[CZ] Das Ende eines kleinen Bähnchens (Teil 1 - m13B)
Vorwort Recht kurzfristig hatte ich sowohl zu Hause als auch auf der Arbeit frei bekommen können, und so konnte ich unter strahlend blauem Himmel am 29. Oktober recht spät (kurz vor 9) meine kurze Ausfahrt antreten. Da es auf dem kleinen Bähnchen nur früh zeitig und am späten Nachmittag Verkehr gibt, hatte ich mir trotz später Abfahrt noch ein kleines Vorprogramm zurecht gebastelt und ging nun daran dieses abzuspulen. Und für alle, denen die vorgenannten Information nicht reichen um zu erraten, um welches Bähnchen es sich handelt, erhöht sich damit einfach die Vorfreude auf Teil 2 ;-)
Teil 1 - Fotosafari im Mittelböhmischen als Vorprogramm Wie so oft ging es genau zwei Abfahrten über die Autobahn, um ganz geschmeidig über Nebenrouten (Zwönitz, Geyer, Wolkenstein) gen Tschechien zu reisen. Zwischen Gelobtland und Reitzenhain tauchte ich in den sagenumwobenen Böhmischen Nebel ein, der die folgenden 100 km ein treuer Begleiter sein sollte. Und so gab es nicht mal in Březno u Postoloprt einen Halt, denn dort war genauso dicke Suppe und für 26709 war ich ohnehin knapp 5 min zu spät dran - außerdem musste weder Flüssigkeit entlassen, noch nachgetankt werden, sodass nicht nur der Bahnhof, sondern auch die ONO rechts liegen gelassen werden konnte. Os 26709 war aber kurz vor Louny město immerhin zu erspähen und verkehrte (noch) als blau-weiße Regionová. Ich kam weiterhin, auch trotz Baustellen zum Autobahnausbau, gut durch und landete überpünktlich am BÜ beim SKP Úžice, wo die alte Dresdner Landstraße die KBS 092 quert. Ab kommenden Planwechsel wird KŽC auf dieser Strecke zwei zusätzliche Schülerverkehrszugpaare in den Morgenstunden übernehmen und den Takt verdichten (was auch mit dem „kleinen Bähnchen“ zusammenhängt). Ich war jetzt hier aufgeschlagen, weil ich neben einer Bio-Pause eigentlich auch den 19513 verarzten wollte und gleichfalls auf die 10 min davor verkehrende Übergabe nach Úžice hoffte. „Eigentlich“ und „hoffte“ sind zwei gute Stichworte, denn obwohl die Übergabe für diesen tschechischen Brückentagsfreitag im Jahresfahrplan stand, bekam ich sie nicht zu sehen. Außerdem war immer noch aussichtsloser Nebel, aber auch hier ist tatsächlich auch das Wörtchen „noch“ entscheidend. Denn da ich gern noch etwas essen und mir die Büchsenleistung zumindest anschauen wollte, bekam ich mit, wie es immer heller wurde, stellenweise sogar die lange Gerade aus Richtung Chvatěruby komplett ausgeleuchtet war. Und so baute ich mal auf und hoffte weiter auf die Übergabe, die sich in der Geraden gut gemacht hätte. Irgendwann wurde es wieder dunkler und dann war klar, dass gleich der Perso kommt, der mit ganz viel Dusel genau im Auslösepunkt voll Licht bekam. Es war wirklich ein Krimi.
809 342 | Os 19513 (Kralupy nad Vltavou - Neratovice) | Chvatěruby
Zurück am Auto, war ich erst kurz etwas unschlüssig, wollte aber aufgrund der Aufhellungen zumindest noch den nächsten Block abwarten bzw. vermutete, dass die Übergabe schon zur Rückfahrt in Úžice bereitstehen könnte und deshalb gleich zurück gen Moldau führe. Als ich gerade den BÜ auskundschaftete, fing dieser tatsächlich an zu bimmeln, aber es kam der Unipetrol-Kessel, den ich zu dieser Zeit aus dieser Richtung nicht auf dem Schirm hatte, ebenfalls den Berg von Chvatěruby hoch. Da keine zwei Minuten später aber auch vom SKP ein Kessel Richtung Bahnhof abgefahren wurde, blieb die Hoffnung, dass da auch demnächst wieder was in „meine Richtung“ zurück kullern würde.
