitung.
Das Terminal erreichten wir noch ein gutes Stück vor dem Check-In und dann befanden wir uns auch schon in der Kabine. Diese verließen wir aber kurz darauf wieder und gingen trotz des nach wie vor miesen Wetters ans Oberdeck, denn die Abfahrt des Schiffes aus dem Hafen wollte an Deck miterlebt werden. Die Bar versorgte uns sowohl mit wärmenden und erfrischenden Getränken.
Das DFDS-Terminal in Newcastle wirkte etwas überdimensioniert, lag aber vielleicht an der kurzen Zeit bis zur Abfahrt des Schiffs.
Und los geht es entlang der Mündung des Tyne in Richtung Nordsee.
Auf Wiedersehen Insel! Ich hoffe wir sehen uns wieder. Das Lotsenboot verlässt uns indes….
…um neue Autos sicher an Land zu geleiten.
Der Wellengang und die Schiffsbewegung nahmen spürbar zu, ebenso der Regen, sodass wir auch wieder ins Trockene gingen und dann die kulinarischen Möglichkeiten des Schiffs in Anspruch nahmen. Wir entschieden uns für das Buffet und waren auch ganz zufrieden mit der Entscheidung. Von der Ausstattung und Ambiente war das Schiff, die „King Seaways“, weit entfernt von den Norwegenfähren der Color Line, aber das ist wahrscheinlich auch nicht die Messlatte, das Angebot war ausreichend und der Komfort angemessen. Und wir erreichten sicher den Zielhafen, das ist ja das Wichtigste. Sehr beeindruckend war auch die Vorbeifahrt an einigen Bohrinseln zu späterer Stunde.
Sonntag, 14.07.24
Dass wir den Zielhafen sicher erreichten, hatte ich ja schon vorweggenommen. Vorher nutzten wir aber nochmal das ausgiebig das große Frühstückbuffet und begaben uns vor der Einfahrt in den Hafenbereich an Deck. Die Fähre fährt ja gar nicht direkt bis Amsterdam, auch wenn das von DFDS so vermarktet wird, sondern nur bis IJmuiden direkt an der Küste. Von dort kann man dann per DFDS-Bus-Shuttle oder auch selbst organisiert nach Amsterdam fahren. Wir entschieden uns für den Service der Reederei, denn wirklich gut vom ÖPNV erschlossen ist das Fährterminal nicht. Die Fahrt war ganz lustig, denn der Busfahrer bereitete alle Reisende beinahe komödiantisch auf Amsterdam vor, inklusive niederländischer Sprachübungen. Es scheinen nicht wenige Briten die Verbindung als Kurztrip zu nutzen, um die Vergnügungsmöglichkeiten der niederländischen Hauptstadt zu erleben, denn mit an Bord waren auch einige Jungesell*innenabschiede.
Im Hafen von IJmuiden gibt es Zug- und Schubunterstützung für die „King Seaways“, deren Deck mal wieder „geschrubbt“ werden müsste
Der Schuttle-Bus setzte uns direkt am Hauptbahnhof ab, für uns optimal, denn von dort wollten wir am Nachmittag weiterreisen und konnten so schon mal das Gepäck hier verstauen. Die Schließfachsuche gestaltete sich etwas schwierig und glücklicherweise hatte ich schon ein paar Tage vorab in Schottland Tickets online gebucht und mir die App der Nederlandse Spoorwegen zugelegt. Der dort aufrufbare QR-Code öffnete nämlich erst die Türen für den Schließfachbereich, wo wir glücklicherweise noch zwei freie vorfanden. Generell muss ich seit längerem feststellen, dass Schließfächer ganz schön rar geworden sind. Der Bahnhof Amsterdam Centraal befindet sich am Rande der von zahlreichen Grachten geprägten Altstadt. Eine dieser berühmten Grachtenrundfahrten stand auch auf unserer ToDo-Liste und man hat dabei die Qual der Wahl, wobei es preislich ziemlich egal ist, wo man mitfährt, denn es kostet alles nahezu gleich. Grachtenrundfahrtkartell? Die Rundfahrt war recht schön und die vielen Straßen, pardon Kanalzüge wirklich sehenswert. Auch die Ausführungen des Kapitäns waren bisweilen ebenso komödiantisch angehaucht, wie die des Busfahrers. Insbesondere zu einem sehr sehr schiefen Haus, welches für einen horrenden Preis verkauft wurde, man aber dort keine Partys veranstalten dürfe. Und Partymachen ist ja das Wichtigste für die Holländer (sic!). Lediglich, dass die Sonne unsere Körper auf nach zwei Wochen Großbritannien ungewohnte und damit unangenehme Weise erwärmte, schmälerte ab und zu das Erlebnis.
