Von Januar bis Mai dieses Jahres sind auf der Bahnstrecke Dresden - Chemnitz - Zwickau - Plauen 245 Züge ausgefallen. Das geht aus der Antwort von Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Katja Meier (Grüne) hervor. In weiteren 989 Fällen sei es im April und Mai 2018 zu geplanten Zugausfällen gekommen. Laut der Antwort des Wirtschaftsministeriums liegt bei 46 Prozent der Zugausfälle die Verantwortung bei der MItteldeutschen Regiobahn. Oftmals sei Personalmangel der Grund. "Statistisch gesehen fällt jeden Tag mehr als ein Zug aus. Das ist eine Zumutung für alle Reisenden", erklärt Katja Meier.
"Frage 4: Inwiefern wurden konkreten Maßnahmen zur Reduktion von Zugausfällen und Verspätungen sowie zur Verbesserung der Servicequalität, zwischen Aufgabenträgern und der MRB für diese Strecke vereinbart? Auf Nachfrage teilte der für die Bestellung der SPNV-Verkehrsleistungen zwischen Dresden und Plauen federführend zuständige ZVMS folgendes mit: Operative Zugausfälle setzen sich zu 35 % aus Trassenproblemen (z. B. umgestürzte Bäume, Waldbrände, andere liegengebliebene Züge, Streckensperrungen seitens des lnfrastrukturbetreibers) sowie zu 19 % aus sozialen Faktoren (z. B. Polizei und Notarzteinsätze, herrenlos abgestellte Gepäckstücke, Anschläge auf Infrastruktur) zusammen. Für rund 46 % der restlichen operativen Zugausfälle trägt das Eisenbahnverkehrsunternehmen die Verantwortung. Ein Ausfallschwerpunkt ist dabei fehlendes Personal infolge von Krankmeldungen. In regelmäßigen Beratungsrunden werden diese Ausfälle mit dem Ziel thematisiert, überdurchschnittlichen Krankenstand zu analysieren und Maßnahmen zu prüfen, wie dieser mit betriebsinternen Maßnahmen reduziert werden kann. Technische Probleme an den Fahrzeugen beeinflussten zudem den operativen Ausfall insbesondere im Dezember 2016 sowie Juli 2017. Der Fahrzeughersteller hat gemeinsam mit der Werkstatt die lnstandhaltungsprozesse weiterentwickelt, um mit kürzeren Fristen die Ausfallwahrscheinlichkeit zu verringern. Außerdem erfolgen verstärkte lnstandhaltungskontrollen seitens der Mitteldeutschen Regiobahn und des Verkehrsverbunds Mittelsachsen. Zudem wurde der lnstandhaltungsvertrag mit dem Hersteller angepasst und höhere Pönale für Ausfälle durchgesetzt."
Oops. Nun also auch beim RE3 und RB45? Bisher dachte ich, die Personalengpässe betreffen hauptsächlich RE6 und RB110? Was es für die dort betroffenen Fahrgäste natürlich nicht besser macht. Im Grunde kennt man das Problem ja mittlerweile in weiten Teilen Deutschlands.
Zitat von Bärenteich im Beitrag #2 Ein Ausfallschwerpunkt ist dabei fehlendes Personal infolge von Krankmeldungen. In regelmäßigen Beratungsrunden werden diese Ausfälle mit dem Ziel thematisiert, überdurchschnittlichen Krankenstand zu analysieren und Maßnahmen zu prüfen, wie dieser mit betriebsinternen Maßnahmen reduziert werden kann.
Viel kürzer gesagt: Man hat keine tragfähige Lösung.
Aus meiner Sicht hilft kurzfristig nur, die Planleistungen zu reduzieren, wenn die Personaldecke bekanntermaßen zu dünn ist. Spontane Ausfälle sind m.E. ein Unding, vor allem dort, wo es an zeitnahen Alternativen fehlt. Und man muß die Probleme endlich klar benennen. Es geht nicht, daß auf den Internetseiten der EVU meist nur von betriebsbedingten Störungen die Rede ist.
Und mittelfristig muß man den Beruf des Eisenbahners wieder attraktiver machen, wozu grundsätzliche Korrekturen am System erforderlich sind. Diese Erkenntnis ist aber immer noch nicht ausreichend gereift bei den Verantwortlichen. Daseinsvorsorge ist eben nicht nur ein Papiertiger, es muß in der Praxis funktionieren. Das gilt für das System Bahn ebenso wie für Wasser, Strom u.a.
ZitatOops. Nun also auch beim RE3 und RB45? Bisher dachte ich, die Personalengpässe betreffen hauptsächlich RE6 und RB110?
Von meinem subjektiven EIndruck her läuft der Betrieb im E-Netz derzeit vergleichsweise zuverlässig. Zugausfälle in Größenordnungen in den letzten Monaten sind mir nicht bekannt, jedenfalls nicht in dem Ausmaß wie beim Dieselnetz.