Ich postierte mich dann lichtmäßig günstig (die Strecke ist motivlich leider kein Highlight) und konnte immer wieder hören und tlw. auch sehen, wie im Güterteil des Bahnhofs Úžice fleißig rangiert wurde. Nach dem nächsten Perso, kam dann überraschend zuerst einmal nur eine Lz zum SKP zurück und dann wieder sehr flott danach auch der richtige Güterzug.
809 342 | Os 19512 (Neratovice - Kralupy nad Vltavou) | Kozomín
Da ich dieses Güterzug-Bildchen ja unbedingt wollte, hatte ich gedanklich schon die nächste mögliche 750er-Leistung in Čakovice „geopfert“ (zusätzlich auch je einmal Arriva und KŽC, aber die waren mir beide eigentlich recht egal), ggf. wäre diese 750er-Leistung aber dennoch möglich gewesen. Es blieb bei einem „gegebenenfalls“, denn dass in Postřižín ein Baustelle gegeben war, wusste ich. Nur dass man dort gefühlt 20 Zyklen abwartet (in Realität wohl nur sechs), war schon heftig. Aber für die paar Meter Autobahn ringsrum, wolle ich mir definitiv keine Vignette holen und so stand ich dort an. Fies war, dass ich durch eine leichte Verspätung den 9529 beim Überqueren des BÜ sogar noch im Bahnhof Čakovice stehen sah und natürlich war es eine 750er-Leistung (und nicht mit 854 bespannt). Den 854, der so häufig in den 750er-Umläufen schwimmt, konnte ich dann hinter 9350 vom Fußgänger-BÜ süd-östlich des Bahnhofs beobachten. Dort hatte ich es aber nun auf die S-Bahn von KŽC abgesehen, die sich in Kürze auf dem Weg zum Masaryk-Bahnhof machen sollte.
813 201 | Os 7777 (Praha-Čakovice - Praha Masarykovo nádraží) | Praha-Čakovice
Nach diesem Bildchen war ein klein wenig Eile geboten, denn ich wollte in die S-Kurve zwischen Čakovice und Kbely laufen, aber davor noch das Auto selbst nach Kbely umsetzen, um die nächste 750er-Leistung ebendort nicht zu verpassen, was sonst nämlich ziemlich sicher passiert wäre. Am BÜ in Kbely war ich etwas erschrocken, denn kaum hatte ich je einen so verwachsenen Abschnitt in Tschechien gesehen, vor allem an einer Stelle die eigentlich über freies Feld führt. Jedenfalls wäre vom BÜ nachher keine Chance für das 750er-Bildchen, denn das (mittlerweile vertrocknete) Unkraut war mega dicht und wuchs ziemlich genau so hoch, wie der Zug wäre - in jedem Fall ein Unding bei der niedrigen Sonne Ende Oktober. Zunächst war aber erst einmal KŽC „abzufrühstücken“ und dann noch der Arriva-Schnellzug nach Tanvald (mit ex DB 628er).
813 202 | Os 7774 (Praha Masarykovo nádraží - Praha-Čakovice) | Praha-Čakovice
845 302 | R 1146 (Praha hl. n. - Tanvald) | Praha-Čakovice
Dann schnell zurück zum Auto. Für die 750 wechselte ich noch einen BÜ weiter. Das war auch nicht optimal. Die schöneren Stellen gab es direkt am Haltepunkt Kbely, wo mit schöner Herbstfärbung nochmal ein 750er-Nachschuss und je einmal Arriva und KŽC in die richtige Richtung abging.
750 707 | Os 9511 (Mladá Boleslav hl.n. - Praha Masarykovo nádraží) | Praha-Kbely
750 705 | Os 9510 (Praha Masarykovo nádraží - Všetaty) | Praha-Kbely
845 206 | R 1149 (Tanvald - Praha hl. n.) | Praha-Kbely
813 202 | Os 7779 (Praha-Čakovice - Praha Masarykovo nádraží) | Praha-Kbely
Leider hatte sich damit mit den 750ern nicht wirklich etwas richtig Sinnvolles ergeben, aber man kann ja nicht alles haben. So brach ich danach pünktlich für das Nachmittagsprogramm aus dem Prager Speckgürtel auf. Zunächst ging es bei Praha-Satalice auf die Autobahn D10, die ich aber bald wieder verließ. Dazu dann aber mehr im zweiten Teil.