Die Grachten Amsterdams, leider weiß ich nicht mehr welche.
Nach der Grachtenrundfahrt wollten wir noch ein wenig zu Fuß das Zentrum unsicher machen und vielleicht irgendwo was zu uns nehmen. Jedoch begann damit der Abstieg unseres Amsterdamaufenthaltes und ich war froh, nicht darauf bestanden zu haben, hier ein Hotel zu buchen. Der ursprüngliche Plan sah nämlich vor in Bahnhofsnähe zu nächtigen und dann am nächsten Tag mittels der direkten IC-Verbindung nach Berlin zurückzufahren. Aber für diese ließ sich bereits seit viele Tage vorher kein Ticket samt Platzreservierung buchen, sodass wir uns für die Variante über Valkenburg und Aachen entschieden. Ob die Züge wirklich ausgebucht sind? Bei Dienstreisen erlebe ich es oft, dass ich ohne Sitzplatzreservierung den Zug betrete, viele Plätze gebucht sind und dann nach Abfahrt des Zuges trotz Reservierungsanzeige niemand drinsitzt. Gibt es so viele Karteileichen oder Menschen, die ihre geplante Reise kurzfristig nicht antreten können? Aber wir waren ja beim Niedergang des Tages. Das begann damit, dass man in Amsterdam aller 5 Meter durch eine Graswolke lief. Nicht falsch verstehen, ich lehne die Legalisierung des Kiffergoldes nicht grundsätzlich ab, aber hier war es echt penetrant. Ein zweiter Grund lag in der persönlichen Empfindung, dass das jetzt nach anderthalb Wochen Schottland einfach mal zu viele Menschen auf zu engem Raum in zu kurzer Zeit waren. Drittens waren wir mit den Kindern plötzlich im Rotlichtviertel. Unsere Kinder sind zwar bereits aus dem Alter raus, wo man ihnen das mit den Blumen und den Bienen erklären muss, aber durchs Rotlichtviertel, vorbei an expliziter schriftlicher und optischer Werbung sowie den Schaufenstertänzerinnen, das muss dann vielleicht doch (noch) nicht sein. Und immer wieder durch eine Brise Gras. Wir gönnten uns noch einen kleinen Snack an einem mobilen Imbisstand und dann liefen wir langsam wieder zurück Richtung Hauptbahnhof. Ich hatte noch auf ein Straßenbahnbild gehofft, da gab es in der Damrak sogar einen schönen Blick mit dem EG des Hauptbahnhofs im Hintergrund, aber es sollte nicht mit Sonne klappen und der Takt war ziemlich dünn für eine Hauptstadt, fährt wahrscheinlich alles mit der Metro. So liefen wir entspannt zurück, holten unser Gepäck aus den Schließfächern und standen alsbald bereit für die Fahrt nach Valkenburg.
Auch hier kann ich leider nicht mehr die exakte Gracht verorten, daher lass ich es mal und bleibe bei dem Kommentar, dass diese Wasserstraßen mitsamt ihren kleinen und größeren Booten, nicht wenige bewohnt, einen großen Charme ausüben.
Die Fahrt nutzte ich um ein paar Postkarten aus Schottland zu schreiben, klingt seltsam, ist es auch. Meine Frau hatte mich überredet dieses Jahr mal so eine Postkarten-App zu nutzen, wo man eigene Fotos als Postkarte verschicken kann. Das hat zwar durchaus seinen Charme und durch die eigenen Fotos eine persönliche Note, aber ich persönlich bin da eher Traditionalist und kaufe Postkarten und schicke sie aus dem Land ab. Vor ein paar Jahren hatte ich da auch mal eine Diskussion mit einem Freund, der Postkarten immer vor Ort, sprich am Urlaubsort erwirbt und sie dann nach dem Urlaub von zuhause aus verschickt. Mein Argument war da immer, dass es mit deutscher Briefmarke und -stempel ja keine richtige Urlaubspost ist. Tja und diese App-Postkarten, ich weiß nicht. Das Positive war jedoch, dass man beim Text sich auch mal verschreiben konnte, denn das ließ sich einfach rückgängig machen. Ein wenig enttäuscht war ich von den Zügen, wir fuhren bis Maastricht in einem DD-IRM, die mir optisch sehr gut gefallen, aber innen sehr abgenutzt daherkamen und auch nicht gerade mit Sitzkomfort glänzten. Da sind die auf meiner „Arbeitswegstrecke“ eingesetzten Alstom Coradia Grinsekatzen der MRB deutlich komfortabler. Aber ich mich nicht beklagen, wir erreichten Maastricht pünktlich, der Umstieg klappte und somit standen wir auch pünktlich in Valkenburg auf der Matte. Das Einchecken im bahnhofsnahen Hotel Atlas ging schnell und zügig vonstatten und schon waren wir wieder auf dem Weg in die Innenstadt. Valkenburg erkoren wir nicht nur aufgrund der verkehrstechnisch günstigen Lage zu Deutschland aus. Bereits bei der Hotelsuche wunderte mich die große Auswahl. Als Radsportfan wusste ich zwar, dass hier schon mal eine Radsport-WM stattfand und vom jährlichen Amstel Gold Race, dass es in der Umgebung für die Niederlande ungewohnt viele Hügel und Erhebungen gibt, aber dass es so viele Touristen dorthin zieht, erwartete ich nicht. Jedoch nachvollziehbar, denn das Städtchen hat einen schönen, zwar überschaubaren, aber sehr belebten und mit guter Bausubstanz ausgestatteten Ortskern und enorm viele Kneipen, insbesondere in der Grotestraat, die im Grunde nur aus Gaststätten besteht. Wir liefen aber erst einmal durch diese hindurch auf dem Weg zur Burgruine und hofften, da noch zu Aussichtszwecken hochlaufen zu können, aber mit dem Burgmuseum schloss auch das gesamte Bauwerk. So liefen wir nur einmal drum herum und dann wieder in die Grotestraat, wo wir dank noch angenehmer Temperaturen im Außenbereich eines der vielen Restaurants ein leckeres Abendessen genossen und auch das belebte drum herum.
Die Grotestraat – Kneipenmeile von Valkenburg
Schade, dass heute Abend nicht die Niederländer im EM-Finale standen, das wäre hier sicher ein einmaliges Erlebnis geworden. Apropos EM-Finale, das wollten wir ja auch noch schauen. Deswegen versackten wir nicht in der Kneipe und gingen wieder zum Hotel zurück. Aber was war das, nach einem ziemlich grauen Nachmittag warf uns plötzlich die Abendsonne ihre Strahlen ins Gesicht und tauchte die Stadt in ein schönes Abendlicht samt dunklen Wolken im Hintergrund. Das musste zunächst an einer kleinen Brücke über die Kleine Geul für ein Foto genutzt werden. Da die Sonne jetzt bis zu ihrem Niedergang scheinen sollte, denn sie war unter dem dicken Wolkenfeld durchgetaucht, warf ich mal einen Blick auf die digitale Abfahrtstafel des Bahnhofs Valkenburg und siehe da, es sollte in ein paar Minuten ein Zug in die Sonne, sprich in westlicher Richtung erscheinen. So drückte ich der Familie die Schlüssel in die Hand, nahm die Beine in die selbigen und mit dem Bimmeln des Bahnübergangs in der Bahnhofseinfahrt war ich auch vor Ort. Für Motivsuche war keine Zeit, ich hatte ja nicht mal eine Ahnung, ob hier überhaupt noch irgendwo die Sonne durchkäme, aber beim örtlichen Radparkhaus gab es eine ausreichende Sonnenlücke und sogar so etwas wie ein Motiv. Kamera raus und abgedrückt.
Kurz vor dem Untergehen schaut die Sonne auch nochmal auf Valkenburg und den an der kleinen Geul errichteten Wehrturm, rechts ebenfalls ein sehr einladend aussehendes Restaurant.
Dass Sp 32065 von Kerkrade Centrum nach Maastricht Randwyck aus einem GTW gebildet war, freute mich, denn es hätte auch ein in Europa inzwischen omnipräsenter FLIRT sein können. Nebenan das örtliche Radparkhaus, in den Niederlanden wird eine andere Verkehrspolitik gemacht. Dass dadurch nicht die Begeisterung für 4 Räder leidet, zeigt dieses Jahr einmal mehr Max Verstappen.
Bei tiefem Streiflicht geht auch mal ein Nachschuss.
Den Abend ließen wir mit dem EM-Finale ausklingen, das nun nicht gerade mit übermäßiger Spannung glänzte. Für mich bleibt das wahre Endspiel dieses Turniers das Viertelfinale GER-ESP.
Montag, 15.07.24
Nun war er also da, der finale Rückreisetag. Da wir am kommenden Tag noch nicht zur Arbeit mussten und die Kinder nicht zur Schule, hatte ich erst eine Verspätung am Vormittag ab Valkenburg gebucht. Zudem präferiere ich immer, wenn möglich, Verbindungen mit wenig Umstiegen. Dass war auch heute der Fall, von Köln bis Dresden durch. Wenngleich ich auf dieser Relation schon mal ziemlich schlechte Erfahrungen gemacht habe mit zweimal PU und vielen Stunden Verspätung. Aber daran dachten wir nicht und genossen stattdessen ein letztes Mal ausgiebig Hotelfrühstück. Der Weg zum Bahnhof war kurz und schon saßen wir im FLIRT nach Aachen.
RE 18297 Valkenburg (NL) – Aachen Hbf
In Aachen hätte man auch mit Beeilung in den RE 9 steigen können, aber wir bevorzugten einen etwas längeren Aufenthalt, das begünstigte auch noch das Entstehen des letzten Eisenbahnfotos des Sommerurlaubs.
Rund um Aachen, das kann wörtlich nehmen, fährt die als Euregiobahn bezeichnete RB20. RB 30517 kommt von Alsdorf und fährt weiter zum Stolberger Rathaus
RE 26819 Aachen Hbf – Köln Hbf
In Köln hatten wir ungeplant einen längeren Aufenthalt, denn IC 2047, einer der längsten Zugläufe Deutschlands, wenn nicht gar der längste) hatte seit Tübingen etwa 20 Minuten Verspätung eingesammelt. Wir nutzten die Zeit zum Erwerb etwas Literatur im örtlichen Bahnhofsbuchhandel, u.a. der bekannten Eisenbahnzeitschrift mit dem gelben Logo.
IC 2047 Köln Hbf – Dresden Hbf
Hinsichtlich der Verspätungsentwicklung war das eine sehr unterhaltsame Fahrt, der Zug holte mal deutlich auf und fuhr somit wieder exakt planmäßig, verlor dann aber plötzlich wieder Minute um Minute. Nur um diese dann bei Kopfmachen in Magdeburg erneut aufzuholen und bis Leipzig wieder zu verlieren. Dort dann das gleiche Spiel, aber vor dem Bahnhof Dresden, der gerade durch die Dacherneuerung ein ziemliches Nadelöhr darstellte sammelte er nochmal einige Minuten. Unseren Anschluss nach Freiberg erreichten wir aber ohne Probleme. Ansonsten saß man im Unterdeck des IC2 ganz gut und die Kinder bekamen trotz ihres „hohen“ Alters noch einen kleinen ICE geschenkt. Der geht dann an die Patenkinder.
RB 74076 Dresden Hbf – Freiberg(Sachs)
Pünktlich erreichten wir den heimischen Bahnsteig und nach ein paar Minuten Fußweg auch die eigenen vier Wände. Ein sehr ereignisreicher Urlaub lag nun hinter uns.
Fazit
Ich fang mal damit an, dass die Bahnreisen alle reibungslos geklappt haben. Na klar gab es hier und da ein paar Minuten Verspätung, aber ich hatte ja insbesondere die Hinfahrt nach London großzügig geplant, sodass auch eine größere Verspätung „drin“ gewesen wäre. Es ist kein Zug ausgefallen, das Personal war freundlich, in allen Zügen. Wir hatten auch mit der Fähre und dem Mietwagen keine Probleme, es hat alles reibungslos funktioniert. Tatsächlich am meisten begeisterte mich, neben der schottischen Landschaft, aber das hatte ich ja erwartet, die Stadt London. Ich bin wahrlich kein Freund großer Städte und mache meist einen großen Bogen um diese. Nach Berlin fahre ich nur, wenn es sein muss oder eine tolle Band dort spielt. Aber selbst da bin ich immer wieder froh, wenn ich wieder raus bin. Aber London übte eine seltsame Faszination aus. Vielleicht lag es ausschließlich daran, dass es alles neue Eindrücke waren. Das sollte man bei einem zweiten oder dritten Besuch herausbekommen. Die Stadt wirkte trotz ihrer vielen Menschen und auch Touristen selten hektisch. Vielleicht lässt sich dies auch auf die viel besungene englische Höflichkeit und Zurückhaltung zurückführen. Wobei das mit den Klischees ja so eine Sache ist. Wir Deutschen gelten in der Welt ja auch immer noch als Vorbild für Gründlichkeit und Disziplin, die Benchmark sind wir da aber schon länger nicht mehr. Auch die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel in London gestaltete sich sehr angenehm. U-Bahnen und Busse fuhren im engen Takt und es gab zumindest für uns kein Fleckchen, das nicht erschlossen war. Hatte ich schon erwähnt, dass die Landschaft in Schottland einfach wunderbar ist? Kann man nicht oft genug wiederholen. Und die Menschen waren ziemlich freundlich und vor allem auch sehr geduldig. Als Beispiel möchte ich da noch das Erlebnis beim Souvenirkauf in der Destille Dalwhinnie anführen. Wir hatten ja an dem Tag noch einiges vor und der Verkäufer vor mir unterhielt sich eine gefühlte Ewigkeit mit jemanden über Gott und die Welt. Ich wurde ungeduldig und etwas ärgerlich und überlegte schon etwas zu sagen, aber das empfand ich dann als nicht angemessen, schließlich sind uns die Schotten auch immer sehr freundlich und geduldig begegnet. Und nachdem er mich dann bemerkte und an die Reihe nahm, bedankte er sich erstmal für meine Geduld, insbesondere als er feststellte, dass ich aus Deutschland komme (ich muss echt an meiner Aussprache feilen). Er verwickelte mich dann auch noch ein wenig in einen Plausch, aber da musste ich mich kurzfassen, denn wir hatten ja noch einiges vor. Was ich damit sagen will, in Deutschland würde es derartiges nicht geben und ich glaube inzwischen auch nicht mal mehr „auf dem Land“ oder zumindest sehr selten. Da hätten wartende Kunden auf jeden Fall schon die Stimme gehoben oder sich anderweitig bemerkbar gemacht. Dass sich die Menschen hierzulande nicht mehr geduldig und verständnisvoll begegnen ist leider wirklich einer der krassen Abwärtstrends, die ich in den letzten Jahren beobachten muss. Stattdessen wird oft schon wegen kleiner Zugeständnisse geschimpft und immer auf Maximalpositionen beharrt. Und überall lauert ja das Gespenst der vermeintlichen Bevormundung. Leider etwas negativ in Erinnerung bleibt der Allgemeinzustand des britischen Königreiches. Vieles bröckelt, auf den Autobahnen gibt es kilometerlange Abschnitte mit großen Schlaglöchern oder wegbrechenden Straßenrändern. Viele Privathäuser sind in keinem guten Zustand, die Preise für Lebensmittel hoch. Ob das alles dem Brexit geschuldet ist kann ich nicht sagen. Aus Sicht des Eisenbahnfotografen war der Urlaub unterm Strich erfolgreich, denn es kamen doch ein paar Sonnenfotos heraus, was vor allem dem einen Tag Sonne in den Lowlands und dem halben in den Highlands zu verdanken ist. Die Züge verkehrten i.d.R. zuverlässig und eine website wie realtimetrains, die dank der Transparenz des Infrastrukturbetreibers dort möglich ist, wünscht man sich als Fotograf auch hierzulande. Jedoch scheint mir dies bei unserer Politik und auch bei den Verantwortlichen derzeit mehr als illusorisch.
Wer bis hierhin gelesen hat, vielen vielen lieben Dank! Und auch denen, die sich ausschließlich die Bilder angeschaut haben. Deswegen klickt man ja auch rein.
Vielen Dank für die Mühe zum Erstellen des umfangreichen Reiseberichtes. Schottland steht bei uns auch noch auf der Liste. Deine Ausführungen zu London kann ich, nach unserem Aufenthalt im Herbst diesen Jahres, nur bestätigen.
Auch von mir nochmals ganz vielen Dank für diesen aufwendigen und sehr guten Reisebericht in Bild und Text.
Das Fazit hat einiges schon angedeutet, wonach ich am Schluß nochmal fragen wollte, nämlich inwieweit die negativen Spätfolgen der Bahnreform auf der Insel - auch im Vergleich zu Deutschland - noch spürbar sind. Man war ja in GB einen ähnlichen Weg gegangen und hatte sehr vieles kleinteilig aufgespalten und privatrechtlich oder privat organisiert bis hin zur Infrastruktur. Damit war man ziemlich auf die Nase gefallen und musste teilweise zurückrudern. Mit dem Zurückrudern geht es ja hierzulande jetzt auch los (Stichwort Gemeinwohl), allerdings m.E. etwas spät, zögerlich, konfus und zu wenig ambitioniert.
Vielleicht kommt es aber wirklich vor allem auf das an, was Du schon angedeutet hast: Das Fehlen von Pragmatismus und einer gewissen Entspanntheit im Umgang miteinander hierzulande, und das Beharren auf den jeweils eigenen Maximalpositionen und den jeweils eigenen rein strategischen und betriebswirtschaftlichen Zielen im kleinteiligen bahnreformierten System ohne ausreichende Kompromißbereitschaft zum Funktionieren der Eisenbahn im Ganzen. Dies ist vielleicht etwas, was sich in anderen Ländern nicht ganz so negativ entwickelt hat. Am Ende kommt es ja darauf an, daß die Eisenbahn ihre Personen- und Güterkunden verlässlich ohne zu große Schwankungen befördern kann. Jemand, der viel reist, kann eher beantworten, ob der Eindruck richtig ist, daß diese extremen Schwankungen zwischen Gut- und Schlechtleistung der Eisenbahn - und damit insgesamt mangelnder Verlässlichkeit - in Deutschland krasser ausgeprägt sind als anderswo?
Noch einmal zurück zur Mutter aller Brücken ,Man muss einfach mal mit den Zug drüber gefahren sein um die Dimension dieses Bauwerks zu geniessen ,Habe extra einen halben Tag in der schottischen Haupstadt saussen lassen um mit dem Zug Edinburg Dundee und zurück zu fahren und gleich noch die Geschichte des grossen Zugunglücks auf der alten River Dee Brücke von der noch einige alte Pfeiler aus dem Wasser ragen in Erinnerung zu rufen. Eines der grossen Erlebnisse in meinem Dasein und ich bin froh das ich mich trotz unverständnis in der Reisegruppe mich damals losgeeist habe , Mit einem grossen Dankeschön an Strohmabnehmer für den umfangreichen Reisebericht über meine 3. Heimat Schottland die ich die Ehre hatte im Rahmen einer noch gut funktionierenden Städtepartnerschaft über 25 mal zu besuchen um die Bekanntschaft mit einigen Familien oder besser gesagt Land und Leute ,auch mit ihren Freuden und Sorgen, kennen zu lernen und Freunde zu gewinnen. Mit den besten Grüssen aus der kleinen Stadt Hersbruck DerKramerladen Gerhard
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[GB/NL] Mit der Bahn in die Highlands - Way home (24B.)
15.11.2024 20:00 (zuletzt bearbeitet: 15.11.2024 20:00)
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